Bremm an Mosel und Saar

Zur Geschichte von Bremm

Blick auf Bremm[Bild: Gerhard Fuelle, CC BY 2.5]

Der Ort Bremm liegt am linken Ufer einer malerischen Moselschleife zwischen Trier und Koblenz und wird von den mit Weinreben bewachsenen Steilhängen des Calmont umgeben, einem Höhenzug des Moseltals zwischen Bremm und Ediger-Eller. Mit 378 Metern Höhe und einer Neigung von etwa 65 Grad zählen die am „Bremmer Calmont“ gelegenen Weinberge zu den steilsten Weinbergslagen Europas und sind heute als Denkmalzone ausgewiesen.

Die früheste urkundliche Nennung der Ortschaft wird meist auf den 18. Juli 1051 datiert. In der betreffenden Urkunde bestätigte Kaiser Heinrich III. die Schenkungen der Königin Richeza von Polen an die Benediktinerabtei Brauweiler bei Pulheim (NRW), wozu auch ein Gut in Bremm, damals noch unter der Namensvariation „Brembe“, gehörte. Nach aktueller Forschung handelt es sich bei der entsprechenden Urkunde allerdings um eine Fälschung, die um das Jahr 1263 entstanden ist. Diese soll auf einer Urkunde der Königin Richeza aus dem Jahr 1056 basieren, in der diese die Abtei Brauweiler mit verschiedenen Besitzungen, unter anderem in Bremm, beschenkte. Doch auch diese Urkunde ist heute nur in einer verfälschten Fassung überliefert. Da jedoch belegt ist, dass die Abtei Brauweiler in späterer Zeit über Güter in Bremm und Umgebung verfügte, scheint diese Urkunde auf einer echten Vorlage mit (annähernd) identischem Rechtsinhalt zu basieren.

St. Laurentiuskirche in Bremm
Die Kath. Kirche St. Laurentius auf einer Erhebung in nördlichen Ortsgebiet.[Bild: H. Peierl [CC BY 3.0]]

Auch wenn die genaue urkundliche Erstnennung damit etwas umstritten ist, dürfte Bremm um die Mitte des 11. Jahrhunderts bestanden haben. Während heute nicht genau überliefert ist, wann der Ort Bremm genau gegründet wurde, ist dennoch eine Gründung deutlich vor dem 11. Jahrhundert anzunehmen. Der Ortsname geht vermutlich auf die moselfränkische Bezeichnung „brem“, bzw. „bram“ zurück, die den Ginsterstrauch bezeichnet. Dieser wächst auch heute noch am Felshang oberhalb der Kirche St. Laurentius, weshalb diese Namensherkunft des Ortsnamens nicht unwahrscheinlich erscheint. [Anm. 1]

Von der Römerzeit bis zur Fränkischen Herrschaft

Während die Gründung Bremms heute nicht mehr überliefert ist, deuten archäologische Funde auf eine einsetzende Besiedlung der Moselgebirge ab der späten Bronzezeit (1300 – 800 v. Chr.) hin. Im Zuge des gallischen Krieges erreichten die römischen Legionen unter Julius Caesar um das Jahr 55 v. Chr. erstmals den Rhein und nahmen das linksrheinische Gebiet in Besitz, das in den folgenden Jahrzehnten schrittweise besiedelt wurde.

Blick auf den Ort und die Denkmalzone Bremmer Calmont
Blick auf Bremm und die Denkmalzone Bremmer Calmont[Bild: H. Peierl [CC BY 3.0]]

Auf dem Bergplateau des Calmont nordöstlich von Bremm wurden Mauer- und Ziegelreste eines ehemals viereckigen Gebäudes aus römischer Zeit gefunden. Zahlreiche Münzen, Terrakotta- und Keramikfragmente deuten darauf hin, dass es sich dabei um ein römisches Bergheiligtum auf dem Calmont handelt, dass vom 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr. bestand. Unerlaubte Schürfungen und Raubgrabungen beschädigten die archäologischen Funde und erschwerten eine genauere Deutung des römischen Umgangstempels, sodass keine Hinweise auf die Verehrung einer bestimmten Gottheit ausgemacht werden konnten. Der römische Tempel wurde heute rekonstruiert und auf seinen Grundmauern wieder aufgebaut. Es ist anzunehmen, dass sich auf dem Calmont, in relativer Nähe zum Heiligtum auch ein römischer Gutshof, eine villa rustica, befand, von der aus die ausladenden Südhänge des „Calidus mons“, wie die Römer den Calmont nannten, bewirtschaftet wurden. [Anm. 2]

Mit dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches Mitte des 5. Jahrhunderts endete die römische Herrschaft am Rhein endgültig, nachdem diese bereits in den vorangegangenen Jahrhunderten immer schwieriger zu halten gewesen war. In der Folge übernahmen die Franken die Herrschaft und besiedelten die Gegenden neu. In den folgenden Jahrhunderten wuchs ihr Einflussbereich weiter an und bildete das Fränkische Großreich. In dieser fränkischen Zeit war das Gebiet von Bremm Teil eines Kronguts der fränkischen Könige in einem Fiskalbezirk mit den Verwaltungszentren in Klotten und Kröv. Spätestens bis zur 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts gelangte der Fiskalbezirk in den Besitz der Pfalzgrafen von Lothringen. Im 10. und 11. Jahrhundert hielt das Geschlecht der Ezzonen die Pfalzgrafschaft. Benannt wurde das Geschlecht nach Pfalzgraf Ezzo, auch Erenfried genannt (955 – 1034), dessen Tochter Richeza den polnischen König Miezkos II. heiratete und nach dessen Tod 1034 wieder in den väterlichen Herrschaftsbereich zurückkehrte. In der Folge zeichnete diese sich durch Schenkungen an das Kloster Brauweiler aus, wozu auch die Schenkungen im Zusammenhang der urkundlichen Erstnennung von Bremm zu zählen sind. Heute wird Richeza von Polen als Selige verehrt. [Anm. 3]

Mittelalter

Im Jahr 1097 wird in einer Schenkungsurkunde an das Kanonikerstift St. Simeon in Trier erstmals eine Kirche zu „Brimba“ genannt. Schon diese frühe Kirche war dem Heiligen Laurentius geweiht und war eine Filiale der Pfarrei Eller. Aufgrund ihres Patronats wird die Entstehung der Kirche auf die zweite Blütephase der Laurentiusverehrung nach 955 datiert, die im Zuge des Sieges König Ottos I. über die einfallenden Ungarn bei der Schlacht am Lechfeld am 10. August 955, dem Gedenktag des Heiligen Laurentius, begann. Die Kirche in Bremm wurde 1220 im Verzeichnis der Erzbischöflichen Rechte als Kapelle genannt. Im Jahr 1351 wurde die Kirche mit der Dotierung des Marienaltars zu einer Kaplanei, deren Patronatsherr der Dompropst von Trier war. Der Zehnt stand zu zwei Dritteln dem Erzbischof von Trier zu und das dritte Drittel war zwischen den Herren von Pyrmont, benannt nach einer heutigen Wüstung in der Gemarkung von Roes, sowie dem Stift St. Simeon und dem Kloster St. Irminen in Trier aufgeteilt. [Anm. 4]

Heute ist vom ehemaligen Kloster Stuben nur noch eine Ruine erhalten.[Bild: Thomas Krämer, CC0]

Im Jahr 1137 stiftete der Ministeriale Egelolf seinen Hof mit Burghaus, Kapelle und Weingärten am rechten Moselufer gegenüber von Bremm, dem Abt Richard des Augustinerchorherrenstift Springiersbach bei Bengel in der Eifel, um dort ein Nonnenkloster unter der Leitung von Springiersbach zu gründen. Die Führung des neugegründeten Klosters Stuben oblag dem Abt des Klosters Springiersbach. In den folgenden Jahren wuchsen die Besitzungen des Klosters durch Schenkungen und Käufe immer weiter an, sodass das Kloster Stuben bis zum 13. Jahrhundert zum größten Grundbesitzer in Bremm wurde. [Anm. 5]

Innenansicht der Staurothek mit der eigentlichen Kreuzreliquie
Innenansicht der Staurothek mit der eigentlichen Kreuzreliquie[Bild: gemeinfrei]

Um das Jahr 1208 vermachte der Ritter Heinrich von Ulmen dem Kloster Stuben ein wertvolles Kreuzreliquiar. Bei diesem handelte es sich um ein reichgeschmücktes Siegeskreuz der byzantinischen Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos und Romanos II. aus der Mitte des 10. Jahrhunderts, das heute allgemein als Limburger Staurothek bekannt ist. Wie Heinrich von Ulmen an diesen Schatz gekommen ist und warum er es erst 1208, einige Monate nach seiner Rückkehr in die deutschen Gebiete, dem weitgehend unbekannten Kloster Stuben übergab ist bis heute umstritten, wobei auch die überlieferte Schenkungsurkunde durch ihre Unvollständigkeit einige Fragen aufwirft. [Anm. 6]

Neben dem Kloster Brauweiler und dem Kloster Stuben verfügten aber noch andere geistliche und weltliche Herrschaften über Besitz in Bremm. So verfügte unter anderem die Abtei Maria Laach bei Glees über Weinberge im Ort. Im Jahr 1337 verkaufte Ritter Konrad von Ulmen Güter in Bremm an das Kurfürstentum Trier. Auch die Freiherren von Isenburg verfügten Mitte des 14. Jahrhunderts über Besitztümer als Lehen, die sie als sogenanntes Afterlehen an die Herren von Ulmen weitergaben. Bremm war ebenfalls namensgebend für ein örtliches Adelsgeschlecht, über das nur wenig überliefert ist, das aber noch im 16. Jahrhundert erwähnt wird. [Anm. 7]

Die Gerichtsbarkeit in Bremm lag spätestens ab dem 15. Jahrhundert beim Erzstift Trier. So verkauften 1476 die Herren von Pyrmont ihre Anteile am Hochgericht von Bremm an Kurtrier. In der Folge ist auch aus einem Bremmer Weistum überliefert, dass Kurtrier die oberste Gerichtsbarkeit zustand. Der Ort gehörte damit zum Territorium des Trierer Erzstifts. [Anm. 8]

Neuzeit und Kriege des 17. Jahrhunderts

Der Kern der St. Laurentius Kirche entstand Ende des 15. Jahrhunderts.[Bild: Wikipedia-Nutzer "Torsade de Pointes" [CC0 1.0]]

Im Jahr 1360 wurden der Bremmer Kapelle Ablassprivilegien verliehen, deren Einnahmen vermutlich für einen Baufonds geplant waren, um eine neue Kirche zu errichten. So weisen auch Stiftungen aus dem 15. Jahrhundert darauf hin, dass für den Neubau einer Kirche gesammelt wurde. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts entstand so der Kern der heutigen St. Laurentiuskirche in der für die Mosel- und Eifelregion typischen zweischiffigen Form mit Mittelpfeiler. Die Kirche verfügte über einen Chor sowie einen vierstöckigen Westturm. An der Südseite der Kirche, in einem Winkel zwischen Chor und Schiff lag eine Marienkapelle, in der 1507 mit Erlaubnis des Erzbischofs ein Taufstein errichtet wurde. [Anm. 9]

Im 17. Jahrhundert verschärften sich die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten immer weiter und boten schließlich den religiösen Vorwand für den blutigen Machtkampf der europäischen Mächte, die 1618 zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) führte. Das Erzstift Trier unter Erzbischof Philipp Christoph von Sötern (1623 – 1652) verständigte sich mit dem mächtigen Nachbarn Frankreich, das als katholische Macht auf der Seite der Protestantischen Union stand und stand damit im Konflikt mit dem Kaiser und den Habsburgern. So wurden auf dem Kurtrierer Gebiet Kämpfe zwischen französischen und spanischen Truppen ausgetragen, die die einfache Bevölkerung belasteten. Im April 1632 handelte der Erzbischof unter französischer Vermittlung ein Neutralitätsbündnis mit dem schwedischen König Gustav Adolf aus, der auf protestantischer Seite in den Krieg eingriff. Spätestens mit dem Tod Gustav Adolfs bei der Schlacht von Lützen im November 1632 wurde der Vertrag allerdings für nichtig erklärt und die Schweden zogen von Koblenz die Mosel hinauf und nahmen die Dörfer und Städte in Besitz. Die dauernden Kriegsgräuel, Besetzungen und Einquartierungen sowie Hungersnöte, mangelnde Hygiene und die Verwilderung der Umgebung erschwerten die Situation der einfachen Bevölkerung. Zahlreiche Orte mussten im Laufe des Krieges hohe Bevölkerungsverluste verkraften. Der Westfälische Friede 1648 beendete schließlich den Dreißigjährigen Krieg.

Während aus Bremm aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges nur wenige genaue Angaben überliefert sind, gibt es aus dem Jahr 1624 ist eine Steuerliste mit 90 Steuerpflichtigen, was einer Bevölkerung von etwa 360 – 540 Personen entsprechen würde. Im Jahr 1636 soll die Pest in der Gegend gewütet haben und führte zu hohen Bevölkerungsverlusten. So sollen bis zu 55% der Bremmer Bevölkerung dieser Pestwelle zum Opfer gefallen sein. Eine gesicherte Angabe der Bevölkerungszahlen von Bremm findet sich erst wieder aus dem Jahr 1684, als 52 Feuerstellen verzeichnet wurden, was einer Einwohnerzahl von 208 – 312 Personen entspricht. [Anm. 10]

Kartenausschnitt Amt Zell im Erzbistum Trier, 1710
Ausschnitt des Amtes Zell aus der Karte des Erzbistums Trier in seinen Ämtern und Grafschaft Manderscheid. Kupferstich von Gerard Valck, 1710.[Bild: Landesarchiv Saarbrücken, Sammlung Helwig [CC-BY-SA 3.0]]

Die Friedenszeit nach dem Dreißigjährigen Krieg dauerte nur wenige Jahre, bevor die Expansionspläne des französischen Königs Ludwig XIV. erneut Konflikte an den Rhein brachten. Im Jahr 1688 brach der Pfälzische Erbfolgekrieg aus und das Kurtrierer Gebiet wurde von französischen Truppen besetzt. Nachdem sich abzeichnete, dass der Krieg nicht schnell zu gewinnen war, ließ der französische König auf dem Rückzug die Pfalz und angrenzenden Gebiete systematisch verwüsten und zahlreiche Dörfer, Burgen, Festungen und Städte wurden zerstört. Auch die Gebiete des Kurfürstentums Trier wurden in der Folge systematisch zerstört. So wurde 1689 zunächst die Winneburg bei Cochem niedergebrannt, bevor die Stadt und die Reichsburg Cochem selbst erobert wurden. Inwieweit Bremm von den Zerstörungen der Franzosen betroffen war, ist nicht genau überliefert. Im Jahr 1720 wurden jedoch nur noch 41 Haushalte in Bremm gezählt, was einer Bevölkerung von 146 – 246 Einwohner:innen entspricht. Dieser Bevölkerungsrückgang ist möglicherweise mit Bevölkerungsverlusten und Auswanderungen im Nachgang der Zerstörungen des Pfälzischen Erbfolgekrieges zu erklären. Dennoch scheint Bremm die turbulenten Kriegsjahre des 17. Jahrhunderts relativ glimpflich überstanden zu haben, da noch heute zahlreiche historische (Fachwerk-)Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten geblieben sind. [Anm. 11]

Das Storchenhaus in Bremm. Historisches Fachwerkhaus mit namensgebendem Storch im Brüstungsfeld des Prunkfensters.
Das Storchenhaus in Bremm. Historisches Fachwerkhaus mit namensgebendem Storch im Brüstungsfeld des Prunkfensters.[Bild: Wikipedia-Nutzer "Hoppyfotograf" [CC BY-SA 4.0]]

Obwohl das Kloster Stuben über zahlreiche Güter und Besitzungen in Bremm und der Umgebung verfügte, die über die Jahrhunderte immer weiter anwuchsen, hatte das Kloster immer wieder finanzielle Probleme zu verzeichnen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden Vorwürfe eines mangelhaften religiösen Lebens und einer fehlenden Ordnung und Disziplin im Kloster laut. Trotz einiger Reformversuche besserte sich das religiöse Leben in Stuben nicht, sodass der Trierer Erzbischof 1788 das Nonnenkloster aufhob und es in ein freies Damenstift umwandelte. Die Stubener Staurothek wurde daraufhin in den Trierer Domschatz übernommen. [Anm. 12]


Die Französische Herrschaft und die Preußische Rheinprovinz

Am 20. April 1792 erklärte das revolutionäre Frankreich den Krieg und nahm im September die linke Rheinseite in Besitz. Bereits zuvor hatten sich die revolutionären Ideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in den deutschen Gebieten verbreitet und durchaus Befürworter:innen gefunden. Bis zum Ende der Auseinandersetzungen verlief die Kriegsfront mehrfach durch die linksrheinischen Gebiete, worunter die Landbevölkerung massiv zu leiden hatte. Der Frieden von Campo Fornio 1797 beendete schließlich den Krieg und das linksrheinische Gebiet wurde offiziell von Frankreich annektiert. Damit fand die Herrschaft der Erzbischöfe von Trier über Bremm ein Ende.

Die Moselschleife bei Bremm mit dem Ort und der Ruine des Klosters Stuben.
Die Moselschleife bei Bremm mit der malerischen Ruine des Klosters Stuben.[Bild: Wikipedia-Nutzer "Kiefer" [CC BY 2.0]]

Die im Damenstift Stuben verbliebenen Frauen flohen vor den anrückenden Revolutionstruppen und die Stubener Besitzungen wurden verstaatlicht und die Gebäude auf Abriss verkauft. Heute sind nur noch die Außenmauern der barocken Klosterkirche erhalten, die als malerische Ruine am Ufer der Mosel steht. Die Staurothek wurde mit dem Trierer Domschatz beim Anmarsch der Franzosen 1792 auf die Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz in Sicherheit gebracht und gelangte nach dem Ende des Trierer Territorialstaats in den Besitz der Fürsten von Nassau-Weilburg, die sie 1835 dem Bistum Limburg schenkten, das es bis heute im Diözesanmuseum in Limburg verwahrt und besichtigt werden kann. In der Kirche St. Martin in Ediger befindet sich heute ein Steinrelief, das wohl ursprünglich zur Aufbewahrung der Staurothek in der Kreuzkapelle des Klosters Stuben diente. [Anm. 13]

Die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse veränderten sich unter französischer Herrschaft nachhaltig. So wurde Bremm Teil des Kantons Cochem im Arrondissement Koblenz im Département de Rhin-et-Moselle (Rhein-Mosel-Departement) und wurde der Mairie (Bürgermeisterei) Eller zugeordnet, zu der noch Aldegund, Alf, Ediger, Ellenz-Poltersdorf und Nehren gehörten. Auf gesellschaftlicher Ebene wurden die alten feudalen Vorrechte abgeschafft, die Rechtsgleichheit aller Bürger:innen eingeführt und Heirats- sowie Niederlassungsfreiheiten gewährt. Auch die rechtliche Gleichstellung von Jüdinnen und Juden wurde dabei vorangetrieben. Diese Rechte gingen jedoch auch mit einigen Pflichten einher. So wurden die Steuern nun nicht mehr an die Feudalherren, sondern an den Staat gezahlt. Gleichzeitig führten die Napoleonischen Kriege (1800 – 1815), auch Koalitionskriege genannt, zu einem erhöhten Bedarf an Soldaten, weshalb ab 1802 die allgemeine Wehrpflicht für alle unverheirateten Männer zwischen 18 und 25 Jahren eingeführt wurde.

Karte des Kreises Cochem in der preußischen Rheinprovinz, 1831.
Karte des Kreises Cochem in der preußischen Rheinprovinz. Gemalt von Fr. Becker, 1831.[Bild: Landesbibliothekszentrum Koblenz [CC BY-NC-SA 3.0]]

Nach dem Ende der Napoleonischen Ära und der Neuordnung Mitteleuropas im Wiener Kongress 1814/15 wurde das Gebiet an der Mosel ab 1815 dem Königreich Preußen zugeordnet, dass in der preußischen Rheinprovinz neuorganisiert wurde. Bremm blieb Teil der Bürgermeisterei Eller und wurde dem Kreis Cochem zugeordnet. [Anm. 14]

Das Bevölkerungswachstum in Bremm erfuhr während der Napoleonischen Ära nur eine kleine Verlangsamung. Im Jahr 1787, vor dem Ende des alten Reiches, zählte Bremm 368 Einwohner:innen, während unter französischer Herrschaft 1803 bereits 478 Einwohner:innen in Bremm wohnten. Bis 1817 wuchs der Ort auf 527 Einwohner:innen an, unter denen erstmals auch speziell sechs Personen jüdischen Glaubens aufgezählt wurden. Der kleine jüdische Einwohneranteil in Bremm erreichte um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit 19 Jüdinnen und Juden bei insgesamt 746 Einwohner:innen seinen Höchststand. Die jüdischen Bürger:innen besuchten die Synagoge in Ediger und nutzten bis 1900 den jüdischen Friedhof bei Beilstein, bevor sie den jüdischen Friedhof in Bullay mitbenutzten. [Anm. 15]

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts ist ein leichter Rückgang der Bevölkerung in Bremm zu beobachten. Während 1840 noch 784 Personen im Ort wohnten, sank diese Zahl bis 1858 auf 746 Einwohner:innen. Dies ist vermutlich mit einer zunehmend schwierigen wirtschaftlichen Lage und einer erhöhten Auswanderung in Verbindung zu bringen. Mit der Angliederung an Preußen 1815 konnten die Moselwinzer mit ihrem Wein beinahe eine Monopolstellung im preußischen Wirtschaftsmarkt erarbeiten, die durch die preußische Zollpolitik noch gefestigt wurde. Dies hatte eine Ausweitung der Anbaufläche zur Folge, die bereits 1826 zu einer Absatzkrise führte. Spätestens die Gründung des Deutschen Zollvereins 1833 führte jedoch zu neuer, vornehmlich süddeutscher Konkurrenz, die einen Preissturz mit sich brachten. Klimaverschlechterungen und das Auftreten von Pflanzenkrankheiten wie der Kartoffelfäule verursachten einen Mangel an Grundnahrungsmitteln und eine entsprechende Verteuerung, die in der schwierigen finanziellen Situation der Moselwinzer kaum getragen werden konnte. In der Folge kam es um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu mehreren Auswanderungswellen vor allem nach Nord- und Südamerika. Im Jahr 1852 wanderten etwa 10% der Bevölkerung aus dem Moselgebiet aus. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entspannte sich die Lage langsam wieder und die Auswanderungsströme nahmen ab. So konnte die Bevölkerungszahl von Bremm bis zum Jahr 1871, dem Jahr der Gründung des Deutschen Kaiserreichs, auf 840 Einwohner:innen anwachsen. Bis zum Ende des Jahrhunderts wuchs Bremm auf 902 Einwohner:innen (Stand 1895), von denen 16 dem jüdischen Glauben angehörten. Bis 1905 erreichte die Bevölkerungszahl 960 Personen. [Anm. 16]

Das Ende des 19. Jahrhunderts war in Bremm durch einen allgemeinen Ausbau und eine Modernisierung des Ortes geprägt. So wurden im 19. Jahrhundert unter anderem zahlreiche der massiven Fachwerkhäuser errichtet, umgebaut oder erweitert. Auch die Laurentius-Kirche in Bremm wurde 1895 umgebaut und nach Osten hin erweitert, wodurch die Kirche ihre heutige Form erhielt. Dabei wurden die drei Steinaltäre aus dem 17. Jahrhundert durch neugotische Holzaltäre ersetzt. [Anm. 17]

Das 20. Jahrhundert

In Folge der Julikrise brach im August 1914 der Erste Weltkrieg aus und am 1. August 1914 wurde offiziell mit der Rekrutierung und Generalmobilmachung der deutschen Truppen begonnen. Auch aus Bremm wurden zahlreiche Männer in die Armee des Kaisers rekrutiert und dienten an den Fronten des Großen Krieges. Insgesamt 35 Soldaten aus Bremm kehrten nach dem Krieg nicht mehr nach Hause zurück. Doch auch für die Zivilbevölkerung stellte der Krieg eine schwere Herausforderung dar. Der allgemeine Mangel an Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen führten zu einer großen Preissteigerung, die von der einfachen Bevölkerung nur schwerlich bezahlt werden konnte. Wie vielerorts sollten auch in Bremm die Glocken der Kirche für die Kriegswirtschaft requiriert werden. Der Bremmer Pastor Josef Schilling wehrte sich jedoch entschieden gegen die Beschlagnahmung der vier Bronzeglocken, von denen die älteste aus dem 16. Jahrhundert stammte. Dem Pastor gelang es durch eine Vorführung die entsprechende Behörde von der besonderen Klangfülle der Glocken im Moseltal zu überzeugen, die daraufhin auf die Konfiszierung der Glocken verzichteten. Der Erste Weltkrieg endete schließlich am 11. November 1918 mit der Niederlage des Deutschen Kaiserreiches. [Anm. 18]

Dorfbrunnen in der Brunnenstraße in Bremm
Der Dorfbrunnen in der Brunnengasse wurde 1813 errichtet und zwischenzeitlich an die Mosel versetzt. 1913 wurde er wieder an seine ursprüngliche Stelle verlegt.[Bild: Wikipedia-Nutzer "Toursade de Pointes" [CC0 1.0]]

Nach dem Ende des Weltkrieges führte die Novemberrevolution zum Ende des Deutschen Kaiserreiches, das sich zur Weimarer Republik wandelte. Auch das Königreich Preußen wurde in diesem Zuge zum Freistaat Preußen umorganisiert. Die preußische Rheinprovinz wurde ab Ende 1918 von alliierten Truppen besetzt und Bremm wurde Teil der von Frankreich besetzten Zone. Das Kriegsende hinterließ in den deutschen Gebieten eine schwierige wirtschaftliche Situation, die zu weiteren Preissteigerungen und Hyperinflation führten und durch die hohen Reparationsforderungen der Siegermächte noch weiter verschärft wurde. Es dauerte bis zur Mitte der 1920er Jahre bis sich die wirtschaftliche Situation etwas entspannt hatte. Dennoch wurde in Bremm bereits um 1920 mit der Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen des Weltkrieges neben der Kirche begonnen. Bereits nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war an dieser Stelle eine Gedenkstätte errichtet worden, die nun neugestaltet wurde und deren Inschriften die Namen der Opfer von 1914 – 1918 aus Bremm trägt. [Anm. 19]

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und bei den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 wurde die NSDAP die stärkste Kraft. In den folgenden Jahren häuften der Reichskanzler und seine Partei immer neue Sonderrechte an und gestalteten das politische System um. Politische Gegner wurden unterdrückt und aus einflussreichen Positionen entfernt. Auch die jüdische Bevölkerung hatte zunehmend Unterdrückungen zu erdulden und wurden immer mehr vom politischen Leben ausgeschlossen. Die jüdische Bevölkerung von Bremm hatte sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bereits reduziert. Während 1895 noch 16 Bürger:innen jüdischen Glaubens bei einer Gesamtbevölkerung von 902 Personen in Bremm gezählt wurden, nahm diese Zahl bis 1925 auf 6 Jüdinnen und Juden bei insgesamt 999 Einwohner:innen ab. Im Jahr 1933 lebten mit der Familie Aron und der Familie Schweich noch 7 Personen jüdischen Glaubens in Bremm (Gesamtbevölkerung 1049 Einwohner:innen).

Vorfahren der Familie Aron sollen bereits im 18. Jahrhundert in Bremm gelebt haben. Während der NS-Zeit bestand die Familie noch aus der Witwe Susanna Aron und ihren Stiefsöhnen Julius, Eduard und Samuel, die teilweise in den Bremmer Nachbarorten Ediger und Eller wohnten. Der Ehemann und Vater Joseph Aron war bereits 1925 verstorben. Die Arons waren bis ins 20. Jahrhundert hinein eng in das Gemeindeleben von Bremm integriert und führten eine koschere Metzgerei, aus der sie an allen katholischen Feiertagen Fleisch und Butter an die ärmeren Leute in Bremm verschenkten. Mit dem zunehmenden Ausschluss der Jüdinnen und Juden aus dem Gemeindeleben wurde auch die Familie Aron zunehmend isoliert. Im Zuge des Boykotts jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 kam es bereits zu Übergriffen gegen das Haus der Familie Aron und sogar dem Hausmädchen der Familie wurde so zugesetzt, dass sie sich bald nicht mehr an ihre Arbeitsstelle traute. Im Mai 1937 wanderten Julius Aron und seine Frau in die USA aus. Susanna Aron flüchtete 1938 zu ihren Verwandten nach Saffig, wo sie vermutlich verstarb. Das Schicksal von Eduard Aron ist nicht festzustellen. Sein Bruder Samuel Aron und seine Frau Johanna, geb. Frenkel, wurden 1943 von Eller nach Polen deportiert und dort ermordet. Ihrer Tochter Edith gelang 1937 die Flucht in die USA. Daniel Aron, Bruder von Joseph Aron, wohnte in Köln und wurde trotz seines hohen Alters ins Lager Maulbach und von dort ins KZ Theresienstadt deportiert und ermordet.

Daneben war auch die jüdische Familie Schweich wohnhaft in Bremm. Leopold Schweich war Besitzer eines kleinen Kaufladens in der Kirchstraße 166. Nach dem frühen Tod ihres Mannes führte die Witwe Bertha Schweich das Geschäft alleine weiter, während ihr Sohn Erich das Bäckerhandwerk erlernte. Bertha verstarb 1937 in Bremm und wurde in Bullay beerdigt. Erich emigrierte 1938 mit seiner Frau in die USA, wo er 1991 verstarb. Daneben ist auch noch der gebürtige Bremmer Jude Max Kaufmann zu erwähnen, der nach Polen deportiert und ermordet wurde. Sein Todestag ist unbekannt. Bis 1939 lebten keine Juden mehr in Bremm. [Anm. 20]

Mit dem Überfall auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg und auch aus Bremm wurden zahlreichen Männer in die Wehrmacht eingezogen. Im Laufe des Krieges hatte Bremm 76 Gefallene und 22 Vermisste zu beklagen. Auch für die Zivilbevölkerung kam es bald nach Kriegsausbruch zu Rationierungen von Lebensmitteln, Bekleidung und anderer Gebrauchsgegenstände. Durch den hohen Bedarf an Metall für die Kriegswirtschaft sollten 1942 erneut die Glocken aus der Bremmer St. Laurentius-Kirche beschlagnahmt werden. Obwohl es auch diesmal Proteste und Diskussionen gab, wurden die Glocken am 3. September 1942 abmontiert und abtransportiert. Als Ersatz erhielt die Bremmer Kirche eine Glocke aus Ediger als Leihgabe. Seit 1940 bombardierten die alliierten Luftstreitkräfte deutsche Gebiete, wobei sich zunächst auf die Großstädte konzentriert wurde. Am 27.12.1944 kam es jedoch zu einem Bombenabwurf über Bremm bei dem unter anderem die Kirche und der benachbarte Friedhof beschädigt wurden.

Im März 1945 näherten sich schließlich die amerikanischen Truppen und nahmen am 23. März Bremm ein. Während der Einzug der Amerikaner ohne Kampfhandlungen verlief, wurde eine Bremmer Einwohnerin von einem unglücklichen Querschläger getroffen und tödlich verwundet. Mit diesem unnötigen Tod endete der Zweite Weltkrieg für Bremm einige Monate vor dem offiziellen Kriegsende am 8./9. Mai 1945. [Anm. 21]

Der historische Ortskern in Bremm
Der historische Ortskern in Bremm[Bild: Elmar Zenner [CC BY-SA 4.0]]

Nachkriegszeit bis heute

Bremm wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Teil der französischen Besatzungszone. Die Situation war zunächst sehr schwierig, da ein allgemeiner Mangel an Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen herrschte, die durch Requirierungen noch weiter verstärkt wurden. Die französische Besatzungszone wurde nach militärischen Mitteln verwaltet, wobei sich auf die Unterstützung unbelasteter Deutscher verlassen wurde. Die Gemeindeverwaltungen wurde zunächst durch die Franzosen bestimmt, bevor 1947 schließlich die ersten gewählten Gemeindevertreter seit dem Kriegsende die Verwaltungen der einzelnen Orte übernahmen.

Bereits am 30. August 1946 wurde auf französische Verordnung hin das Bundesland Rheinland-Pfalz gegründet, dessen Verfassung am 18. Mai 1947 durch ein Referendum angenommen wurde. Am gleichen Tag fand auch die erste Landtagswahl des neuen Bundeslandes statt, bei der die CDU mit 47,19% der Stimmen die Mehrheit erhielt. Bremm wurde 1948 Teil des Amtes Cochem im Landkreis Cochem. Am 23. Mai 1949 trat schließlich das Grundgesetz und damit die offizielle Neuorganisation der westlichen Besatzungszonen zur Bundesrepublik Deutschland in Kraft.

Die Währungsreform 1948 entspannte schließlich die wirtschaftliche Situation, woraufhin die großflächige Beseitigung der Kriegsschäden in Angriff genommen werden konnte. Bereits zuvor war in Bremm mit der Beseitigung der Bombenschäden an der Kirche begonnen worden und es wurden neue Glocken aus Stahl bestellt, die am 27. August 1947 erstmals geläutet werden konnten. Zur gleichen Zeit wurde allerdings bekannt, dass in einem ehemaligen Hamburger Industriegebiet ein Lager von etwa 1000 beschlagnahmten Glocken gefunden worden war, die noch nicht eingeschmolzen waren. Darunter befanden sich auch die Bremmer Glocken, die in der Folge in den Ort zurückgeführt wurden. Die neuen Stahlglocken wurden daraufhin wieder entfernt und die historischen Bronzeglocken in den Kirchturm gehängt. [Anm. 22]

Die Bevölkerungsgröße von Bremm nahm nach einer Stagnation während des Weltkrieges in der Nachkriegszeit wieder zu. Während 1939 noch 1021 Einwohner:innen im Ort lebten, stieg diese Zahl bis 1950 auf 1051 Einwohner:innen an und 1961 erreichte Bremm den Höchststand von 1130 Einwohner:innen. Diese Größe konnte jedoch nicht lange gehalten werden, sodass die Einwohnerzahl von Bremm bis 1970 wieder auf 1079 Bürger:innen sank. [Anm. 23]

Im Jahr 1968 wurde durch die Bezirksregierung Koblenz das Wappen von Bremm bestätigt. Dieses besteht aus einem dreigeteilten Schild mit aufsteigender, eingebogener grüner Spitze, in dem sich eine goldene Weintraube befindet. Das linke Feld in schwarz zeigt drei goldene Spitzbogenfenster und darunter einen goldenen Wellenbalken. Das rechte Feld ist weiß und zeigt ein rotes griechisches Doppelkreuz. Die drei Spitzbogenfenster und der Wellenpfahl weisen auf die Ruine des Klosters Stuben auf dem anderen Ufer der Mosel hin, während das griechische Doppelkreuz ein Hauszeichen des gleichen Klosters war und an die (Limburger) Staurothek erinnert, die sich dort lange befand. Das Kloster Stuben war lange der größte Grundbesitzer in Bremm und damit von großer Bedeutung für den Ort. Die Weintrauben hingegen deuten auf die wirtschaftliche Prägung der Weinbaugemeinde Bremm hin. [Anm. 24]

Im Jahr 1972 wurde die Umgestaltung des Kriegerdenkmals neben der Bremmer Kirche beschlossen. Auf Bronzetafeln finden sich nun neben den Namen der 35 Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges auch die Namen der 76 Gefallenen und 22 Vermissten des Zweiten Weltkrieges. Am Volkstrauertag wird jährlich den Kriegstoten, Verfolgten und Ermordeten gedacht. [Anm. 25]

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Bremm 1970 Teil der Verbandsgemeinde Cochem-Land im Landkreis Cochem. Im Jahr 2008 stimmten die Verbandsgemeinde Cochem-Land und die verbandsfreie Stadt Cochem einem freiwilligen Zusammenschluss zu, sodass Bremm seit dem 7. Juni 2009 Teil der Verbandsgemeinde Cochem ist. In einer weiteren Umstrukturierung wurde zum 1. Juli 2014 die Verbandsgemeinde Treis-Karden aufgelöst und die Ortsgemeinden in die Verbandsgemeinde Cochem integriert. Heute gehören neben Bremm die Orte Beilstein, Briedern, Bruttig-Fankel, die Stadt Cochem, Dohr, Ediger-Eller, Ellenz-Poltersdorf, Ernst, Faid, Greimersburg, Klotten, Lieg, Lütz, Mesenich, Moselkern, Müden, Nehren, Pommern, Senheim, Treis-Karden, Valwig und Wirfus zur Verbandsgemeinde Cochem deren Verwaltungssitz in Cochem liegt.

Blick auf Bremm und den Clamont
Blick auf Bremm und den Calmont von der B49.[Bild: Michel Verbeek [CC BY-SA 4.0]]

Heute ist Bremm durch die B49, die an der Mosel entlang verläuft, gut an die Infrastruktur der Umgebung angeschlossen. Im Jahr 2002 errang Bremm im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ den Titel „Schönstes Dorf von Rheinland-Pfalz“. Seit einigen Jahren lockt der Calmont-Klettersteig mit großartiger Aussicht auf die Mosel Wanderer nach Bremm. Die Bevölkerungsgröße des Ortes ist seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts langsam rückläufig. Im Jahr 2021 wurden noch 719 Einwohner:innen im Ort verzeichnet.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Jonathan Bugert

Verwendete Literatur:

  • Berg, Axel von (Hg.): Cochem-Zell. Landschaft an der Mosel. Stuttgart 2005.
  • Beyer, Heinrich: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien aus den Quellen. Bd. 1 Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Koblenz 1860. S. 403–405. Online verfügbar unter: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10012604?page=403,404 (aufgerufen am 24.03.2023).
  • Blümling, Franz Josef / Ostermann, Toni: Wie alt ist der Ort Bremm und woher kommt sein Name? In: Website von Bremm, URL: https://www.bremm.info/historia/ortsname.htm (aufgerufen am: 24.03.2023)
  • Brommer, Peter: Kurtrier am Ende des Alten Reichs. Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von (1772) 1783 bis ca. 1790. Mainz 2008. (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte, Bd. 124).
  • Dittmeier, Heinrich (Bearb.): Rheinische Flurnamen. Bonn 1963.
  • Frederichs, Alfons: Wappenbuch des Landkreises Cochem-Zell. Zell (Mosel) 2001.
  • Frederichs, Alfons: Urkunden und Regesten der Städte, Gemeinden, Burgen, Klöster, Mühlen und Höfe im Kreis Cochem-Zell bis 1900. Trier 2010.
  • Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreis Cochem-Zell. Stand Sept 2022. Online verfügbar unter: https://gdke.rlp.de/de/ueber-uns/landesdenkmalpflege/service-landesdenkmalpflege/denkmalliste-rheinland-pfalz/ (aufgerufen am 24.03.2023).
  • Heyen, Franz-Josef: Der Mittelrhein im Mittelalter. Eine RZ-Dokumentation. Koblenz 1988.
  • Klein, Johann August: Moselthal zwischen Koblenz und Zell mit Städten, Ortschaften, Ritterburgen: historisch, topographisch, malerisch. Koblenz 1831. Online verfügbar unter: https://www.dilibri.de/rlb/content/titleinfo/140106 (aufgerufen am 24.03.2023).
  • Kuhn, Hans Wolfgang: Heinrich von Ulmen, der vierte Kreuzzug und die Limburger Staurothek. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 10 (1984). S. 67–106.
  • Lehfeldt, Paul: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Bau- und Kulturdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz. Düsseldorf 1886.
  • Lorenzi, Philipp de: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier. Trier 1887. S. 157–158. Online verfügbar unter: https://www.dilibri.de/ubtr/content/pageview/14215 (aufgerufen am: 24.03.2023).
  • Ostermann, Toni: Krieger-Ehrenmal an der Kirche in Bremm. In: Website von Bremm, URL: https://www.bremm.info/historia/kriegerehrenmal.htm. Korrekturdatum 20.06.2009 (aufgerufen am 24.03.2023).
  • Ostermann, Toni: Die Glocken von St. Laurentius – Zweiter Teil. In: Website von Bremm, URL: https://www.bremm.info/historia/glocken2.htm. Korrekturdatum 27.06.2009 (aufgerufen am: 24.03.2023).
  • Ostermann, Toni: Kriegserinnerungen und -erlebnisse. In: Website von Bremm, URL: https://www.bremm.info/historia/kriegserinnerungen.htm. Korrekturdatum 08.07.2009 (aufgerufen am 24.03.2023).
  • Pellenz, Rainer: Chronologie von Bremm und Kloster Stuben. In: Website von Bremm, URL: https://www.bremm.info/historia/chronik.htm. Korrekturdatum 16.07.2009 (aufgerufen am 24.03.2023).
  • Rettinger, Elmar: Historisches Ortslexikon Rheinland-Pfalz. Bd. 1. Ehemaliger Landkreis Cochem. Stuttgart 1985.
  • Scheindl, Angelika / Klein, Karl-Heinz / Thill, Hildburg-Helene: Spuren der Vergangenheit: jüdisches Leben im Landkreis Cochem-Zell. Briedel 1996.
  • Schommers, Rheinhold (Hg.): Mosel, Eifel, Hunsrück: der Landkreis Cochem-Zell. Landschaft, Kultur, Geschichte, Wirtschaft. Zum 10jährigen Bestehen des Kreises. Cochem 1979.
  • Schorn, Carl: Adliges Augustiner-Nonnenkloster Stuben. In: Eiflia Sacra oder Geschichte der Klöster und geistlichen Stiftungen der Eifel 2 (1889). S. 607–622.
  • Wackenroder, Ernst: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. München 1984.
  • Wisplinghoff, Erich (Hg.): Rheinisches Urkundenbuch: ältere Urkunden bis 1100. 1. Aachen bis Deutz. Bonn 1972.

Aktualisiert am: 24.03.2023

Anmerkungen:

  1. Vgl. Beyer 1860, Nr. 335 S. 389–391; Dittmeier 1963, S. 39–40; Wisplinghoff 1972, S. 121–126; Frederichs 2010, S. 86, S. 292–293; Blümling/Ostermann 2010. Zurück
  2. Vgl. Berg 2005, S. 77–79; Blümling/Ostermann 2010.  Zurück
  3. Vgl. Schommers 1979, S. 130; Heyen 1988, S. 73–76.  Zurück
  4. Vgl. Wackenroder 1984, S. 93.  Zurück
  5. Vgl. Schorn 1889, S. 607–609; Wackenroder 1984, S. 12.  Zurück
  6. Vgl. Schorn 1889, S. 609–611; Kuhn 1984.  Zurück
  7. Vgl. Rettinger 1985, S. 21–22.  Zurück
  8. Vgl. Rettinger 1985, S. 22.  Zurück
  9. Vgl. Klein 1831, S. 244–245; Lehfeldt 1886, S. 226–228; Lorenzi 1887, S. 157–158; Wackenroder 1984, S. 93.  Zurück
  10. Vgl. Rettinger 1985, S. 23; Pellenz 2009; Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Sept. 2022.  Zurück
  11. Vgl. Rettinger 1985, S. 23.  Zurück
  12. Vgl. Schorn 1889, S. 619–622; Berg 2005, S. 80–87.  Zurück
  13. Vgl. Schorn 1889, S. 609–611; Kuhn 1984.  Zurück
  14. Vgl. Rettinger 1985, S. 22.  Zurück
  15. Vgl. Scheindl 1996, S. 15–46, S. 146.  Zurück
  16. Vgl. Schommers 1979, S. 169–171; Rettinger 1985, S. 23; Scheindl 1996, S. 146.  Zurück
  17. Vgl. Wackenroder 1984, S. 94–97.  Zurück
  18. Vgl. Ostermann 2009 „Krieger-Ehrenmal an der Kirche in Bremm“; Ostermann 2009 „Die Glocken von St. Laurentius – Zweiter Teil“.  Zurück
  19. Vgl. Ostermann 2009 „Krieger-Ehrenmal an der Kirche in Bremm“.  Zurück
  20. Vgl. Scheindl 1996, S. 146–148.  Zurück
  21. Vgl. Ostermann 2009 „Krieger-Ehrenmal an der Kirche in Bremm“; Ostermann 2009 „Die Glocken von St. Laurentius – Zweiter Teil“; Ostermann 2009 „Kriegserinnerungen und -erlebnisse“.  Zurück
  22. Vgl. Ostermann 2009 „Die Glocken von St. Laurentius – Zweiter Teil“.  Zurück
  23. Vgl. Rettinger 1985, S. 23.  Zurück
  24. Vgl. Frederichs 2001, S. 32–33.  Zurück
  25. Vgl. Ostermann 2009 „Krieger-Ehrenmal an der Kirche in Bremm“.  Zurück