Zürbach (Ot Maxsain) im Westerwald

Zur Geschichte von Zürbach

Ortsteil Zürbach[Bild: El tommo CC0]

Der Ort Zürbach, seit 1970 ein Ortsteil von Maxsain, wird um das Jahr 1315 erstmals erwähnt.[Anm. 1]
Der Ortsname wandelte sich von »Zurlinbach« (um 1315), »Zurllebach« (1450), »Zurlebach« (1560), »Zurlenbach« (1503), »Zoerlenbach« (1521), »Zeurbach« (1582), »Zurbach« (1594) zur heutigen Schreibweise »Zürbach« (erstmals 1774). Der Ortsname wurde wohl mit dem Personennamen Zurilo, von Zurno gebildet.
In Zürbach hatte die Pfarrei Marienrachdorf 1553 eine Korngülte, die Familie Bertram von Herschbach 1633 eine Korngülte und das Haus Wied-Neuwied 1828 einen Hafer-Erbpachtzins. Den Zehnten bezogen zu wechselnden Zeiten die Wied-Neuwied und die Pfarrei Maxsain.
Die Besitzer der seit 1814 erwähnten Ölmühle erbauten, nachdem sie sich seit 1817 vergeblich gegen das Bannrecht der Mühle von Freilingen um ein Mahlrecht bemüht hatten, diese 1844 eigenmächtig zu einer Mahlmühle aus.[Anm. 2]
Die Reformierten unterhielten 1814 einen Winterschullehrer, die katholischen Kinder waren 1814 ohne Schule und besuchten die Schule zu Weidenhahn nur sehr ungenügend.
Leibeigene hatten hier, außer den Grafen von Sayn 1445, die Herren von Westerburg 1445, Nassau zum Haus Hadamar 1540, die Hilchen von Lorch und die Staffel zur Vogtei Windeshain 1473.
In Zürbach gab es 1563 acht Haushalte, 1814 standen elf Häuser, seit 1950 leben etwa 80 Einwohner in Zürbach.[Anm. 3]

In saynischer Zeit gehörte Zürbach bis 1799 zum Amt Grenzhausen der Grafschaft Sayn-Hachenburg, bis 1806 dann zum Amt Grenzhausen in der Grafschaft Wied-Neuwied. Seit 1806 gehörte Zürbach zum Amt Selters im Herzogtum Nassau, geriet 1866 im Gefolge des Deutschen Krieges unter die Herrschaft Preußen, war seit 1945 Teil des Unterwesterwaldkreise, seit 1974 Teil des Westerwaldkreises.

Bereits am 1. März 1970 wurde die Gemeinde Zürbach aufgelöst und in die Gemeinde Maxsain eingegliedert. Schon vorher hatte man einen gemeinsamen Förster beschäftigt und eine Jagdgenossenschaft gebildet. Auch in kirchlicher Hinsicht gehörte Zürbach zur ev. Kirche in Maxsain. Seit 1972 ist Zürbach mit Maxsain Teil der Verbandsgemeinde Selters.

Wüstung Meisenheim

Um 1315 wird die Wüstung »Meysinheym« genannt. Jüngere Nachrichten zu diesem Ort fehlen. Meisenheim dürfte im Raum von Zürbach gelegen haben, wo der 1805 genannt Flurname »auf Meselen« vielleicht auf diese Ortswüstung hinweist.[Anm. 4]

0.1.Nachweise

Verfasser: Stefan Grathoff

Literatur:

  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau.13). ND Wiesbaden 1999.
  • Hellmuth Gensicke: Der Bann Maxsain. In: Nassauische Annalen 81 (1970), S. 255-273.

Erstellt am: 19. Oktober 2020

Anmerkungen:

  1. HHStA Wiesbaden Best. 340 Urk. 10067a.; Gensicke, Landesgeschichte S. 168, 456. Zurück
  2. Zur Mahlmühle zwischen 1862-1875 siehe HHStA Wiesbaden Best. 212 Nr. 5427. Zurück
  3. Gensicke, Bann S. 268; Markovic, Verbandsgemeinde S. 93ff. Zurück
  4. Gensicke, Bann, S. 268. Zurück