Koblenz am Mittelrhein

Die katholische Pfarrkirche St. Servatius

Bild: Stefan Grathoff[Bild: ]

Die Pfarrkirche wurde von 1833 bis 1840 nach den Plänen von Stadt- und Bezirksbauinspekteur Johann Claudius von Lassaulx gebaut.[Anm. 1] Verwendet wurde dabei Abrissmaterial vom alten Koblenzer Löhrtortypo3/#_msocom_1 (das lag in der Stadtmitte von Koblenz, nordöstlich von Güls) Nach den Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurden der östliche Gewölbeabschnitt und die Orgelempore neu aufgemauert. Bei der Kirche handelt es sich um einen breitgelagerten Kirchenbau in Rundbogenstil. Sie besitzt eine dreischiffige Halle, in der die Seitenschiffe im Halbrund um den Chor herumführen. Auffallend sind die zwei Türme mit sehr hohen nadelförmigen Spitzen.

Die rundbogig abgeschlossenen Fenster liegen in Blendnischen, davor stehen Pfeiler. Über dem Eingangstor befindet sich ein Relief mit der thronenden Muttergottes, zwischen drei Heiligen, die knien; derjenige auf der rechten Seite ist Servatius. Der Innenraum hat ein zellenartiges Netzgewölbe, das von schlanken Säulen zwischen den Schiffen und Wandpfeilern zwischen den Fenstern gestützt wird. Im linken Turmerdgeschoss befindet sich die Marienkapelle, die eine spätgotische Pieta enthält.

Viele Ausstattungsstücke stammen aus der älteren Servatiuskirche in Güls, zum Beispiel das Triumphkreuz im Chor mit überlebensgroßem Korpus, ein Taufbecken in Form eines Pokals mit hellem und dunklem Marmor als Material sowie einem Messingdeckel, der von einer Figur des auferstandenen Christus vervollständigt wird. Rechts neben dem Eingang befindet sich ein Kriegerdenkmal zum Ersten Weltkrieg; auf einem Altar sitzt ein sterbender Soldat, über dem sich ein Kruzifix erhebt.[Anm. 2] Südlich der Kirche wurde 1928 ein zweigeschossiges Pfarrhaus angebaut, das im Obergeschoss über einen Durchgang in die Kirche verfügt.

Verfasser: Lukas Henrichs

Literatur:

  • Weber, Ulrike, Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 3.3. Stadt Koblenz. Stadtteile, Worms 2013.

Erstellt am: 24.3.2023

Anmerkungen:

  1. Weber 2013, S. 148. Zurück
  2. Weber 2013, S. 150. Zurück