Hachenburg im Westerwald

Kalkofen und Kohlenmeiler in Hachenburg

Kalkofen

Kalk war für die Bauwirtschaft ein unentbehrlicher Rohstoff. Auch zur Keimbekämpfung im Hachenburger Marktbrunnen wurde regelmäßig Kalk verwendet. Die größeren Mengen, die gebraucht wurden, konnte die Stadt nicht selbst produzieren. So wurde Kalk hinzugekauft, wie etwa 1591/92 anlässlich der Reparatur der Stadtmauer, wo Kalk von Herchen importiert wurde.[Anm. 1] Wie andere selbstverständliche Dinge auch, findet Kalk in der schriftlichen Überlieferung nur selten Erwähnung. 1495/96 wurde ein erfahrener Kalkbrenner aus Homburg nach Hachenburg beordert, um bei wichtigen Bauvorhaben der Stadt (Stadtmauer, Rathaus) den notwendigen Kalk zu brennen.[Anm. 2]
Ein Kalkofen in der Hachenburger Gemarkung wird im 15. Jahrhundert (1450) erwähnt, [Anm. 3] und erneut 1655.[Anm. 4]. Vielleicht handelt es sich dabei um den 1604 und 1621 genannten Kalkofen in der Bodenbach, der dem Grafen gehörte.[Anm. 5].
Ein Hachenburger Kalkofen wird 1690 erneut genannt. Zum einen gab es einen Kalkofen an der Nister, und einen (zweiten?) Kalkofen bei der Arfeller Brücke alwo der kalckoffen seifen in die Nister fällt.[Anm. 6].
In einer Gemarkungsbeschreibung von 1794 heißt es [...] der Nister nach, am linken Ufer längs dem Drahtzug, welcher rechts liegen bleibt, zur Stelle, wo der Kalkofenseifen in das rechte Ufer der Nister fällt.[Anm. 7].

Köhlerei

In den Schriftquellen wird die Veredlung von Holz zu Kohle nie erwähnt. Doch Bodenspuren in der Flur &quot;Mehlenheck&quot; knapp jenseits der &quot;Langen Schneise&quot; zeigen Überreste von Meilern, die darauf hinweisen, dass hier Kohlen produziert wurden.<ANM>Freundlicher Hinweis von Bürgermeister Peter Klöckner.</ANM> Nähere Einzelheiten hierzu sind bisher aber nicht bekannt.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Söhngen S. 58ff. Zurück
  2. Söhngen S. 44, 234 und 237. Zurück
  3. Söhngen S. 14 ff. Zurück
  4. HHStAW Abt. 340 Akten Nr. 348c zum 15.1.1655. Zurück
  5. Heinrichs, Vom Leben S.115 Zurück
  6. HHStAW Abt. 340 Nr. 1183 b fol. 2 und fol. 18v. Zurück
  7. LHAKo Best. 620 Nr. 1338. Zurück