Kettenheim in Rheinhessen

Egersheim - ein verschwundenes Dorf in der Gemarkung Kettenheim

Egersheim (Ergersheim, Ergirsheim) lag nordöstlich von Kettenheim.
In einem Zeugenverhör (1276) wegen der Rechte des Klosters Sion zu Spiesheim sagte Ritter Berthold von Eppelsheim u.a., dass er von dem verstorbenen Grafen Johann I. von Spanheim (Starkenburger Linie) die Hälfte des Patronatsrechts der Kirche in Ergirsheim zu Lehen habe empfangen wollen, von demselben aber zur Antwort erhalten habe, dass infolge der Teilung sein Bruder Somon II. (Kreuznacher Linie) solche zu verleihen habe. Demnach hatten die Grafen von Spanheim das Patronatsrecht dieser Kirche, bei der es sich um eine Pfarrkirche handelte. Im Jahr 1463 verkauften "Pfarrer, Schultheiß, Schöffen und Kirchengeschworene zu Ergersheim bei Alzei, Mentzer bistums Kirchengüter daselbst". Bis ins 18. Jahrhundert fanden sich Reste dieser Kirche; noch jetzt heißen die dortige Feldgewann "hinter der alten Kirche" und ein Weg der Kirchenweg. Das Dorf hatte seine eigene Gemarkung, die später, nachdem es verlassen worden war, in der Kettenheimer Gemarkung aufging. Wann Ergersheim verlassen wurde, läßt sich nicht bestimmen - wahrscheinlich kurz nach dem Drreißigjährigen Krieg, denn noch im Jahr 1621 wird Kettenheim als zur Pfarrei Egersheim gehörig bezeichnet.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: m.k., Sarah Traub

Verwendete Literatur:

  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.

Aktualisiert am: 06.04.2016