Einöllen in der Pfalz

Einöllen

0.1.Allgemeine Angaben

Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Wolfstein

Einwohner (1996): 525, männlich 260, weiblich 265

Einwohner (2007): 468, männl. 223, weibl. 245

Einwohner (2010): 444

evangelisch 85 %, katholisch 8 %,

sonstige 1 %, ohne Angaben 6 %

0.2.Lage

Einöllen liegt auf einem Bergrücken zwischen Odenbachtal und Lautertal in einer Höhe zwischen 303 m und 360 m. Die höchste Erhebung in der Gemarkung ist der Sattelberg, 381 m über NN. Der Ort an der Landesstraße 383 liegt je sieben Kilometer von Lauterecken und Wolfstein entfernt. Nach Kusel, Kaiserslautern und Idar Oberstein sind es jeweils rund 35 km. Über die K 42 (Kreisstraße) gelangt man durch den eigentlichen Ortskern zum Ausbacherhof und nach Reipoltskirchen ins Odenbachtal, nach Rockenhausen und zum Donnersberg. Von Lauterecken aus führt eine alte Römerstraße über die Höhe nach Hohenöllen, vorbei an der namengebenden "Hohen Halde", mit dem berühmten Blick auf die Lauterschleife. Bis kurz vor das Wäldchen Harstholz bildet diese Römerstraße die heute durch Einöllen führende L 383. Dann, an der so genannten "Hohen Dohl", am vorderen Weiher, biegt sie nach links ab, verläuft zwischen Wald und hinterem Weiher weiter und mündet in die von Kaiserslautern kommende und über Morbach und Ausbacher Hof nach Meisenheim führende andere Römerstraße. Durch die Lage zwischen beiden Straßen war das Harstholz ideal für römische Ansiedlungen. An der Gemarkungsgrenze Einöllen-Relsberg entspringt aus mehreren Quellen der Sulzbach, der in seinem Oberlauf die ehemalige Siedlung Heinzweiler durchfließt und unterhalb von Medard in den Glan mündet. In der Nähe des Wäldchens Harstholz entspringt der Breitbach, der in Oberweiler-Tiefenbach in die Lauter fließt.

0.3.Siedlung und Wohnung

Geprägt wurde der Ort durch die Kirche. Um sie herum entstanden auch die ersten Häuser. Der Ort breitete sich in östlicher und südlicher Richtung aus. Um 1900 wurden die Durchgangsstraßen L 383 und K 42 beidseitig bebaut. Ein Neubaugebiet entstand im Westen der Gemeinde ab 1970. Bis 1960 war Einöllen mit Geschäften für die Bedürfnisse des täglichen Lebens gut versorgt. Vier Lebensmittelläden, zwei Friseure, zwei Schlosser, zwei Schmiede, zwei Malerbetriebe, zwei Metzgereien, zwei Bäcker, zwei Schneider, zwei Schuhmacher, ein Wagner und zwei Gaststätten waren am Ort. Die beiden Gaststätten gibt es heute noch, dazu ein Bauunternehmen, einen holzverarbeitenden Betrieb (Möbelschreinerei.), eine Fensterbaufirma, eine Bäckerei und eine Gärtnerei. 

Im 18. und 19. Jahrhundert gab es in Einöllen Kalk- und Kohlengruben. Die "Drostengrube" bei dem Waldgebiet Strieth lieferte 1781 über 500 Tonnen Steinkohle. Ein Stollen aus dieser Zeit soll sich nach mündlichen Überlieferungen bis in das bebaute Dorfgebiet ziehen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Einöllen stark von der Landwirtschaft geprägt. Fast jede Familie besaß Getreide- und Kartoffeläcker, Obst- und Gemüsegärten. Heute gibt es nur noch einen Vollerwerbslandwirt im 0rt, und zwei der drei ausgesiedelten Landwirte gehen schon einer anderen Berufstätigkeit nach. Viele ehemals auf die Landwirtschaft ausgerichtete und geplante Gebäude sind "modernisiert" zu zeitgemäßen Wohnungen umgebaut worden. Um 1900 boten die Landwirtschaft und das ansässige Handwerk nur wenigen Leuten eine Lebensgrundlage. Wer viel Geld verdienen wollte, musste im Ruhrgebiet oder im Saarland arbeiten. Nur wenige Leute sind heute in der Lage, am eigenen Ort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Von den Auspendlern fahren vor allem Frauen zur Firma Braun (Fabrikation von elastischen Binden) in Wolfstein. Andere, vor allem Männer, fahren zur Arbeit nach Kaiserslautern und Kusel oder gar noch weiter entfernt in nach Ludwigshafen. Die Gewannen Kinzenacker, Hebenacker, Krippes, Wetterhembusch, Dörrstück und Zwerchgräben waren für die Landwirtschaft von minderer Qualität. Die ertragreichsten Böden wiesen die Flurstücke "Auf dem Grund", "Layenacker", "Dellweidchen" und "Rudershöll" auf.

0.4.Name

Einöllen wird 1432 als Eynet, 1438 als Einheit, danach vor allem in den Meisenheimer Visitationsprotokollen ab 1550 als Ainot oder Ainöt genannt. In Angleichung an den Namen Hohenöllen wurde daraus der heutige Name. Schon 1599 und 1612 werden die Bezeichnungen Einod, Ainot, Einöllen und Einellen verwendet.

0.5.Wappen

Das 1925 der Gemeinde verliehene Wappen zeigt in Blau einen links hingewendeten, goldenen Pflug, der grünes Ackerland durchfurcht. 1985 wurde das Wappen neu beschrieben: In Blau ein links hingewendeter goldener Pflug, natürliches Ackerland durchpflügend.

 

0.6.Gemarkung

571 ha insgesamt, davon 80 ha Wald. 1940 gab es in Einöllen 71 landwirtschaftliche Betriebe, über die Hälfte, 44, bewirtschafteten eine Fläche von 2 bis 10 ha, zwei Großbetriebe besaßen über 20 ha. Es gab 7 Erbhöfe, davon 6 unter 20 ha, einer bewirtschaftete mehr als 20 ha. Von der Bewirtschaftungsfläche waren 346 ha Ackerland; 217 ha Getreidefläche, 3 ha Gartenland und Obstanlagen, 124 ha Wiesen, l ha Rebland und 86 ha Forst. Die Höfe Heinzweiler, Harstholz, Hobstätten und Kinzenäcker werden seit dem 17. Jahrhundert nicht mehr als Wohnplätze erwähnt, die Namen gelten nur noch als Gewannenbezeichnungen. Ab 1960 haben sich drei landwirtschaftliche Betriebe außerhalb der bebauten Ortsfläche jenseits des Sulzbaches angesiedelt, einer davon in unmittelbarer Nachbarschaft der oben erwähnten Wüstung Hobstätten.

 

0.7.Abriss der Ortsgeschichte

Einöllen gehörte ursprünglich den Grafen von Veldenz zu Meisenheim. Nach den Veldenzer Urkunden von 1268 und 1387 war das "Ampt Honhelden" mit dem Kapellenhofgut Einöllen ein Allod dieser Grafen. Vielfach dienten solche Allode den Herrschaften als Sommersitze, quasi als Wochenendhäuser. So kamen die Grafen von Veldenz wohl an dem noch heute als Gewannenname vorkommenden vorderen und hinteren Weiher und in dem daran angrenzenden Waldgebiet Harstholz zum Fischfang und zur Jagd. Jedoch dürfte die Umgebung schon zur Römerzeit, ja sogar noch früher, besiedelt gewesen sein. Im schon erwähnten Wäldchen Harstholz befinden sich zwei (Dr. Gauch erwähnt sogar drei) vorrömische keltische Hügelgräber. Ein in unmittelbarer Nähe gefundener Steinsarg lässt auf eine Ansiedlung schließen. Am Ohligrech fand der schon erwähnte Dr. Hermann Gauch im Jahre 1929 mehrere geschliffene Steinbeile aus der Jungsteinzeit. Es könnte auch eine Verbindung bestehen zwischen den vorrömischen Funden in Einöllen und der zur Zeit freigelegten römischen Villa zwischen Reipoltskirchen und Hefersweiler im Odenbachtal. Im 15. Jahrhundert verlagerte sich dann der Amtssitz. Nun erscheint das Amt oder Gericht Einöllen mit den weiteren Ortschaften Hohenöllen, Sulzbach (heute Sulzhof), Oberweiler, Tiefenbach, Rossbach, Stahlhausen und Immetshausen (heute Ortsteile von Wolfstein und Rutsweiler/Lauter). 1768 kam Einöllen vom Oberamt Meisenheim und vom Herzogtum Zweibrücken an die Kurpfalz im Amt Wolfstein und im Oberamt Kaiserslautern. Nach der Französischen Revolution 1789 und der darauf folgenden französischen Besatzung bis 1814 gehörte Einöllen zum Canton Wolfstein und zum Département Mont-Tonnerre (Donnersberg). Von 1815 an gehörte der Ort in der Zeit des Königreichs Bayern zum Kanton Wolfstein im Landkommissariat (später Bezirk, dann Landkreis) Kaiserslautern. 1900 wurde Einöllen selbstständige Bürgermeisterei im Landkreis Kusel. Im August 1923 wurden wie in Hohenöllen, Roßbach und Rutsweiler auch in Einöllen zur Finanzierung der Elektrizifizierung Notgeldscheine mit den Unterschriften des damaligen Bürgermeisters Welker und des zweiten Bürgermeisters Wannenmacher herausgegeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der staatlichen Neuordung Deutschlands war der Ort Teil des Landkreises Kusel im neugegründetem Bundesland Rheinland-Pfalz. Ab 1969 wurden im Zuge einer Verwaltungsreform Verbandsgemeinden geschaffen. Einöllen gehört zur Verbandsgemeinde Wolfstein.

0.8.Zeittafel

um 10.000 v. Chr.Jungsteinzeitliche Steinbeile
um 500 v. Chr.Hügelgräber.im Harstholz
um 1150Einöllen gehört zur Grafschaft Veldenz, die Grafen von Veldenz fischen und jagen im Harstholze r Wäldchen
1432Erste Erwähnung als "Eynet''
1438In einer Schenkungsurkunde wird der Ort als "Einheit" erwähnt, zum "Ampt Hohenhelden" gehörig
1444Einöllen in der Grafschaft Pfalz-Zweibrücken
1544Nach dem Weistum von Roßbach ist Hans Müller Schultheiß in Einöllen
15 87In den "Pfälzischen Untertanen- und Musterungslistan" werden für Ainoth 14 Schützen und drei einfache Knechte genannt". Ungefähr 90 Personen lebten damals in Einöllen
1767Einöllen kommt mit 5 anderen Gemeinden zur Kurpfalz, liegt im Amt Wolfstein und im Oberamt Kaiserslautern
1801Einöllen liegt im Canton Wolfstein, im Arrondissement Kaiserslautern und im Département Donnersberg (Mont Tonnerre)
1816Einöllen liegt im Königreich Bayern, zunächst im Landcommissariat (später Bezirk, dann Landkreis) Kaiserslautern und im Kanton Wolfstein.
1900Einöllen ist selbstständige Bürgermeisterei im Bezirksamt (später Landkreis) Kusel
1945Einöllen liegt in der französischen Besatzungszone
1949Einöllen liegt in der neugegründeten Bundesrepublik Deutschland im Landkreis Kusel, im Regierungsbezirk Pfalz und im Bundesland Rheinland-Pfalz
1972 Einöllen gehört zur Verbandsgemeinde Wolfstein

0.9.Wahlen (Zweitstimmen)

CDUSPDFDPGrüneLinkeSonstige
Landtag 200622,659,53,04,23,610,9
Landtag 201123,447,40,614,04,110,5
Bundestag 200230,25,06,95,0---10,7
Bundestag 200533,335,913,03,910,04,0
Bundestag 200922,435,215,35,114,37,5

0.10.Religion

Die Einöller Kirche geht auf eine von den Veldenzer Grafen um 1200 erbaute Kapelle zurück. Auch die gotischen Fenster im Glockenturm lassen auf eine Erbauung während des 12. oder 13. Jahrhunderts schließen. Einen eindeutigen Hinweis auf das Baudatum liefert das Meisenheimer reformierte Kirchenvisitationsprotokoll von 1590. Aus einem 1536 von dem damaligen öffentlichen Notar und Pfarrer zu Tiefenbach Petrus Rod (auch Peter Rad, Peter Radius) vorgelegten Auszug, ergibt sich: "Die Gemeinde zu Eynoth hat die Kapelle St-, Barbarae et Huperti auf ihre Kosten erbaut und erhalten ohne jemands Zuthun, ist jetzt 106 Jahre her". Somit wäre als Zeitpunkt der Erbauung das Jahr 1430 anzusehen. Zur Pfarrei, die ihren Sitz in Tiefenbach hatte, gehörten 1565 Diesenberg, Einöllen, Hohenöllen, Imetshausen, Mühlhausen, Oberweiler, Rossbach, Stahlhausen und Sulzbach. Von 1670 bis 1717 war Einöllen alleiniger Pfarrsitz, da die Kirche in Tiefenbach zerstört war. An den damaligen Pfarrer Kuchius erinnern noch heute die Gewannennamen Kuchiuswögelchen und Kuchiuskopf, damals ein Wingert. In der 1729 erweiterten Kirche in Einöllen erinnert auch ein Epitaph an diesen Pfarrer. Heute gehören zur Mutterkirche Einöllen die Filialen Relsberg, Hohenöllen-Sulzhof in der Verbandsgemeinde Lauterecken und der zur Gemeinde Reipoltskirchen gehörende Ausbacherhof. Die katholischen Bürger besuchen den Gottesdienst in Reipoltskirchen. Juden und Mennoniten gab es in Einöllen nicht. Auf dem Friedhof an der Kirche wurden die Toten sowohl der evangelischen als auch der katholischen Konfession bestattet. Seit 1820 fanden hier jedoch keine Beerdigungen mehr statt. Ein neuer Gemeindefriedhof wurde nördlich der Gemeinde Richtung Hohenöllen angelegt.

0.11.Bevölkerung

1544 wird in einem Weistum ein Schultheiß Hans Möller (Müller ) erwähnt. Andere "alte" Namen sind Keller (1580) und Schmidt (1648), während die später so einflussreiche Familie Gauch erst um 1740 in Einöllen erscheint. Erste Zahlen über die Bevölkerungsgröße liefert eine Huldigungsliste von 1587. Darin werden für Einöllen 14 Schützen und 3 einfache Knechte genannt. Insgesamt lebten damals etwa 90 Personen im Ort. Auffallend sind heute noch die vielen, von weiblichen Vornamen abgeleiteten, zum Teil heute noch gebräuchlichen Häuser- bzw Familiennamen: Mahlches, (von Amalie), Gretches (von Margarete), Reles (von Aurelie), Rosas, Rosalies, Sennes (von  Susanne), Settches (von Rosette). Die namengebenden Frauen lebten zu Beginn diese Jahrhunderts zumeist allein im Ort, während ihre Ehemänner in der Ferne der Arbeit nachgingen, zumeist als Wandermusikanten.  

 

Hoch über dem Tal der Lauter

0.12.Einwohnerzahlen

1787179718371939194619611971197619861996
185238432557618557578566519525

0.13.Schulen

Einer der ersten Lehrer in Einöllen war der in Heiligenmoschel geborene Johann Nicolaus Frenger. Von 1747 bis 1758 amtierte er hier, gefolgt von seinem Sohn Christian und danach von dessen Neffen Johann Jakob Frenger. Um die Jahrhundertwende unterrichtete der Lehrer Bühler die Klassen 1-7 in einem Raum, dem heutigen Gemeindehaus, Mit dem Bau einer kleinen Schule für die Klassen 1-4, heute der Kindergarten, wurde 1900 die räumliche Situation verbessert. Lehrer Kleindienst unterrichtete hier, während Lehrer Matthias die "großen" Schüler betreute, Seit 1968 besuchen die Einöller Schüler die Grundschule in Wolfstein und die dortige Hauptschule, das Gymnasium in Lauterecken oder andere Gymnasien in Kaiserslautern. Den Kindergarten besuchen Kinder aus Einöllen und Relsberg.

 

0.14.Volksfeste, kulturelle Einrichtungen und Vereinswesen

Einöllen liegt im so genannten Musikantenland im nordöstlichen Teil des Landkreises Kusel. Der Beruf Musikant, besser Wandermusikant, dürfte um 1830 entstanden sein. Eine gewisse Veranlagung für die Musik, vor allem aber fehlende andere berufliche Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten können zum Entstehen des Wandermusikantentums geführt haben. Für das Jahr 1903 sind in Einöllen 46 Berufsmusiker registriert. Mit ihrem Meister zogen die jungen Leute, viele erst 14- Jahre alt, in einer Gruppe (Partie) in die Großstädte in Deutschland, nach England, Norwegen, Schweden, in die USA oder gar nach Australien. Um die Überfahrten zu finanzieren, wurden auch auf den Überseedampfern Konzerte gegeben. Mit dem verdienten Geld konnten in der Heimat neue Acker gekauft oder gar Häuser errichtet werden, die dann mit einer Lyra, dem Zunftzeichen verziert wurden. 1955 besuchte der 75-jährige ehemalige Wandermusikant Heinrich Engel seinen Heimatort Einöllen. Er war 1895 mit einer Kapelle nach Australien gefahren und hatte sich dann in Neuseeland angesiedelt. Das Haus, das er sich dort errichtete, erhielt von ihm den Namen seines Geburtsortes.

Die Kirmes wird am zweiten Wochenende im Oktober gefeiert. Am Sonntagnachmittag trägt die Dorfjugend einen mit bunten Bändern geschmückten Baum, den "Kerwestrauß" durch den Ort. "An einer Gastwirtschaft wird dieser dann angebracht und in einer gereimten "Kerwepredigt" das Geschehen des letzten Jahres humorvoll vom ''Kerwepfarrer'' verlesen. Die Kirmes endet am späten Dienstagnachmittag mit der traditionellen Verbrennung einer Strohpuppe, der so genannten "Kerwelotte".

 

 

Am 1. Mai findet eine Maifeier mit Aufstellung eines Maibaumes statt. In zweijährigem Rhythmus veranstalten die örtlichen Vereine und die politische Gemeinde ein Dorffest. Im vereinseigenen Waldhaus in der Strieth feiert der Pfälzerwaldverein im Sommer sein Waldfest.

0.15.Gesundheitswesen

Medizinisch versorgt werden die Einöller Bürger durch Ärzte in Wolfstein und Lauterecken und durch die Krankenhäuser in Meisenheim, Kusel und Kaiserslautern. Seit 1996 gibt es eine ärztliche Notfallzentrale in Heinzenhausen für Krankheitsfälle an Wochenenden und Feiertagen.

Eine zentrale Wasserversorgung gibt es für Einöllen erst seit 1961. Davor versorgte neben einigen privaten Brunnen nur ein ungefähr 100 m vom Ort entfernter immer fließender Brunnen (am Zollstock) die Bevölkerung mit Trinkwasser.

0.16.Persönlichkeiten

Dr. Hermann Gauch  (*1899 in Einöllen  † 1978 in Kaiserslautern, bestattet in Einöllen)

1924 promovierte Gauch zum Doktor der Medizin, wurde Facharzt für Innere Medizin, Oberfeldarzt und 1930 Leiter der Hygienisch-bakteriologischen Untersuchungsstelle Nordsee und Schiffsarzt auf dem Vermessungsschiff Meteor der damaligen Reichsmarine. 1934 erhielt er einen Lehrauftrag an die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin und kam dann als Reichsamts- und Stabsleiter für Brauchtum und Geschichte zum Reichshandwerker- und Nährstand. Er war zuständig für Volkskunde, Blutgruppenforschung, Sprachpsychologie, Genetik, Frühgeschichte und Genealogie. Gauch veröffentlichte Bücher und zahlreiche Artikel in Zeitschriften und Festschriften u. a. : "Odal- oder Allodverfassung ", 2. Auflage, 1934; "Kalender und Brauchtum", 1939; "Die Entstehung unserer Sprache und Schrift",  1970; "Die Gestalten der Heldensage als geschichtliche Persönlichkeiten'' 1971.

 

Nachweise

Verfasser: Hans Grill

Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm

Literatur:

  • Gauch, Hermann: Das Amt Einöllen, in: Westrichkalender Kusel 1969, S. 97-102.
  • Gauch, Hermann: Einöllen (Gedicht), in: Westrichkalender Kusel 1975, S. 48.
  • Gauch, Sigfrid: Das Ortswappen von Einöllen stammt aus dem Jahr 1574, in: Westrichkalender Kusel 1977, S. 33-34.
  • Gauch, Sigfrid: Vaterspuren (Erzählung), Roth unter Rietburg 1990.
  • Mathias, Albert: Der Pfarrer im Kleiderschrank, in: Westrichkalender Kusel 1958, S. 91.
  • Scherer, Karl: Frühe Nazis im Kampf gegen die Separatisten: Die Gebrüder Gauch aus Einöllen, in: Westrichkalender Kusel 2002, S. 197-199.