Bremm an Mosel und Saar

Kath. Kapelle St. Martin

Am Bremmer Ortseingang der Bundesstraße nach Aldegund (An der Kapelle/Ecke Moselstraße) befindet sich die Kapelle von Bremm, die dem Hl. Michael geweiht ist. Eine erste Kapelle in Bremm soll bereits um das Jahr 1000 bestanden haben, die vermutlich ebenfalls dem Heiligen Michael geweiht war. Der verputzte Bruchsteinbau der heutigen Michaelskapelle wurde um 1690 zur Erinnerung an die langen Kriegs- und Notzeiten des 17. Jahrhunderts errichtet. Wegen ihrer Lage an der heutigen Bundesstraße musste die Kapelle 1940 an der zur Mosel gerichteten offenen Front um 2m gekürzt werden. Heute ist die Michaelskapelle ein eingetragenes Kulturdenkmal in Bremm.

Die Kapelle besitzt holzgerahmte Fenster, eine dreiseitige Chorwand, die mit einem Gitter abgetrennt ist, sowie über einen vierseitigen Dachreiter über der Abwalmung des Chors. Der Frontgiebel verfügt über einen geschieferten Überstand und liegt auf vortretenden Balkenköpfen. Der Zuganker des Giebels ist mit einer ornamental verwendeten heiligen Lanze geschmückt. Die Kapelle verfügt über einen einfachen verschließbaren Schrein mit geschmiedeten Beschlägen. Auf dem Sockel findet sich eine gemalte Kartusche mit einer Inschrift aus dem Jahr 1610, in der der Heilige Sebastian um Schutz vor der Pest angerufen wird. Die dazugehörige Holzfigur des Heiligen, die zuletzt an der Wand aufgestellt wurde, wurde 1932 entwendet. Stattdessen befindet sich im Schrein ein spätgotisches Vesperbild aus Holz. An den Wänden der Kapelle befinden sich Holzfiguren des Heiligen Lambertus und Rochus aus dem 17. Jahrhundert. Vor dem Abtrenngitter des Chorraums befindet sich eine Kreuzigungsgruppe mit beinahe lebensgroßen Figuren von Jesus Christus und der beiden Schächer (Räuber), die nach den Evangelien neben Jesus gekreuzigt wurden. Die ursprüngliche Kreuzigungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert gilt heute als gestohlen und wurden 1999 rekonstruiert. Vor der Giebelwand befindet sich der Hochaltar auf dessen Altarblatt der Heilige Michael im Kampf dargestellt ist. Der Altar stammt wohl aus dem Ende des 17. Jahrhunderts und wurde um das Jahr 1949 gereinigt und zum Schutz gegen Schmutz gefirnisst. Der Altar ist mit gedrehten Säulen und seitlichem Rankenabschluss geschmückt. Auf seinem Sockel und dem Giebel befinden sich Inschriften mit Anrufungen an den Heiligen um Schutz und Hilfe. Der Altar wurde 2005 umfangreich restauriert und wiederhergestellt.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Jonathan Bugert

Verwendete Literatur:

Aktualisiert am: 24.03.2023