Dexheimer Geschichtsverein e.V.

Das Dexheimer Schlosstor: Fotos aus der Sammlung Walter Löber, aufgenommen zwischen 1932 und 1939

Das Tor ist das einzige Gebäude des Dexheimer Schlosses, das die 1689 erfolgte Sprengung im pfälzischen Erbfolgekrieg überstanden hat. 2006 ging es für einen symbolischen Euro in den Besitz der Gemeinde über und wird seitdem vom neugegründeten Dexheimer Geschichtsverein restauriert und seit 2016 als Vereinsheim und Museum genutzt.

Zu den Fotos:

Vorderansicht

 Am Tor ist das alte Straßenschild „Im Schloss“ erhalten geblieben. Rechts neben dem Torhaus ist ein Teil der Scheune zu sehen, die zum Nachbargrundstück gehört. Links vom Toreingang befindet sich das Torhaus, in den zuletzt ein Fräulein Dapper wohnte. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie mit Waschen und Bügeln. Sie ging in die Häuser der wohlhabenden Bauern und bügelte dort.

Neben diesem Anbau sieht man die Front des Wohnhauses der Familie Schnell, ein Weinbaubetrieb. Hinter dem Wohnhaus lugt ein Teil der alten Zentscheuer heraus, die vor wenigen Jahren abgerissen und durch eine moderne Scheune ersetzt wurde. Beide Gebäude gehörten zu dem ursprünglichen Schlosskomplex. Der Junge auf dem Fahrrad ist Ernst Schnell.

Rückansicht

Rechts neben dem Tor befindet sich der Anbau, in dem Frl. Dapper lebte. Ein Teil des Holzzauns ist noch zu sehen. Zwischen diesem Haus und dem nächsten liegt, zurückgesetzt und deshalb auf dem Foto nicht zu sehen, eine Einfahrt zum Hof der Familie Schnell. Das Haus rechts mit den drei Fenstern gehörte der Familie Lohr. Großvater Jakob Ganz betrieb eine kleine Landwirtschaft und diente, wie später seine Tochter und der Schwiegersohn Walter Lohr als Küster für die evangelische Kirche. Zum Haushalt von Jakob Ganz gehörten neben der eigenen Familie noch drei unverheiratete Schwestern. Auf dem Anwesen befindet sich, weiter zurückgesetzt, der Stumpf des Schlossturms. Ingrid Borrmann, Enkelin von Jakob Ganz, und ihr Ehemann Kurt, haben viel für die Erhaltung des Turms getan. Das gilt auch für die neuen Besitzer.

Auf der linken Seite des Fotos ist das Haus der Familie Jakob zu sehen. Auch sie lebten als Selbstversorger von ihrem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb mit etwas Weinbau und halfen bei den Großbauern aus.

Links neben den Schlosstor befand sich die „Mistkaut“ und ein kleines Toilettenhäuschen für Frl. Dapper.