Emmerichenhain im Westerwald

0.Wüstungen bei Emmerichenhain

0.1.Breidenbach

Die Wüstung Breidenbach lag etwa 600 Meter östlich von Emmerichenhain in einer großen Wiesenflur unterhalb des Breitenbacher Weihers.

Der Ortsnamen wandelte sich von »Breydenbach« (1360) über »Breytenbach« (um 1440, Kopie des 16. Jhs.) zu »Breidenbach« (1564).
Dietrich Wolf von Seelbach wurde 1360 von Nassau-Beilstein für 5 Mark Burglehen u.a. der Hof zu Breidenbach verpfändet. Im Jahr 1607 wohnte niemand mehr im Ort, Erben und Eigentümer der Güter lebten 1621 in Emmerichenhain. Der Zehnte zu Breidenbach stand im Jahr 1722 der Pfarrei Emmerichenhain zu, die ihn auch nach einem Streit mit Nassau-Dillenburg behauptete.
Als Einwohner werden genannt: 1 Vogtmann ohne die Nassau-Beilsteiner Eigenleute (1485), 1 Eigenmann ohne die Vogtleute (1511), 1 Eigenmann ohne die Vogtleute (1534), 1 Vogtmann, 2 Eigenleute (1562), 1 Vogtmann, 1 Eigenmann (1565), 2 Häuser (1569), 2 dienstpflichtige Häuser (1577).Literatur[Anm. 1]

0.2.Murndorf

Die Wüstung Murndorf lag unmittelbar nordwestlich von Emmerichenhain, 500 Meter südlich des Mörfer Berges.

Der Ortsname wandelte sich von »Moverendorf« (1362) und »zu me Oberndorffe« (1372), »zu Oberndorff« (14. Jahrhundert ), »van me Oberndorff« (1464/65 ), »Moerdorff« (1511 ), »Morndorff« (1547 ) zu »Morndorf« (1634 ).
Das kleine Dorf war um 1440 von Sayn bereits einmal wüst gelegt worden. Nassau-Beilstein verfügte hier 1511 und 1547 über Geldzinse, 1562 als Hubenzins von 4 bis 5 Hufen Land. Dietrich von Sonnenberg verpfändete sein Lehen von Nassau-Beilstein, Zehnten, Gülten und Gut, im Jahr 1372 an Johann von Cramberg in Driedorf. Möglicherweise war dies jenes Drittel an Zinsen und Zehnten, das noch 1512-1540 dem Pfarrer von Driedorf versetzt war. Ansonsten bezog Nassau-Beilstein 1512 und noch 1567 den Zehnten sowie 1562 den kleinen Zehnten von zwei Hofstätten. Die Grafen von Sayn hatten hier 1440 Leute, die Nassau-Beilstein 1464/65 als Vogtleute beanspruchte. Vor 1607 lag Murndorf wüst und hatte keine Bewohner mehr.
Als Einwohner werden genannt: 2 Vogtleute ohne die Nassau-Beilsteiner Eigenleute (1485), 2 Eigenleute ohne die Vogtleute (1511), 2 Vogtleute, 1 Eigenmann (1534), 2 Vogtleute und 1 Eigenmann (1562, 1565), 3 Häuser (1566), 2 dienstpflichtige Häuser (1577).[Anm. 2]

0.3.Steubenholz

Steubenholz wird im Jahr 1511 als »Staebenhoultz by dem Bilhaen in der syden gegen den hove« erstmals genannt. Im Jahr 1535 taucht es als »Steibenholtz«, 1545 als »Steubenholtz«, 1562 als »Staubenholtz« in Schriftquellen auf.
Bei dem »Steib-« oder »Steipholz« handelt es sich um ein Wäldchen in der Gemarkung Salzburg, das je zur Hälfte den Gemeinden Salzburg oder Oberroßbach gehörte. Steubenholz wird 1535 zum Kirchspiel Emmerichenhain, 1563 jedoch zum Gericht Marienberg gerechnet. Nassau-Beilstein hatte hier 1511, 1535, 1547 einen Geldzins, der an die Kellerei Beilstein zu entrichten war. Der Zehnte stand 1535 und 1566 Nassau-Beilstein zu. Im Jahr 1548 lag die Siedlung Steubenholz verlassen. Die Wohnplätze lagen wohl nach dem Nachbarort Hof zu. Angeblich sollen noch 1636 »aus den sieben Höfen alias Staubenholtz« geringe Zinserträge geflossen sein. Dies wird in der Forschung aber als wenig glaubhaft angesehen.[Anm. 3]

Anmerkungen:

  1. Gensicke, Kirchspiel und Gericht Emmerichenhain S. 243f. Zurück
  2. Gensicke, Kirchspiel und Gericht Emmerichenhain S. 243. Zurück
  3. Gensicke, Kirchspiel und Gericht Emmerichenhain S. 248. Zurück