Gau-Odernheim in Rheinhessen

St. Rufus in Gau-Odernheim

Das Bild zeigt die Gau-Odernheimer Rufus-Kapelle.
Die Simultankirche St. Rufus in Gau-Odernheim[Bild: Harald Strube]

Eine Kirche ist schon Mitte des 9. Jahrhunderts nachweisbar. Von 850 bis ins 17. Jahrhundert befanden sich die Gebeine des hl. Bischofs Rufus in der Kirche (solange Metz der Eigentümer der Kirche war, deshalb ist die Kirche dem hl. Rufus geweiht). 1258 kauften die Domherren vom Mainz das Patronatsrecht und die Zehntrechte in Gau-Odernheim. Dies blieb auch unter kurpfälzischer Herrschaft bestehen. Nach der Reformation ging die katholische Pfarrei zeitweilig zugrunde. Im Jahr 1555 wurde ein reformierter Prediger eingestellt. Doch im Jahr 1699 war wieder ständig ein katholischer Pfarrer im Ort. 1706 wurde die Kirche den Reformierten zugewiesen, der Chor wurde jedoch den Katholiken überlassen. 1892 wurden katholischer. Chor und reformiertes Langhaus durch eine Mauer getrennt.

Beschreibung der Kirche nach Dehio

Bildstrecke zur Kirche[Bild: Alexander Wißmann]

An der Außenfront der Kirche befinden sich Grabdenkmäler von zwei Rittern aus der Zeit um 1400), das Grabdenkmal des hl. Rufus von 1418 ist schwer beschädigt. Der Turm, ursprünglich 1344 an der Südseite des Langhauses errichtet stürzte im Jahr 1799 ein. Zwischen 1830-33 wurde der Turm von Kreisbaumeister Augustin Wetter als Westturm mit achteckigem Glockengeschoss und Steinhelm neu errichtet. Zu Zeiten des Simultaneums war der katholische Teil (Chor) vom evangelischen Teil (Langhaus) durch eine Wand getrennt. 850 Übertragung der Reliquien des hl. Rufus, damals muss eine Kirche bestanden haben. Das Langhaus der heutigen Kirche wurde zwischen 1415-20 von Johann v. Diepach errichtet. Es besteht aus dem Mittelschiff und einem nördlichen Seitenschiff mit gleich hoher Flachdecke, dazwischen Spitzbogenarkaden über Achteckpfeilern. Im Seitenschiff finden sich Wandmalereien aus dem 14./15. Jahrhundert (Anbetung der Könige, Passionszyklus, zwei männliche Heilige, hl.Rufus, Weltgericht). Die Steinkanzel stammt aus dem Jahr 1543, der Taufstein datiert um 1500, die Orgel von 1775. An Epitaphien finden sich das des Jost Reuber (gestorben1607) mit abgeschlagenen Wappen und das Familienepitaph der Reuber (1620) Der Chor wurde 1497-1507 von Meister Arnold aus Frankfurt errichtet (2-jochig mit Fünf-Achtel-Schluss), das Netzgewölbe wurde 1535 und 1589 ausgebessert. Auffallend die große Maßwerkfenster. Hochaltar von 1773: Altarblatt "Anbetung der Hirten",

Das Mittelschiff und das nördliche Seitenschiff, beide mit gleich hoher Flachdecke, ist durch vier Spitzbogenarkaden über Achteckpfeilern voneinander getrennt. Der weiträumige Chor (katholisch, durch eine Wand vom evangelischen Langhaus getrennt) wurde 1497-1507 von Meister Arnold aus Frankfurt errichtet. An der Nordseite befindet sich eine zweigeschossige gewölbte Sakristei. Der Turm befand sich ursprünglich an der Südseite des Langhauses und wurde 1344 errichtet. Nach dessen Einsturz 1799 wurde er 1830-33 als Westturm mit achteckigem Glockengeschoss und Steinhelm neu aufgeführt. Im Seitenschiff befinden sich Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert: Anbetung der Könige, Passionszyklus, zwei männliche Heilige, Hl. Rufus und ein Weltgericht.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

  • Brilmayer, Karl Johann: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Neudruck. Würzburg 1985.
  • Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. 2. Aufl. München 1985.

Aktualisiert am: 14.07.2014