Selzen in Rheinhessen

Römische Grabsteine aus Selzen

Die Gemarkung des späteren Dorfes Selzen scheint schon in römischer Zeit besiedelt gewesen zu sein. Als man 1935 die Selz regulierte, fand man in der Nähe des Bahnhofs mehrere keltisch-römische Grabsteine. Da sie als Bachbettauskleidung zweitverwendet waren, ist der ursprüngliche Standort und somit das zugehörige Gräberfeld unbekannt. Sie werden einer Mainzer Bildhauerwerkstatt zugesprochen und in die Mitte des 1. nachchristlichen Jahrhunderts datiert. Einer der Grabsteine zeigt einen sitzenden Mann mit Schoßhündchen, flankiert von zwei einheimisch gekleideten Frauen, wohl Ehefrau und Tochter. [Anm. 1] Das Original des Grabsteins wird heute im Landesmuseum Mainz aufbewahrt.

Für die Entdeckung der keltisch-römischen Grabsteine im Jahr 1935 gibt es einen Zeitzeugen. Der damals 10jährige Sextaner des Alzey Gymnasium, Volker Schätzel, kam auf dem Nachhauseweg zufällig an der Fundstelle vorbei und war einer der ersten Bewunderer der Grabsteine. Das Erlebnis bewog ihn Jahrzehnte später dazu, eine Kopie des bedeutendsten Stückes für die Aufstellung in seiner Heimatgemeinde anfertigen zu lassen. Herr Schätzel hat zu den Eindrücken aus seiner Jugend einen Erfahrungsbericht verfasst.

Nachweise

Verfasser: Stefan Grathoff und Dominik Kasper

Redakt. Bearb.: Lutz Luckhaupt

Verwendete Literatur:

  • Cüppers, Heinz (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Stuttgart 1990.

Geändert: 14.01.15

Anmerkungen:

  1. Cüppers, Heinz (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Stuttgart 1990, S. 549-550. Zurück