Dennweiler-Frohnbach in der Pfalz

Dennweiler-Frohnbach

0.1.Allgemeine Angaben

Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Kusel

Einwohner (1996): 325,

davon 76% ev. 12% kath.

9% ohne Konfession

Einwohner (2007): 302

Einwohner (2008): 311

Einwohner (2010): 276

Gemarkung 613 ha

davon 177 ha Wald


0.2.Lage

Das Doppeldorf liegt an der oberen Kuralb, die hier den Namen Stegbach, oberhalb des Ortes auch die Namen Stegwiesbach und Feldwiesbach trägt, und nach Osten hin über Oberalben hinaus der Totenalb und der Steinalb zufließt. Der Ort selbst liegt im südlichen Bereich einer verhältnismäßig großen Gemarkung, etwa 330 m über NN, wobei der Ortskern des einst selbstständigen Dorfes Dennweiler im Nordosten der heutigen Gesamtbebauung liegt, der Ortskern von Frohnbach im Südwesten. Vor allem nach Norden hin steigt das Gelände steil an, und es werden Höhen von mehr als 500 Metern über NN erreicht (Hundshübel 430 m, Hohe Buchen 514 m). Nach Süden zur so genannten Römerstraße hin werden innerhalb der Gemarkung lediglich 400 m erreicht. Die Gemarkung von Dennweiler-Frohnbach grenzt im Osten an die Gemarkung von Oberalben, im Süden und Westen an die Gemarkung von Körborn und im Norden an die Gemarkung der Stadt Baumholder und an den Truppenübungsplatz.

0.3.Siedlung und Wohnung

Der größte Teil des Dorfes Dennweiler-Frohnbach erstreckt sich entlang der Hauptstraße als einer Durchgangsstraße (K 22). Dabei zweigt in Dennweiler die Friedhofstraße nach Westen hin ab zum Friedhof außerhalb des Ortes, und der Brunnenweg nach Norden. In diesem Kreuzungsbereich steht das hervorragend ausgestaltete Dorfgemeinschaftshaus Kulturhaus Wadenauer Hof, in dem auch überörtliche kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Die Friedhofstraße zeichnet sich aus durch eine Reihe urtümlicher Westricher Bauernhäuser (Einfirsthäuser), die einen guten Eindruck über den allgemeinen früheren Hausbau in den westpfälzischen Dörfern vermitteln. Von der Kreuzung aus wendet sich die Hauptstraße nach Süden und führt vorbei an der originellen Jugendstilkirche aus dem Jahr 1906. Nahebei steht auch das Gebäude des Kindergartens in dem früheren Schulhaus. Die Straße führt über den Stegbach und wendet sich in der Ortsmitte von Frohnbach wieder nach Westen, dem Nachbarort Körborn entgegen. Von der Straßenbiegung aus südwärts steht die Mehrzahl der Häuser des Ortsteils Frohnbach, zumeist handelt es sich um Wohnhäuser, die zum großen Teil im ausgehenden 19. und im frühen 20. Jahrhundert in ihrer heutigen Ausprägung entstanden sind. In der Verlängerung dieser Straße kommen wir zum Frohnbacher Hof, der während der Feudalzeit als herrschaftlicher Gutshof angelegt wurde. Da für Dennweiler-Frohnbach und für Oberalben ein gemeinsamer Sportverein besteht, wird der Sportplatz in Oberalben auch von den Sportlern in Dennweiler-Frohnbach benutzt. Ebenso besitzen die beiden Ortsgemeinden ein gemeinsames Feuerwehrhaus.

 

Der Wadenauer Hof

0.4.Wüstungen

Ein Ort Ruppertsweiler, erstmals erwähnt 1270 als Ruprehtiswilre in einer Urkunde des Grafen Heinrich von Veldenz und Geroldseck, lag nordwestlich von Dennweiler an der Straße, "die von Lichtenberg gen Baumholder gehet". (Vgl. Dolch/Greule 1991 S. 407) Nach der Beschreibung des Amtes Lichtenberg von Johannes Hofmann bestand dieses Dorf bereits 1588 nicht mehr. Ein weiteres Dorf mit Namen Auersbach (an dem gleichnamigen Bach) soll im nördlichen Grenzbereich von Dennweiler-Frohnbach gelegen haben. Angaben über einen genauen Standort und über urkundliche Erwähnungen sind uns nicht bekannt. Wenn es den Ort tatsächlich gab, kann er auch in der Gemarkung von Baumholder gelegen haben.

 

0.5.Name

Der Name von Dennweiler erscheint erstmals als "Dennewilre" ebenfalls in der Heinrichurkunde von 1270. Spätere Formen unterscheiden sich kaum von der Erstbenennung. 1570 erscheint zum ersten Mal der heutige Namen "Dennweiler". Der Ort geht somit auf die fränkische Siedlung eines Mannes mit Namen "Danno" zurück. Die volkstümliche Deutung, dass Dennweiler als eine Ableitung von Tannenweiler zu deuten sei, können wir dem Bereich der Sagen zuordnen. Der Name von Frohnbach erfahren wir zum ersten Mal 1302 als "curia Vronebach" in einer Urkunde des Klosters Remigiusberg. Der Name erscheint auch als Fronenbach (1457 und 1490). Das Wort Fron bedeutet "dem Herrn gehörig". Ursprung des Ortes dürfte von Anfang an ein adeliger Hof gewesen sein, eine zweite Hofgründung erfolgte im 18. Jahrhundert mit dem Frohnbacher Hof. (Vgl. Dolch/Greule 1991 S. 99 und S. 152)

 

0.6.Wappen

Es zeigt auf silbernem Grund eine grüne Tanne auf zwei grünen Balken mit silbernen Kugeln. Die Tanne bezieht sich auf den Waldreichtum in der Umgebung von Dennweiler-Frohnbach, die Balken beziehen sich auf das Wappen der Ritter von Wadenau, deren Burg bei Frohnbach stand. Das Wappen wurde 1983 durch die Bezirksregierung von Rheinhessen-Pfalz genehmigt.

0.7.Abriss der Ortsgeschichte

0.7.1.Frühgeschichte

Östlich von Frohnbach wurde in der Flur Kappel ein kleines steinzeitliches, als Daumennagelschaber bezeichnetes Schneidewerkzeug gefunden. Das knapp zwei Zentimeter große Fundstück wird heute im Museum Speyer aufbewahrt. Ferner finden wir auf der flachen Kuppe des Berges Hohe Buchen zwei noch unversehrte flache Grabhügel aus unbestimmter Zeit. (Vgl. Bantelmann 1972 S. 44/45) Funde aus der Römerzeit sind für Orte der näheren und weiteren Umgebung nachzuweisen, z. B. für Thallichtenberg, bislang nicht für Dennweiler-Frohnbach.

0.7.2.Mittelalter

Wann die beiden Dörfer genau gegründet wurden, ist heute nicht mehr festzustellen, Dennweiler scheint älter zu sein als Frohnbach, das möglicherweise verhältnismäßig kurz vor der Ersterwähnung entstanden ist. Doch solche Äußerungen können nur auf Spekulationen beruhen. Nach dem Grenzscheidweistum von 1355 gehörten Dennweiler und Frohnbach ursprünglich zu verschiedenen Herrschaftsbereichen, da der Stegbach, in seinem weiteren Lauf Kuralb genannt, die Grenze des so genannten Remigiuslandes darstellte. "Zu Fronenbach hebt man an daselbst von dem born die bach hinab gein alben hart neben ballens hauß, dannen die bach hinab genannt die kuralbe ..." (HSt München, Kasten blau 390/4). Genannt ist Frohnbach, das zum Remigiusland gehörte, nicht genannt ist Dennweiler links des Baches, das außerhalb des Remigiuslandes im Besitz des Bistums Verdun um den Ort Baumholder lag. Diese Grenze verlor an Bedeutung, als im 12. Jahrhundert sowohl das Remigiusland als auch der Besitz von Verdun (Baumholder) von den Grafen von Veldenz als Vogtei übernommen wurden. Innerhalb der Grafschaft Veldenz gehörte Frohnbach zum Amt Lichtenberg, Dennweiler zum Amt Baumholder. Von diesen Verhältnissen gehen wir aus zum Zeitpunkt der Ausstellung jener Heinrichurkunde von 1270, in der Dennweiler und Ruppertsweiler erstmals erwähnt sind. Es geht in der Urkunde um einen Streit zwischen verschiedenen Burgmannen, unter ihnen Bertram von Wadenau, um Besitz und Rechte in mehreren Orten, die alle im Amt Baumholder lagen. (Vgl. Zenglein 1995 S. 12 ff.) Aus der Urkunde der Ersterwähnung von Frohnbach ist zu ersehen, dass im Jahr 1302 der Ritter Bertram von Wadenau seinen Hof "Vronebach", der ursprünglich ein Besitz des Klosters auf dem Remigiusberg war, jetzt an dieses Kloster zurückgeben will. (Pöhlmann 1928 Regest 143) Beide Orte gehörten also zur Grafschaft Veldenz, lagen aber in unterschiedlichen Ämtern. Im Jahr 1444 endete die Grafschaft Veldenz. Graf Friedrich III. von Veldenz hatte keine männlichen Nachkommen. Tochter Anna heiratete den Pfalzgrafen Stephan, der nun aus eigenen Besitztümern und aus dem Erbteil seiner Frau die Pfalzgrafschaft (das Herzogtum) Zweibrücken begründete.

0.7.3.Neuzeit

Beide Dörfer teilten nun die Geschichte der Pfalzgrafschaft Zweibrücken bis zu deren Ende zur Zeit der Französischen Revolution. Im Jahr 1570/71 beschrieb der zweibrückische Beamte Johannes Schlemmer das Amt und Gericht Baumholder, wobei er auch Orte außerhalb des Gerichtes erwähnte, die dicht an der Grenze lagen. Es heißt darin, dass Frohnbach (jenseits der Grenze) direkt dem Fürsten unterstand (dem Herzog Johannes I.), und dass Dennweiler (innerhalb des Gerichts) als Lehen an die Blick von Lichtenberg vergeben war. Trotz dieses Unterschieds gab es für beide Dörfer einen gemeinsamen Weidegang. Die Dörfer waren sehr klein. Dennweiler bestand aus acht, Frohnbach nur aus drei Häusern, und von diesen waren nur zwei bewohnt. Da Ruppertsweiler hier nicht erwähnt wird, war es wohl schon untergegangen. Der heutige Frohnbacher Hof im Süden des Ortsteils Frohnbach entstand im ausgehenden 18. Jahrhundert als ein Herrensitz für Herzog Johannes I. Es ist verständlich, dass bei den geringen Einwohnerzahlen während des Dreißigjährigen Krieges auch die Dörfer Dennweiler und Frohnbach vollkommen ausgestorben waren. Wir nehmen an, dass nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder Menschen in die Dörfer einzogen, dass die Kriege des französischen Königs Ludwig XIV. zu neuen Verwüstungen und Menschenverlusten führten, dass erst im 18. Jahrhundert die Einwohnerzahlen wieder beträchtlich anstiegen.

Während der französischen Zeit von 1801 bis 1814 lagen die beiden Dörfer innerhalb des Saardepartements im Arrondissement Birkenfeld, im Kanton Kusel und in der Mairie Ulmet. Nun gehörten beide Orte zu einer gemeinsamen Verwaltungsstruktur, und fortan sprechen wir von einem einzigen Ort mit Namen Dennweiler-Frohnbach. In der bayerischen Zeit ab 1816 blieb die Zugehörigkeit zur neuen Bürgermeisterei Ulmet in dem Landkommissariat (Kreis) Kusel zunächst erhalten, doch 1869 erfolgte eine Zuordnung zu Kusel sowohl im politischen als auch im kirchlichen Sinne. Während des 19. Jahrhunderts kam es in großem Maß zu Auswanderungen nach den USA, in geringerem Umfang auch nach Polen und Brasilien. Eine Liste der legalen Auswanderungen finden wir in der Festschrift von 1995. (Zenglein u. a. 1995 S. 19) 1898 fielen drei Häuser einem Großbrand zum Opfer. Seit 1972 gehört der Ort zur damals neu gegründeten Verbandsgemeinde Kusel.

0.8.Wahlergebnisse in Prozent, Bundestag Zweitstimmen

SPDKPDDVPNSDAPBauern
Reichstag 1924 (Mai) 4,74,388,6 ---
Reichstag 1930 (Sept.)1,03,10,57,785,1
Reichstag1933 (März)1,2------82,414,6
Landtag 2002SPDCDUFDPGrüne Rep.FWG
53,118,6 6,8 15,34,02,3
Landtag 2006SPDCDUFDPGrüne Rep.FWG
47,616,19,510,116,8
Landtag 2011SPDCDUFDPGrüne Rep.FWG
37,318,71,830,112,0
Bundestag 1994CDUSPDFDPGrüneRep.PDSTiersch.NPD
Zweitstimmen26,545,710,511,61,71,12,20,6
Bundestag 2005
ZweitstimmenCDUSPDFDPGrüneLinkesonst.
21,440,711,510,416,94,3
Bundestag 2009
ZweitstimmenCDUSPDFDPGrüneLinkesonst.
23,431,25,816,916,95,8
Bundestag 2013
ZweitstimmenCDUSPDFDPGrüneLinkesonst.
31,930,14,910,412,310,5

0.9.Zeittafel

VorgeschichteFund eines steinzeitlichen Schneidewerkzeugs (Daumennagelschaber) Hügelgräber am Berg Hohe Buchen, wahrscheinlich Eisenzeit
um 1000Mögliche Gründung der Dörfer im Remigiusland
1147Das Remigiusland wird an die Grafen von Veldenz übergeben
1270Ersterwähnungen von Dennweiler und Ruppertsweiler in einer Urkunde des Grafen Heinrich von Geroldseck
1302Ersterwähnung von Frohnbach in einer Urkunde des Ritters Betram von Wadenau
1355Grenzscheidweistum des Remigiuslandes
1444Gründung der Pfalzgrafschaft Zweibrücken
1537Einführung der Reformation nach Luther
1570/71Beschreibung des Amtes Baumholder durch Johannes Schlemmer
1585-1602Beschreibung des Amtes Lichtenberg durch Johannes Hofmann. Ruppertsweiler ist unbewohnt.
1588Übertritt der Bewohner zum Kalvinismus
1619-1648Dreißigjähriger Krieg. Dennweiler und Frohnbach sind fast menschenleer.
1801-1814Franzosenzeit. Die beiden Dörfer liegen innerhalb des Saardepartements im Arrondissement Birkenfeld, im Kanton Kusel und in der Mairie Ulmet, erscheinen erstmals als eine Gemeinde
1816Dennweiler-Frohnbch wird Bayrisch
1829Der Ort erhält einen eigenen Friedhof
1840Der Ort erhält eine eigene Schule mit eigenem Lehrer
1869Bürgermeisterei und Kirchengemeinde Kusel
1894Ein großes Feuer verwüstet fünf Häuser
1908/09Bau der Kirche
1922Der Ort erhält elektrisches Licht
1950Bau einer Lehrerdienstwohnung
1955Erweiterung des Friedhofs und Errichtung eines Ehrenmals
1958Anschaffung einer Dreschmaschine
1958/59Das Schulhaus erhält einen zweiten Klassenraum
1968Beginn der Flurbereinigung
1969Schließung der Schule
1970Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden"
1972Dennweiler-Frohnbach in der Verbandsgemeinde Kusel
1973Auflösung der Pfarrstelle
1976Eröffnung des Kindergartens im Schulhaus
1988Einweihung des Feuerwehrhauses
1991Einweihung des Wadenauer Hofs
1995Schließung des Kindergartens

0.10.Bewohner

Nach dem Kirchenvisitationsprotokoll des Oberamtes Lichtenberg von 1609 lebten im Ort nur wenige Familien und ernährten sich von der Landwirtschaft und von der Waldarbeit. Seit dem späten 19. Jahrhundert treten andere Berufe in den Vordergrund, und die Landwirtschaft spielt heute nur eine untergeordnete Rolle. Die Mehrzahl der Angehörigen vielseitiger Berufe muss heute zur Arbeit aus dem Dorf auspendeln. Nicht zu verkennen ist, dass in dem Ort Menschen mit besonderem kulturellem Engagement leben, auch Menschen mit verstärktem Einsatz für den Naturschutz.

In religiöser Hinsicht bekennt sich die große Mehrzahl der Bevölkerung zur evangelischen Konfession. Die Einwohnerzahlen stiegen seit Beginn des 19. Jahrhunderts stark an und erreichten um die Wende zum 19. Jahrhundert einen Höhepunkt von etwas mehr als 400 Einwohnern. Derzeit ist eine Stagnation auf der Höhe von ca.330 Einwohnern zu erkennen. Durch die Nähe zur Stadt Kusel wird offensichtlich ein Rückgang verhindert.

0.11.Einwohnerzahlen

18251835 187119051939196119942005
gesamt320385408405334351330332
evangelisch311 337
katholisch9 14

0.12.Religiöse Verhältnisse

Kirche im Jugendstil

Das Dorf Dennweiler gehörte von seiner Gründung an zum Besitz des Bistums Verdun rings um den Flecken Baumholder; Frohnbach zum Remigiusland im Besitz des Klosters Saint Remi in Reims. Diese Besitzverhältnisse ändern nichts daran, dass beide Dörfer aus kirchenorganisatorischer Sicht zum Erzbistum Mainz gehörten. Auf unterer Ebene gehörten sie wohl das ganze Mittelalter hindurch und auch nach der Reformation bis hin zur Zeit der Französischen Reformation zu der Kirche von Baumholder. Es gibt Hinweise durch Flurnamen und auch durch beiläufige Erwähnungen in schriftlichen Urkunden, dass während des Mittelalters zwischen Dennweiler und Oberalben eine Kapelle bestand, die jedoch in der Reformationszeit zerfallen ist. Die Reformation wurde, wie im zweibrückischen Amt Baumholder, ab 1523 eingeführt, anfangs nach der Konfession von Martin Luther, ab 1588 nach der Konfession von Johannes Calvin. Seit dem Beginn der bayerischen Zeit um 1816 gehörte das nun vereinigte Dorf Dennweiler-Frohnbach zu dem Kirchspiel Flurskappeln (Ulmet) Da die Gläubigen einen sehr weiten und beschwerlichen Weg zu der Kirche unternehmen mussten, wurde immer wieder der Ruf nach einer eigenen Kirche laut, dem in der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts statt gegeben wurde. Jahrzehnte zuvor hatten ortsansässige Vikare, die oft wechselten, auch schon in dem Schulhaus Gottesdienst gehalten. 1914 erhielt der Ort dann eine eigenständige Pfarrei, zu der ab 1920 auch der Nachbarort Oberalben gehörte. 1973 löste die Kirchenregierung die Pfarrei wieder auf, was durch eine dezimierte Zahl von Gemeindemitgliedern, durch die besseren Verkehrsbedingungen und auch durch eine umfassende Reform der Kirchenorganisation bedingt war. Seitdem gehören die evangelischen Christen aus Dennweiler-Frohnbach zum Pfarramt 3 der Kirchengemeinde Kusel. Die Anzahl der katholischen Christen im Ort war allzeit sehr gering. Sie gehören heute zur katholischen Kirchengemeinde in Kusel. Immerhin leben heute mehr als 30 Menschen im Ort, die sich zu keinem Glauben bekennen oder über ihren Glauben keine Auskunft geben. (Vgl. Werner 1994)

0.13.Schule, Kultur, Vereinswesen

0.13.1.Schule

Nachweisbar seit dem Winter 1743/44 bestand für Dennweiler und Frohnbach eine Winterschule, und ein Lehrer (damals Johann Scherp) unterrichtete in seiner Wohnung. Die kaum ausgebildeten Winterschullehrer wechselten schnell. Normalerweise lebte der Lehrer in Frohnbach. Als 1758 ein Lehrer von Frohnbach nach Dennweiler umziehen wollte, führte das zu einem heftige Streit in den Dörfern, der nur durch das Eingreifen der Regierung geschlichtet wurde. Der gemeinsame Schuldienst für beide Dörfer, zeitweise zusätzlich mit Oberalben, musste immer wieder von der Regierung durchgesetzt werden. (Kramer 1915 S. 396/97) Ein ständiges Schulhaus mit Lehrerwohnung erhielt Dennweiler-Frohnbach erst 1831. Schulhaus und Lehrerwohnung wurden wiederholt umgebaut. Die Namen aller Lehrer des 19. und 20. Jahrhunderts sind bekannt. (Zenglein u. a. S. 1001) 1969 wurde die Schule aufgelöst, und es erfolgte zunächst eine Zusammenlegung mit der Schule im Nachbarort Oberalben. Nach einem Umbau zog 1976 der Kindergarten in das Schulhaus ein. Die Grund- und Hauptschüler besuchen heute die entsprechenden Schulen in Kusel, die Kreisstadt ist auch Standort weiterführender Schulen und der zuständigen Förderschulen.

0.13.2.Kultur und Brauchtum

Mit sporadischen kulturellen Veranstaltungen im Wadenauer Hof weist der Ort, gemessen an seiner geringen Einwohnerzahl, ein beachtliches kulturelles Leben vor. Auch aktive kreative Kunst ist hier zu Hause, beispielsweise verkörpert durch den Liedermacher Ferdinand Ledwig mit dem Künstlernamen "Ferdinand der Sänger". Im übrigen sind auch hier die Vereine wichtige Kulturträger.

Es wird das in der Westpfalz allgemein übliche Brauchtum gepflegt, so Neujahrsschießen und Spendenheischen der Kinder Beliebt ist in der Jugend die Hexennacht zum Ersten Mai, das Aufstellen des Maibaums und das Maifeuer am Abend des Maifeiertages, der Pfingstquack, die Kerwe mit Straußstecken und Kerwerede, Martinsumzug. Die Kerwe wird am zweiten Wochenende im Oktober gefeiert.

0.13.3.Vereinswesen

Folgende Vereine bestehen oder bestanden in Dennweiler-Frohnbach, Gründungsjahr in Klammern: Der Sportverein Dennweiler-Frohnbach/Oberalben (1969) - Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Ortsverein Dennweiler-Körborn-Oberalben (1984)- Freiwillige Feuerwehr (1890) - 1.FCK Fan Club "Harter Kern" (1979) - Gesangverein "Liederkranz" Dennweiler-Frohnbach (1894) - Kriegerverein (1889-1944) -Landfrauenverein (1986) - Naturschutzbund Deutschland Ortsgruppe Kusel und Altenglan (1981, mit vielen aktiven Mitgliedern in Dennweiler-Frohnbach)

 

0.14.Gesundheits- und Sozialwesen

Ärzte werden vor allem in Kusel aufgesucht. Nächstes Krankenhaus ist das Westpfalzklinikum II in Kusel. Für Pflegefälle ist u. a. die Sozialstation Altenglan-Kusel in Kusel zuständig.

Der Dorfbrunnen vor dem Wadenauer Hof

0.14.1.Wirtschaft und Verkehr

In früherer Zeit lebte das Dorf im wesentlichen von der Landwirtschaft, und es gab die üblichen Handwerksberufe. Auch heute wird  noch Landwirtschaft betrieben, doch sie spielt nicht mehr die wesentliche Rolle. Der Ort wurde zu einem Wohnort für Menschen in den unterschiedlichsten Berufen, die außerhalb des Ortes dem Broterwerb nachgehen müssen. "Zu den ausgefallensten Berufen in unserem Dorf zählen der des Pferdewirts, des Binnenschiffers, des Musikanten und der Beruf des Schauspielers. Obwohl direkt am Ort kein einziger Arbeitgeber vorhanden ist, dürfte die Zahl der Arbeitslosen weit unter dem Landesdurchschnitt liegen." (Zenglein u a. 1994 S. 21) Dem Fremdenverkehr werden für die Zukunft gute Chancen eingeräumt.

Dennweiler-Frohnbach liegt an der Kreisstraße 23, die bei Thallichtenberg von der Landesstraße 76 abzweigt und über Körborn, Dennweiler-Frohnbach und Oberalben beim Mayweilerhof zur K 22 führt. Über die K 22 erreicht man in ungefähr sechs Kilometern Entfernung die B 420, in nur fünf Kilometern Entfernung auch auf dem direkten Weg nach Kusel über Körborn. Die Auffahrt zur Autobahn A 62 bei Konken ist ungefähr 10 Kilometer weit entfernt. Nächst gelegene Bahnstation ist die von Kusel.

0.15.Nachweise

Verfasser: Ernst Schworm

Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm

Literatur:

  • Bantelmann, Niels: Die Urgeschichte des Kreises Kusel, Speyer 1972.
  • Grub, Hugo: Bildung der Pfarrei und Bau der Kirche zu Dennweiler-Frohnbach, in: Westrichkalender Kusel 1997, S. 205-209.
  • Stepp, Hartmut: Im Mittelalter bestand bei Oberalben eine Kapelle, in: Werner 1987, S. 62-64.
  • Werner, Heidrun: Das Remigiusland in Sage und Legende, in: Westricher Heimatblätter Jg. 8, Kusel 1977, S. 113 - 153.
  • Werner, Heidrun: 600 Jahre Oberalben, Kusel 1987.
  • Werner, Stefan: Der lange Weg zur eigenen Kirche, in: Zenglein 1996, S. 74-76.
  • Zenglein, Dieter [u. a.]: 725 Jahre Dennweiler-Frohnbach (270-1995), Geschichten von A bis Z über eine sympathische Gemeinde (Festschrift zum Ortsjubiläum), Denweiler-Frohnbach 1995.
  • Zenglein, Dieter: Beiträge zur Geschichte von Dennweiler-Frohnbach, Festrede, gehalten am 18. August 1995 anlässlich der 750 Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung, in: Westrichkalender 1996, S. 105-116.