Hachenburg im Westerwald

Albertine von Grün (1749-1792)

Albertine wurde am 11. Oktober 1749 als älteste Tochter (sie hatte sieben Geschwister) des Detmar Heinrich Grün (1714-1791) und seiner Ehefrau Louise Charlotte geb. Clotz (1732-1752) in Hachenburg geboren. Die Vorfahren ihres Vaters waren zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach Hachenburg gekommen und in gräfliche Dienste getreten. Ihr Urgroßvater Johan Wilhelm Grün (1642-1697) war Stadtschultheiß, der Großvater Wilhelm Henrich (1680-1731) gräflicher Kanzleidirektor und ihr Vater Detmar Heinrich Kanzleirat unter Kanzleidirektor Avemann gewesen. Wegen seiner Verdienste als Comitialgesandter der wetterauischen und westfälischen Grafen bei der Reichsversammlung in Regensburg ("Immerwährender Reichstag") wurde Detmar Heinrich Grün in den Adelsstand erhoben.
Die Familie wohnte im Grünschen Hof, den Albertines Urgroßvater Johann Wilhelm Grün (1642-1697) 1694 erworben hatte.
Albertine beschäftigte sich mit Literatur, Malerei, Mathematik und Fremdsprachen. Sie korrespondierte mit Friedrich Maximilian Klinger, Johann Heinrich Merck und Professor Höpfner in Gießen. Ihre literarische Bedeutung innerhalb der sog. "Sturm- und Drangdichtung" jener Zeit ist schon oft gewürdigt worden und muss hier nicht erneut aufgezeigt werden.[Vgl. die Literaturhinweise]
Albertine von Grün wohnte von 1779 bis etwa 1789 und von 1791 bis zu ihrem Tod im Jahr 1792 in dem heute Beutsches Haus genannten Anwesen in der Herrnstraße.
Sie starb am 12. Mai 1792 im Alter von 42 Jahren. Ihr Grabmahl befindet sich auf dem Kirchhof der Bartholomäuskirche. Dank einer vom "Verein für ländliche Wohlfahrtspflege" veranlassten Renovierung (1929) ist auch die Inschrift des Gedenksteins wieder deutlich lesbar: Hier schlummert einer frohen Auferstehung entgegen der Leichnam der Hochwohlgeborenen Fraeulein Albertine Grün. Sie ward geboren den 11ten Octobris 1749 und starb den 12ten May 1792 in der Mitte ihres thaetigen menschenfreundlichen Lebens.[Anm. 1]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind bis auf weiteres nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Struif, Zeitspuren S. 121; Heinrichs, Vom Leben S. 103. Zurück