Hachenburg im Westerwald

Das Wetterkreuz vor Hachenburg

Das Wetterkreuz, an der Straße nach Köln, war über Jahrhunderte Wegemarke und  Orientierungspunkt. Hier verließ man die Köln-Leipziger Straße, um auf dem Eisenweg nach Marienstatt, Müschenbach oder zur Nistermühle und weiter ins Siegener Land zu reisen.
Zwei historische Karten von 1793 bzw. von 1804 belegen[Anm. 1], dass das Kreuz auf der Gemarkungsgrenze zwischen Hachenburg und Müschenbach, neben der heutigen B 414 an der Stelle stand, wo heute noch die Straße nach Marienstatt bzw. Müschenbach abzweigt. Seinen Namen verdankt das Kreuz wohl dem Umstand, dass es an der Wetterseite der Stadt stand.
Das Wedercruce zo Vischboirn zu, wohl um 1400 errichtet, wird urkundlich erstmals im Jahr 1439 genannt. Es taucht in den folgenden Jahrhunderten häufig in den Quellen auf. 1571 heißt es: bey dem wetterkreutz stößt an den Eisenwegh, im Jahr 1575 schlicht weder creutz. Es erscheint 1637, 1658 als Wetter-Creutz[Anm. 2], 1724 als Wetter-Creutz[Anm. 3], 1765 als Wetter Creiz[Anm. 4] und 1794[Anm. 5] erneut in den Quellen. Das Wetterkreuz hat 1804 noch gestanden. Es wurde vermutlich im Zuge des Chausseebaus bzw. beim Bau der Bahnlinie (1885) entfernt. In einer Karte von 1877 ist die Stelle noch als "Am Wetterkreuz" eingetragen.

Der Steinsockel des Wetterkreuzes wurde im Catalog der Saynschen und Wittgensteinischen Sammlung auf Schloß Hachenburg (Hachenburg 1888) so beschrieben: "Stein von dem Sockel des kolossalen Wetterkreuzes herrührend, welches bei Müschenbach unweit Hachenburg gestanden hat. Auf jeder Seite eine segnende Hand mit Glorie und Inschrift Pax vobis. Spätgotisch." Es befand sich nach dem Abbau im Alexandrinum bzw. im Heimatmuseum im Schloss. Es gehört zu den vielen Schätzen dieses Museums, die heute nicht mehr auffindbar sind. Der Steinsokcle soll kurz vor 1981 noch im Haimtmuseum gewesen sein.[Anm. 6]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Karte von 1793, HHStAW Abt. 3011- Nr.1352; Karte von 1804, HHStAW Abt. 224 Nr. 3875. Vgl. Kwasnik, Wetterkreuz S. 169). Zurück
  2. HHStAW Abt. 342 Nr. 1207 vom 3.8. ("Wetter Creiz") und vom 7.8.1658). Zurück
  3. HHStAW Abt. 342 Nr. 1207 zum 10.6.1724. Zurück
  4. HHStAW Abt. 342 Nr. 1207 vom 3.8.1765. Zurück
  5. In einem Vergleich bezüglich des umstrittenen Weidganges mit Nister im Gebiet zwischen Tiefenbach über den Gänsberg bis zum Wetterkreuz werden 1794 das Wetterkreuz als Landmarke und der Eisenweg genannt. (HHSTW Abt. 342 Nr. 1207) Zurück
  6. Kwasnik/Trautmann, Denkmäler S. 28. Zurück