Hachenburg im Westerwald

Grabplatten und Grabdenkmäler in der Altstädter Bartholomeuskirche

Ludwig Wilhelm Avemann

Rechts neben den Apsiden in die Wand eingelassen ein marmorner Epitaph. Die lateinische Inschrift lautet ins Deutsche übertragen: "Seht, diese Urnenzeichen, unter dem seinen Körper, gleich einer Kleidung, abgelegt hat, der sehr berühmte und erfahrene Herr Ludwig Wilhelm Avemann, Erbherr auf Wartha an der Werra, Rat und Kanzleidirektor des illustren Hauses Sayn-Hachenburg, der lebenslang sich hervortat als gewissenhafter Verehrer Gottes, als getreuer Diener seines Herrn, als treusorgender Familienvater, doch endlich, als er sein 46. Lebensjahr zurückgelegt hatte, infolge eines heftigen Fiebers seinen Geist aushauchte am 10. Dezember 1711. – Er hinterließ eine sehr geliebte Witwe nebst sieben Söhnen und drei Töchtern. – Du aber, Wanderer, der du dies Denkmal liesest, eifre seinen Tugenden nach, damit du ewig leben und täglich neu geboren werden mögest".[Anm. 1]

Jacob Brender

Jakob Brender war 1556 Schultheiß in Hachenburg. Dessen Sohn Heinrich hat dem Grafen eine große Summe geliehen und dafür den Wedumshof des St. Johannesaltars bekommen, der mit der Reformation an die Grafen von Sayn gefallen war. Das Gut hieß seitdem „Brendershof“: Jakob war ebenfalls reich und einflussreich. 1591 heiratete der Sekretär des Grafen, Anastasius Kornzweig, eine Brenderstochter. Die Grabinschrift für diesen Schwiegersohn kam in das Mittelfeld des Brenderschen Grabsteins.[Anm. 2]

Pfarrer Breuer

Vom 10. Juni 1910 bis 19. Februar 1911 besuchte die evangelische Kirchengemeinde Altstadt den Gottesdienst in der Schlosskriche, da in diesen 8 Monaten die Altstädter Kirche gründlich renoviert wurde. Beim Heben der Dielen, auf denen die Frauenbänke standen, wurde eine Sandsteinplatte gefunden mit der Inschrift: „Hier ruht der hochwürdige, hochgelahrte Gerhardus Breier von Altenkirchen, Pastor zu Hachenburg, starb 18. Juni 1568, dem Gott gnad...“ Leider wurde die Platte von der Arbeitern zerstört. Pfarrer Breuer war wohl der letzte katholische und erste evangelische Pfarrer in Hachenburg.[Anm. 3]

Wilhelm Ludwig Freudenberg

Conjugi Optimo, dem besten Ehemann, gestiftet von seiner moesta vidua, der tief betrübten Witwe, und den lugentes liberi, den trauernden Kindern. Wilhelm Ludwig starb im Alter von 58 Jahren am 9. Oktober 1756.<ANM>Struif, Zeitspuren S. 8; Heinrichs, Vom Leben S.103.</ANM>

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Vom Leben S. 107. Etwas anders überträgt bzw. paraphrasiert Struif die Inschrift "Seht unter dieser Urne hat abgelegt seine Kleidung der sehr berühmte und erfahrene Dominus Ludovicus Wilhelmus Avemann". Avemann war "Rat und Kanzleidirektor des hochgräflichen Hauses Sayn-Hachenburg". Er starb "infolge eines heftigen Fiebers hauchte er seinen geist am 10. Dezember 1711 aus, nachdem er das 46. Lebensjahr zurückgelegt hatte". Er galt als "gewissenhafter Verehrer des göttlichen Namens, treuer Diener seines Herrn, sorgendes Haupt seiner Familie" […] "Du, aber, Wanderer, der du dieses Denkmal liesest, eifere seinen Tugenden nach […]"(Struif, Zeitspuren S. 9) Zurück
  2. Heinrichs, Vom Leben S.105; Struif, Zeitspuren S. 8. Zurück
  3. Römheld, ev. Kirchengemeinde S.94 Zurück