Appenheim in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Appenheim bei Karl Johann Brilmayer

Appenheim, im ehemaligen unteren Nahegau gelegen, wird urkundlich zum ersten Mal 1132 unter dem heutigen Namen erwähnt. In diesem Jahre schenkte eine Edelfrau namens Ludgardis dem Kloster Bischofsberg, dem jetzigen Johannisberg im Rheingau, 20 Morgen Acker in der Gemarkung Appenheim. Auch in den folgenden Jahren heißt es stets Appenheim, nur in den Urkunden des 15. Jahrhunderts kommt es meistens unter dem Namen Appinheim vor.

Appenheim muss schon früh zur Pfalz gekommen sein. Im Jahre 1311 wurde es mit anderen Orten vom Pfalzgrafen Rudolf I. an den Grafen Simon von Spanheim verpfändet, aber nach wenigen Jahren wieder eingelöst. Es blieb alsdann bis zum Ende des 18. Jahrhunderts kurpfälzisch. Es war dem kurpfälzischen Oberamte Stromberg jenseits der Nahe zugeteilt und war der "beträchtlichste Ort des ganzen Oberamtes".

Im Jahre 1552 gehörte Appenheim zu jenen Orten in der Umgebung von Bingen, welche sich verpflichteten, der Stadt in Kriegszeiten Hilfe zu leisten. Es übernahm (mit Ober-Hilbersheim gemeinschaftlich) den Bau der 14. Wacht zwischen dem Schloss und der Dreußpforte in Bingen und bewachte sie mit 4 Mann. Dafür erhielt es dieselben Freiheiten wie die übrigen Orte, es war zollfrei von allem, was es nach Bingen ein- und ausführte mit Ausnahme des Weines und die Bewohner fanden in Kriegszeiten für sich und ihre Habe Schutz in der Stadt.

Vom Ende des 18. Jahrhunderts an teilte es mit den übrigen Orten Rheinhessens gleiches Schicksal. Es wurde 1797 der französischen Republik einverleibt, es gehörte zum Departement Donnersberg und war dem Kreis Alzey, Kanton Ober-Ingelheim, zugeteilt. Im Jahre 1814 wurde es wieder deutsch, blieb unter provisorischer Verwaltung und kam dann 1816 zum Großherzogtum Hessen.