Hachenburg im Westerwald

Der ehemalige Junkerhof und Nisterhof zu Hachenburg

Der Nisterhof in der Holzbachschlucht wird erstmals 1566 in der Stadtrechnung erwähnt. Schon damals war es den Hachenburgern verboten, fremdes Vieh dort zu halten. Am 9. Juni 1628 werden erneut der junckern hoff und jetzt auch der Nisterhof genannt. Beide Höfe standen unten an der Nister, wohl ganz in der Nähe der Nisterbrücke am Ende des Holzbaches bzw. rechter Hand in der heute noch bekannten Flur Holzbach. Die Stadt hatte damals eine offene Durchtrifft bei der Nisterbrücken gegen die Nistermühle herauf, über die Wüsteney und durch die Sträucher zwischen den Bächen [Nister und Holzbach] durch den junckern hoff. Die Bewohner auffm Nisterhoff hatten versucht, die Wüstung zu versprennen und dicht zu machen, was ihnen von der Stadt aber nicht gestattet wurde. Der Zaun wurde vielmehr von der Gemeinde in Anwesenheit des Abtes und des Konventes der Abtei Marienstatt herausgezogen und verbrannt. Wenn es Eckern gab, durften die Stadtschweine unter die Bäume im Hof und daher umb zur Holtzbach getrieben werden. Die Bewohner auf dem Nisterhoff durften zwar das Vieh fremder Leute, nicht aber das Vieh Hachenburger Bürger in der Flur Holzbach halten. Taten sie es doch, drohte die Pfändung dieser Tiere.
Der Junkerhof und der Nisterhof scheinen während bzw. infolge des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) aufgegeben worden zu sein. Auch bei der Wüsteney scheint es sich um ein Hofgut gehandelt zu haben, dass 1628 schon längst verlassen war.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.