Hachenburg im Westerwald

Adolphsweg

Die Verbindungsgasse zwischen Dehlinger Weg und Borngasse erhielt ihren Namen durch Stadtratsbeschluss  am 14. Oktober 1936.[Anm. 1] Die Schreibweise "Adolf" erinnert eher an den Vornamen des damaligen Diktators Hitler, als um den Nachnamen des berühmter Hachenburgers Alfons Adolph, der sich um das Herstellungsverfahren von Postkarten verdient gemacht hatte. Gut möglich, dass eine weitere Straße nach Hitler benannt, nachdem es bereits eine Adolf-Hitler-Straße gab.

Alexanderring

Im Jahr 1558 wurde ein neuer Weg vor der Tränke angelegt. Mehr erfährt man zu diesem Weg vor dem 19. Jahrhundert nicht. Zu dieser Zeit war der befestigte Weg nördlich der Stadt- und Schlossmauer bereits seit langem eine gängige Verbindung zwischen der Leipziger Chaussee (Obertor) und dem Altstädter Vicinalweg (Untertor). Der Weg scheint häufig genutzt worden zu sein, umging er doch die Enge und die nicht unbedeutende Steigung in der Innenstadt.
Der Weg musste mehrfach repariert werden. Als er 1834 wieder einmal in schlechtem Zustand, wurde er instandgesetzt, weil man im kommenden Jahr den Herzog für mehrere Wochen in Hachenburg erwartete.
Der Weg trug unterschiedliche Namen. Vom Neumarkt bis zum Nisterpfad (heute Jahnstraße) hieß er zeitweise An der Tränk, bis zum Burggarten An der dicken Linde und das Stück bis zur Leipziger Straße wurde zeitweise Am eisernen Tor genannt.
Das Streckenabschnitt bis zum Burggarten wurde wenig benutzt und diente im 19. Jahrhundert oft als Lagerplatz für Brennholz und Reisig. Zwischen dem Nisterpfad und der Ecke des Burggartens, an der die dicke Linde stand, und auch auf dem angrenzenden Husarenhof lag oft ein Stapel Brennholz neben dem anderen. Zur Leipziger Straße hin wurde der Weg besser, da er den Eingang des Burggartens berührte, durch den die herrschaftlichen Kutschen fuhren. Auf Initiative des Grafen Alexander wurde die Straße in ihrer ganzen Länge ausgebaut. Man pflanzte Kastanien und stellte Bänke auf. Um die dicke Linde an der Ecke des Burggartens wurde eine runde Bank errichtet. Graf Alexander zu Ehren gab man der Straße den Namen Alexanderring.
Von der dicken Linde führte ein Pfad über den Husarenhof auf die Schanze, der heute verschwunden ist. Nach und nach entstanden Häuser an der Straße, die Tränke wurde trockengelegt.
In der Lagerbuchskarte von 1902/1903[Anm. 2] wird der Alexanderring erstmals genannt.
1908 wurde der Verlauf des Alexanderrings so beschrieben "[...] beginnend an der Wirtschaft von Peter Latsch ['Zum Scharfen Eck'] [...] die Synagoge, die Westerwälder Lederwerke (Gebrüder Dewald), der Burggarten mit Tennisplatz, am anderen Ende die Oberförsterei, dann die Chaussee zurück zur Stadt folgend, links die 1906 bezogene Volksschule".
1949 bemühte sich die Stadt vergeblich, den Alexanderring zu verbreitern und entsprechende Grundstücke von Privatleuten zu erwerben. Als die Autos kamen und Wilhelm- und Friedrichstraße den wachsenden Verkehr nicht mehr aufnehmen konnten, wurde der Alexanderring 1965 als Umgehungsstraße ausgebaut. Die hohe Burggartenmauer verschwand, die Steigung wurde abgetragen und die Fahrbahn verbreitert. Die meisten Alleebäume fielen. Die dicke Linde war zuvor bereits einem Gewittersturm zum Opfer gefallen.

Bachweg

Anlässlich der Aufteilung der Gemarkung in vier Flurschützen-Bezirke wird 1793 der Bachweg beschrieben, der vom Untertor links durch die Gärten [an den Bach] führte, der Bachweg bot aber auch die Möglichkeit wieder zum Obertor hochzugehen, d.h. er führte am Oberbach oder wie heute der Haingärtenweg am Burgberg entlang.[Anm. 3] In der Lagerbuchskarte von 1902/1903[Anm. 4] wird der Bachweg genannt.

Bahnhofstraße

Um zum Bahnhof zu Fuß zu gelangen, benutzte man anfangs den alten Nisterpfad (Jahnstraße). Wollte man dagegen mit einem Karren oder Fuhrwerk zum Bahnhof gelangen, musste man über die Kölner Straße und den heutigen Nisterpfad einen Umweg in Kauf nehmen. Nachdem die Post 1887 das Postamt am Neumarkt in Betrieb genommen hatte, baute man sich einen »Privatweg« zur Bahnabfertigung. So entstand die Bahnhofstraße, die für den allgemeinen Verkehr zunächst gesperrt blieb. Am Neumarkt und unten am Nisterpfad (am heutigen Kreisel Ecke Jahnstraße) war sie durch zwei Tore abgesperrt, die nur bei Bedarf aufgeschlossen wurden. Erst viele Jahre später, als der Grundbesitzer Rudolf Latsch die ersten Bauplätze verkaufte, wurde die Straße für die Gemeinheit zugänglich und ausgebaut.
1906 war der Ausbau der Bahnhofstraße noch nicht abgeschlossen. Der Fabrikant Leo Colmant legte damals vor seinem Gewerbebetrieb auf eigene Kosten einen Fußweg (Trottoir) an. Das Hotel Schmidt öffnete 1911 seine Pforten. Die "Rampe" zwischen Bahnhof und heutiger Nisterstraße (Cinex) wurde 1994/95 ausgebaut.

Borngasse

Die Borngasse vor dem Obertor wird erstmals 1470 genannt. Sie gehört damit zu den ältesten bekannten Straßen Hachenburgs. Sie verdankt ihren Namen dem Bornhäuschen, durch das die städtische Wasserleitung führte. Im Bereich des Obertores standen zu verschiedenen Zeiten auch noch andere Gebäude, entlang der Borngasse sind nur Gärten bezeugt. Als am 14. Mai 1489 das Hachenburger Burglehen der Herren von Steinebach von den Grafen von Sayn bestätigt wurde, erscheint die Bornngasse beim Obertor. Auch später (1575, 1584) findet die Borngasse immer wieder Erwähnung. Die benachbarte Straße Barrwiese verdankt ihren Namen vielleicht der Tatsache, dass hier eine Barre (Schranke) in einer Abschnittsbefestigung bestanden hat, die Teil der Landwehr bzw. einer Vorbefestigung gewesen ist.

Baugasse

Am 8. September 1828 wird Bewegasse oder Buwegasse erwähnt, die heute nicht mehr bekannt ist.[Anm. 5]

Bogengasse

Die Bogengasse ist im Grundriss der Stadt Hachenburg im Mittelalter und auch im Stadtplan von 1884 eingezeichnet.<ANM> Stadtplan von 1884 (Gensicke S. 24).</ANM> In bisher bekannten Schriftquellen taucht sie nicht auf.

Breslauer Straße

Im Zuge des Ausbaus der Stadt Hachenburg wurden in den Stadtteilen eine Vielzahl neuer Straßennamen vergeben. Im Jahr 1965 wurden beispielsweise folgende Straßen mit ihren Namen versehen: Kolberger, Breslauer, Königsberger, Danziger, Stettiner und  Tilsiter Straße. Die Straße „In der Siedlung“ wurde in Liegnitzer Straße umbenannt. Der Name Marienstätter Weg wurde amtlich, er war vorher schon im Sprachgebrauch üblich gewesen.[Anm. 6]

Danziger Straße

Im Zuge des Ausbaus der Stadt Hachenburg wurden in den Stadtteilen eine Vielzahl neuer Straßennamen vergeben. Im Jahr 1965 wurden beispielsweise folgende Straßen mit ihren Namen versehen: Kolberger, Breslauer, Königsberger, Danziger, Stettiner und  Tilsiter Straße. Die Straße „In der Siedlung“ wurde in Liegnitzer Straße umbenannt. Der Name Marienstätter Weg wurde amtlich, er war vorher schon im Sprachgebrauch üblich gewesen.<ANM> Westerwälder Zeitung 12./13 Juni 1965</ANM>

Ellenbogengasse

Seit wann der Name Ellenbogengasse gebraucht wird, ist nicht bekannt. Dass Gässchen taucht in bekannten Schriftquellen erstmals 1884 auf.43 Die Gasse ist heute aber überbaut. Am westlichen Ende der Weberstraße konnte man früher links in die Ellenbogengasse gehen, die dann nach rechts abbog (Ellenbogen) und auf den gang bzw. die fahrt (heute Johann-August-Ring) unmittelbar vor der ehemaligen Stadtmauer führte.

In der Lagerbuchskarte von 1902/1903[Anm. 7] wird eine zweite Ellenbogengasse genannt. Diese Gasse bog unterhalb des Beustschen Hauses von der Herrnstraße ab, um dann hinter dem damals stehenden Wohnaus rechtwinklig nach Süden abzuknicken und eine Verbindung zur 1. Hinterstraße zu bilden.

Enggasse (Grüner Berg)

Die Enggasse (heute Grüner Berg) ist im "Grundriss der Stadt Hachenburg im Mittelalter" als Grüneberg und auch im Stadtplan von 1884 eingezeichnet. Im Häuserverzeichnis von 1791 taucht der Grüne Berg ebenfalls auf. Die Straße hieß bei den alten Hachenburgern auch "Dreckberg".
In der Lagerbuchskarte von 1902/1903[Anm. 8] wird die Enggasse (heute Grüner Berg) noch genannt.

Feilhau

Die Feilhau wird erstmals 1495/96 (an der Fylhauwen) erwähnt. Sie ist nicht als Straße, sondern als Wohnviertel zu verstehen. Die Feilhau verdankt ihren Namen den Feilenhauern, die dort wohnten und ihrem seltenen Gewerbe nachgingen. Sie befand sich an der südwestlichen Ecke der Stadtmauer. Es folgen weitere Nennungen: 1583 uff der Feilhauen, 1585 uff der feilhauw, 1594 Peylhau, 1606/160750 und 1618 bei der Feilhauen. Im Jahr 1776 wird dieser Bereich zum letzten Mal auf der Feilhau genannt.

Gasse

Die Wegbezeichnung "Gasse" taucht erstmals im Jahr 1436 auf, ohne dass man weiß welche Gasse gemeint sein könnte. Die Gasse war nicht identisch mit der "Straße"  und wird im 15. Jahrhundert noch mehrfach genannt. Nach 1460 finden sich dann keine Belege mehr. 1666 wird die Gaß im Grünenberg genannt, ebenso die Gaß von der Mauer oben an bey des Schreiners Hauß biß an Peter Scholtzen Hauß.

Herrnstraße (Herrengasse)

Im Jahr 1586 wurde eine Gasse genannt, die vom Markt zur Raempfortzen führte; damals wurde sie noch nicht als Herrengasse bezeichnet. Im "Grundriss der Stadt Hachenburg im Mittelalter" ist die Gasse als "Herrengasse" eingezeichnet. Seit wann sie so heißt, ist allerdings nicht bekannt. Erst im Jahr 1838 wird die Herrengasse eindeutig erwähnt." Im Stadtplan von 1884 wird sie dann als "Herrnstraße" berücksichtigt.
Ihren Namen verdankt die Herrnstraße den zahlreichen herrschaftlichen Häusern, die in ihr errichtet waren.
Jenseits der Pforte am südlichen Ende der Herrnstraße hieß der Weg "Kochsberg" (ehemalige Schreinerei Koch).
Am 17. Mai 1968 beschloss der Stadtrat das städtische Haus in der Herrnstraße abzureißen und zwischen Herrnstraße und Perlengasse Raum für einen Parkplatz zu schaffen.[Anm. 9]

Hintergasse

Früher gab es in Hachenburg zwei Hintergassen, die erste Hintergasse (heute Färberstraße) und die zweite bzw. Hinterste Gasse (heute Weberstraße).
Die Hinterste Straße taucht 1571 in den Quellen auf. Anfang des 17. Jahrhunderts werden die  Hinderstraße (1619 und 1624) und die hinderste Straße (1583 und 1623) unterschieden.
1726 wird ein Haus an der Hintergasse genannt. Damit ist wohl die Weberstraße gemeint, denn in der Hintergasse befand sich 1760/61 ein Brunnensarg, das "Schiff in der Hintergasse" (Hintergässer Brunnen), das an dem Eckhaus Herrnstraße bezeugt ist. Im Häuserverzeichnis von 1791 schließlich wurde eine Hintergasse nach dem Thore hin und zusätzlich noch eine weitere Hintergasse unterschieden. Im Stadtplan von 1884 sind sowohl die 1. Hintergasse (Färberstraße) als auch die 2. Hinterstraße (Weberstraße) eingezeichnet.
Im "Geschichtlichen Atlas von Hessen" wird die Färberstraße als erste Hintergasse, und die Weberstraße als Zweite Hinter- oder Hinterste Gasse beschrieben.
Erst 1961 beschäftigte sich der Stadtrat mit der Umbenennung der I. und II. Hintergasse, die seitdem ihre heutigen Namen tragen

Hohlgasse

Eine Hohlgasse wird 1743 in der Stadt genannt.<ANM>LHAko Best. 620 Nr. 2018.</ANM>

Johann-August-Ring (Fahrt, Ringstraße)

Im Jahr 1624 gab es einen Fußweg und eine Fahrgasse (gang und fahrt), die entlang der südlichen Stadtmauer einen innerstädtischen Verbindungsweg vom Untertor zum Obertor (unterpfordten biß zu der obersten pfordt) bildeten. Dieser Weg war früher einmal verengt worden, was man wieder abschaffen musste, da der Platz bei der Treppe des obersten Wachthauses, über die man auf die Mauer gelangen konnte, zu eng geworden war.

In Erinnerung an den 1799 verstorbenen »letzten« Burggrafen Johann August von Kirchberg (reg. 1777-1799) wurde aus der Fahrt der Johann August-Ring. Der Ausbau erfolgte erst 1898/99. Bis dahin präsentierte sich der Ring vor allem von der Herrnstraße bis zum Obertor als ein schmaler holpriger Fahrweg. Dieses Wegstück wurde henner der mouer genannt. Der Abschnitt in die andere Richtung bis zur Neugasse war damals nicht mehr als Weg zu bezeichnen. Dort standen nur noch von Dornen und Gestrüpp überwucherte Reste der Stadtmauer. In diesem Bereich, der auch "Wüstenei an der Stadtmauer" hieß, gab es vorwiegend kleine Gärtchen und Scheunen. Auf Initiative des Philipp Schneider wurde das Gelände von der Stadt den Anwohnern zur Verfügung gestellt. Diese entfernten die Reste der Stadtmauer und bahnten im Winter 1898/99 in Eigenleistung einen Fahrweg. Als Krönung pflanzte man an den Rand der Böschung junge Lindenbäume.
In der Lagerbuchskarte von 1902/1903[Anm. 10] wird die Ringstraße noch einmal als solche bezeichnett. Kurz darauf muss die Umbenennung erfolgt sein.
Im Jahr 1928 - so hieß es - hatte man vom Johann-August-Ring einen bemerkenswerten Blick auf die Helenenruhe, die Lohmühlen und die städtische Badeanstalt im Oberbach-Tal.

Judengasse (Judenstraße)

In der Lagerbuchskarte von 1902/1903 [Anm. 11] wird die Judenstraße genannt.
Die Judengasse war bis in die 1960er Jahre gepflastert. Dann wurde sie mit einer Teerdecke versiegelt. Im Jahr 1998 wurde das Pflaster wieder frei gelegt bzw. erneuert. [Anm. 12]

 

Kolberger Straße

Im Zuge des Ausbaus der Stadt Hachenburg wurden in den Stadtteilen eine Vielzahl neuer Straßennamen vergeben. Im Jahr 1965 wurden beispielsweise folgende Straßen mit ihren Namen versehen: Kolberger, Breslauer, Königsberger, Danziger, Stettiner und  Tilsiter Straße. Die Straße „In der Siedlung“ wurde in Liegnitzer Straße umbenannt. Der Name Marienstätter Weg wurde amtlich, er war vorher schon im Sprachgebrauch üblich gewesen.[Anm. 13]

Königsberger Straße

Im Zuge des Ausbaus der Stadt Hachenburg wurden in den Stadtteilen eine Vielzahl neuer Straßennamen vergeben. Im Jahr 1965 wurden beispielsweise folgende Straßen mit ihren Namen versehen: Kolberger, Breslauer, Königsberger, Danziger, Stettiner und  Tilsiter Straße. Die Straße „In der Siedlung“ wurde in Liegnitzer Straße umbenannt. Der Name Marienstätter Weg wurde amtlich, er war vorher schon im Sprachgebrauch üblich gewesen.[Anm. 14]

Kreuzgasse

Bereits 1594 wird die Creutzstraße erwähnt. Sie gehört damit zu den ältesten bekannten Straßen in der Stadt. Sie ist im "Grundriss der Stadt Hachenburg im Mittelalter" und auch im Stadtplan von 1884 eingezeichnet.

Latschenwende

Steht man auf der Wilhelmstraße vor dem Gasthaus "Zum Schwan" führt unmittelbar links des Hauses ein schmaler und verwinkelter Verbindungsweg zur Neugasse. Die Latschenwende wird erstmals 1884 genannt. In der Lagerbuchskarte von 1902/1903[Anm. 15] wird die Bezeichnung "Latschenwende" ebenfalls verwendet.
1906 vergab die Stadt Pflasterarbeiten (Neu- bzw. Umpflasterung) in der Latschenwende, im Nothofgässchen und in der Ökonomiestraße. Die Latschenwende erscheint heute nicht mehr auf dem Stadtplan. Sie hatte diesen Name bekommen, weil früher die Gaststätte und die Bäckerei Latsch in der Gasse betrieben wurde.


Leingasse

Als sich 1343 die Weber der Stadt zu einer Zunft zusammenschlossen, wird in diesem Zusammenhang die Leingasse (Leyngaßen) in Hachenburg genannt. Sie ist damit die älteste bekannte Straße der Stadt. Wo sie sich befand bzw. wie sie heute vielleicht heißt, lässt sich bisher nicht feststellen.

Marienstatter Weg

Im Zuge des Ausbaus der Stadt Hachenburg wurden in den Stadtteilen eine Vielzahl neuer Straßennamen vergeben. Im Jahr 1965 wurden beispielsweise folgende Straßen mit ihren Namen versehen: Kolberger, Breslauer, Königsberger, Danziger, Stettiner und  Tilsiter Straße. Die Straße „In der Siedlung“ wurde in Liegnitzer Straße umbenannt. Der Name Marienstätter Weg wurde amtlich, er war vorher schon im Sprachgebrauch üblich gewesen.<ANM> Westerwälder Zeitung 12./13 Juni 1965</ANM>

Mittelstraße

In der Lagerbuchskarte von 1902/1903<ANM>StAH Abt. K. Nr. 207.</ANM> wird die Mittelstraße genannt.

Mühlenweg

Der Mühlenweg wird 1706/1707 und 1729/1730 genannt. Der Weg führte damals von der Stadt aus zum Steinbruch auf dem Rothenberg. 1766/67 werden Straßenbauarbeiten auf dem Mühlenweg erwähnt, ebenso 1837 Ausbesserungsarbeiten. Im Jahr 1838 wird der Mühlenweg nochmals genannt. Mit dem Verschwinden der Mühlen um 1970 ist auch die Wegbezeichnung verloren gegangen.
In Altstadt führt der Mühlenweg noch heute an der Brauerei vorbei zum Standort der Altstädter Mühlen.

Neugasse (Neustraße)

Neueren Datums ist die Neugasse; Sie wird 1884 erstmals genannt.[Anm. 16] In der Lagerbuchskarte von 1902/1903[Anm. 17] wird die Neustraße genannt.

Nisterweg

1885 baute Karl Krämer am Nisterweg eine Gastwirtschaft mit Kohlen- und Baumaterialienhandlung (heutiges Helenenstift).
1894 erfolgte die Errichtung des Hotels Weißgerber durch Hachenburger Handwerker (u.a. Schlosser Wirth).
Am Nisterpfad hatte der Bäcker und Gastwirt Wilhelm Imhauser eine Kantine eröffnet.[Anm. 18]

Obergasse (heute Friedrichstraße)

Die Straße hatte der Beschreibung Emil Heuzeroths nach im Jahr 1888 noch weitgehend ihren alten Charakter erhalten. Auf der rechten Seite standen  noch »wie damals« alle Häuser. Auch viele der alten Doppelhaustüren seien erhalten geblieben. Auf der linken Seite seien statt drei alter zwei neue Häuser entstanden. Der Obergässer Brunnen sei verschwunden. Das letzte Haus rechts, schon ziemlich weit draußen [also außerhalb der ehemaligen Stadtmauer], hieße das Haus Kind und gegenüber stehe die Oberförsterei Kroppach. Von der Stadt bis dorthin befänden sich Gärten und weiter hinaus weite Flur.

>>> Straße

Oeconomiestraße

In der Lagerbuchskarte von 1902/1903<ANM>StAH Abt. K. Nr. 207.</ANM> wird die Oeconomiestraße genannt.

Perlengasse

In der Lagerbuchskarte von 1902/1903<ANM>StAH Abt. K. Nr. 207.</ANM> wird die Perlengasse genannt.

Ringstraße

siehe Johann-August-Ring

Salzgasse

In der Lagerbuchskarte von 1902/1903<ANM>StAH Abt. K. Nr. 207.</ANM> wird die Salzgasse genannt.

Schloßbergweg (Schloßbergstraße)

Im "Grundriss der Stadt Hachenburg im Mittelalter" ist die Straße als Schloßberg bzw. Vor der Schloßpforte eingezeichnet. In bekannten Schriftquellen wird die Straße nie als solche bezeichnet. Sie war früher ein Teil der "Straße", die als Hauptverkehrstraße durch diese steile Straße direkt am Burgtor vorbeiführte. Als man dann um 1484 den Durchgangsverkehr im Zuge der Verlegung des Wochenmarktes auf den "Alten Markt" über die heutige Friedrichstraße leitete, wurde dieses Straßenstück namenlose "Nebenstraße". Im Häuserverzeichnis von 1791 wird der Schloßberg noch nicht erwähnt. Im Stadtplan von 1884 taucht dann erstmals die Schlossbergstraße auf.
In der Lagerbuchskarte von 1902/1903[Anm. 19] wird die Schloßbergstraße genannt.

In der Siedlung

Im Zuge des Ausbaus der Stadt Hachenburg wurden in den Stadtteilen eine Vielzahl neuer Straßennamen vergeben. Im Jahr 1965 wurden beispielsweise folgende Straßen mit ihren Namen versehen: Kolberger, Breslauer, Königsberger, Danziger, Stettiner und  Tilsiter Straße. Die Straße „In der Siedlung“ wurde in Liegnitzer Straße umbenannt. Der Name Marienstätter Weg wurde amtlich, er war vorher schon im Sprachgebrauch üblich gewesen.<ANM> Westerwälder Zeitung 12./13 Juni 1965</ANM>

Steinweg

Der Steynwech bei der neder portzen wird 1463/64[Anm. 20] genannt, ebenso 1484 ein Garten uff dem Steynwege in der Nähe des Preisterbruderschafts-Gartens[Anm. 21] erwähnt. Auch 1525 ist die Bezeichnung uff dem steinwege überliefert.[Anm. 22] Der Name dieses Weges, den die Kirchgänger auf ihrem Weg in die Pfarrkirche in Altstadt zu benutzten pflegten, deutet daraufhin, dass er damals schon befestigt, vielleicht sogar gepflastert war. Er führte 1484 durch Gartenland und war zumindest stellenweise von Häusern gesäumt.[Anm. 23] 1564/65 musste die Stadt Gelder für Bauarbeiten am "Steinweg" bereitstellen.[Anm. 24] Offensichtlich war der Verschleiß dieses häufig benutzten Weges beachtlich, denn in der Stadtordnung aus der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts wurde bestimmt: Wer den Steinweg nicht in gutem Zustand hielt, musste eine Strafe bezahlen.[Anm. 25] Immer wieder werden Ausbesserungsarbeiten erwähnt.[Anm. 26] Im Jahr 1624/25 wird der Steinweg als uffm Steinweg gegen dem pfuil uber erwähnt,[Anm. 27] womit wohl die Tränke gemeint gewesen sein dürfte.
Zwischen 1749-1754 wurde der Steinweg umfassend ausgebessert. Die Bauarbeiten wurden von der Stadt und der Herrschaft finanziert. Einige Bürger mussten dafür sogar Grundstücke hergeben. Unter der Anleitung des Meister Andreas Fischer wurden die Arbeiten von Lohnarbeitern und den Bürgern in Stadtarbeit geleistet. Das alte Pflaster wurde herausgerissen, und neues Pflaster verlegt.[Anm. 28]
1787 setzte Gerhard Rötter im Auftrag der Stadt am Steinweg 40 Marksteine und bekam 60 Gulden dafür.[Anm. 29] Aus dem Jahr 1824 sind Arbeiten am Altstädter Steinweg und dem Weg um die Tränke überliefert.[Anm. 30]
Der Altstädter Weg verlief 1826 vom Untertor den Steinweg entlang durch Gärten bis zum Altstädter Kirchhof. Ein Fußgänger brauchte damals 10 Minuten. Der Weg scheint nur vor dem Untertor gepflastert gewesen sein, 1826 wird er als geschottert aber in gutem Zustand befindlich beschrieben, nur im Winter oder bei Regen sei die Benutzung problematisch.[Anm. 31] Bis zum Jahr 1896 hatte sich an diesem Zustand offensichtlich nichts geändert. Der Steinweg nach dem Dorf Altstadt wird als gut beschrieben.[Anm. 32]
Im Jahr 1969 standen die Ausbauarbeiten am Steinweg ganz vorne in der Liste der Wünsche des Stadtparlaments.[Anm. 33]

Stettiner Straße

Im Zuge des Ausbaus der Stadt Hachenburg wurden in den Stadtteilen eine Vielzahl neuer Straßennamen vergeben. Im Jahr 1965 wurden beispielsweise folgende Straßen mit ihren Namen versehen: Kolberger, Breslauer, Königsberger, Danziger, Stettiner und  Tilsiter Straße. Die Straße „In der Siedlung“ wurde in Liegnitzer Straße umbenannt. Der Name Marienstätter Weg wurde amtlich, er war vorher schon im Sprachgebrauch üblich gewesen.[Anm. 34]

Straße

Die »Straße« wird erstmals im Jahr 1416 Im Zusammenhang mit einer Hofstatt binnen Hachenburg hynder Hennen huse von Heymbach ober der strayssen erwähnt. Die Bezeichnung »Straße« wurde allerdings auch für Wege gewählt, die etwa nach Horhausen oder Alpenrod führten. 1435 wird auch die Leipziger Straße außerhalb der Stadt als die straissen bezeichnet. 1439 erscheint die Formulierung up der straeßen.
Die »Straße« durch die Stadt wird erneut 1448, 1571, 1594, 1624/25 und 1877 die Flur »Hinter der Straße«genannt. Noch 1622 wird sie als "Straße auf dem Markt" bezeichnet. Nach Gensicke, dessen Quellen bisher nicht wieder aufgefunden wurden, wurde seit 1618 die Straße oberhalb des Marktes als Oberstraße, die unterhalb des Marktes als Niederste Straisse (1601) oder Niederstraße (1616), Straße bei der Niederpforte (1622), 1654 sowie 1731 auch als Untergasse bezeichnet. Anlässlich des Stadtbrandes 1676 werden die Oberstraßen bzw. Obergassen und die Hintergassen, wo der Brand besonders heftig gewütet hatte, genannt.
Ende des 19. Jahrhunderts (1884) wurde aus der Obergasse die Friedrichstraße, aus der Untergasse die Wilhelmstraße. Im Jahr 1884 ist der »Alte Markt« in Wilhelmsplatz umbenannt worden. Während die Straßennamen erhalten blieben, konnte sich die Bezeichnung Wilhelmsplatz nicht durchsetzen.

Theodor-Fliedner Straße

Die neue Straße im Baugebiet "Hintere Rüge II" wird "Theodor-Fliedner-Straße" genannt. So entschied jetzt der Hachenburger Stadtrat. Nachdem sich die vergangenen Straßenbenennungen an katholischen Persönlichkeiten orientiert hatten, kam der Vorschlag nun von der evangelischen Kirchengemeinde. (WWZ vom 12.5.1998)

Tilsiter Straße

Im Zuge des Ausbaus der Stadt Hachenburg wurden in den Stadtteilen eine Vielzahl neuer Straßennamen vergeben. Im Jahr 1965 wurden beispielsweise folgende Straßen mit ihren Namen versehen: Kolberger, Breslauer, Königsberger, Danziger, Stettiner und  Tilsiter Straße. Die Straße „In der Siedlung“ wurde in Liegnitzer Straße umbenannt. Der Name Marienstätter Weg wurde amtlich, er war vorher schon im Sprachgebrauch üblich gewesen.<ANM> Westerwälder Zeitung 12./13 Juni 1965</ANM>

Untergasse

Emil Heuzeroth hat eine Beschreibung der Untergasse aus dem Jahr 1880 hinterlassen.103 Bei ihm heißt es: "Bis zur Alten Poststraße [Judengasse] war 1880 mit Ausnahme des Hauses Kneusel und dem Anbau am Haus Linn alles unverändert, wenn man von den eingebauten Schaufenstern und Stuckfassaden absieht. Dem heutigen [1952] Schuhhaus Struif hat ein schönes altes Haus mit vorspringendem Erker und breiter Treppe weichen müssen. Lorsbachs Eck war ein Begriff und in Verbindung mit Linns Born [Ecke Judengasse] ein idyllisches Plätzchen. Hier trafen sich die Mädchen aus der Untergasse beim Wasserholen und mit ihren Freunden. Vom Haus Schuhmacher – der heutigen [1952] Kreissparkasse – bis zum Alten Markt stehen noch die alten Häuser.
Nach dem »Scharfen Eck« kam Schneiders Laden. Ein kleiner Laden, aber schon damals ein Warenhaus. Dort gab es Kolonialwaren, Glas und Porzellan, Speck und Eisenwaren, Zwirn, Wolle, Schuhnägel und Schnaps. Dann kam die Hofeinfahrt zum Hotel 'Nassauer Hof'. Dahinter war ein großer Hof mit Stallungen, großer Landwirtschaft und Garten. Das Hotel selbst war ein stattlicher Bau mit großer Freitreppe und vielen Fremdenzimmern. In der Reihe stehen noch die Häuser Ortey, Cäsar, Lorsbach und Ax. Alle anderen Häuser sind umgebaut worden. An der Stelle des alten Hauses Chrysandt stand ein mächtiges altes Haus mit vier Stockwerken und ausgebautem hohem Dach. Es fügte sich weit besser in das Marktbild ein als der heutige schöne Bau".

>>> Straße

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. StAH Abt. C-13 Nr. 60. Zurück
  2. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  3. Söhngen S. 182ff. Zurück
  4. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  5. HHStAW Abt. 211 Nr. 11991. Zurück
  6. Westerwälder Zeitung 12./13 Juni 1965 Zurück
  7. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  8. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  9. StAH Abt. 411 Nr. 6 Stratsprotokoll vom 17.5.1968. Zurück
  10. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  11. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  12. WWZ vom 10.11.1998. Zurück
  13. Westerwälder Zeitung 12./13 Juni 1965 Zurück
  14. Westerwälder Zeitung 12./13 Juni 1965 Zurück
  15. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  16. Stadtplan von 1884 (Gensicke S. 24). Zurück
  17. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  18. Manuskript F.W. Heuzeroth im Stadtarchiv Hachenburg. Zurück
  19. StAH Abt. K. Nr. 207. Zurück
  20. Rechnung des Bürgermeisters Heinrich Webach gen. Weschbach 1463/64 (HHStAW Abt. 1098 Nr. I, 98). Zurück
  21. Struck, Cistercienserkloster Nr. 1261. Zurück
  22. HHStAW Abt. 340 Urkunden Nr. 12719a vom 11.10.1525. Zurück
  23. 1525 wird ein Haus "uff dem steinwege" genannt (HHStAW Abt. 340 Urkunden Nr. 12719a vom 11.10.1525). Zurück
  24. Söhngen S. 55. Zurück
  25. HHStAW Abt. 360 Hachenburg Nr. 9 pag. 16. Zurück
  26. Die Wegsetzer von Greifenstein machten 1623/24 10 Ruten Weg vor der Niederpforte (Söhngen S. 74). 1738/1739 wurde die Straße vor dem Untertor "gestickt" und mit Bordsteinen versehen (Söhngen S. 133) Zurück
  27. HHStAW Abt 360 Hachenburg Nr. 5). Zurück
  28. HHSTAW Abt. 342 Nr. 601; Söhngen S. 144. Zurück
  29. Söhngen S. 175. Der Steinweg wird 1775 genannt (Söhngen S. 273.) Zurück
  30. HHStAW Abt. 224 Nr. 4663 Stadtrechnung 1824. Zurück
  31. HHStAW Abt. 224 Nr. 3737 Verzeichnisse der im Amt Hachenburg befindlichen Vicinalwege 1826. Zurück
  32. HHStAW Abt. 224 Nr. 3737 Verzeichnis der in der Stadt und Gemarkung Hachenburg befindlichen Vicinalwege 1896. Zurück
  33. Aus einer Wahlkampfbroschüre der CDU von 1969. Zurück
  34. Westerwälder Zeitung 12./13 Juni 1965 Zurück