Gau-Bischofsheim in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Gau-Bischofsheim bei Karl Johann Brilmayer

Gau-Bischofsheim, früher Biscofesheim (769), Bißhovisheim (1259), Bischovisheim (1282) lag am alten Wormsgau und wird urkundlich schon im Jahr 769 genannt. Damals schenkte Rotbaldus sein Besitztum in Gau-Bischofsheim, zwei Feldgüterstücke und zwei Weinberge, dem Kloster Lorsch. Solche Schenkungen wiederholten sich in den Jahren 775 und 782.

Gau-Bischofsheim war eine alte Besitzung des Domkapitels zu Mainz, welches daselbst namentlich an Weinbergen, reich begütert war. Im Jahr 1424 vertauschte Erzbischof Konrad III. an sein Domkapitel die Hälfte der Stadt Bingen und des Schlosses Klopp gegen einige Dörfer, darunter Bischofsheim auf dem Gau. Seit dieser Zeit gehörte Bischofsheimzu dem Erzstift und verblieb bei demselben bis zur französischen Okkupation. Es stand unter der Amtsvogtei Nieder-Olm.

Die Vogtei über Bischofsheim besaßen im 13. Jahrhundert die Dynasten von Hohenfels, aus dem alten Geschlecht der von Bolanden. Indessen war Philipp von Hohenfels und seine Beamten in Ausbung seiner vogteilichen Rechte so willkürlich verfahren, dass er exkommuniziert und in die Acht erklärt worden war, wonach er sich genötigt sah, im Jahr 1261 in die Untersuchung von vier geistlichen Prälaten einzuwilligen. Im Jahr 1263 mussten er und seine Söhne Philipp und Tilmann von Hohenfels durch eine feierliche Urkunde versprechen und geloben, die geistlichen freieigenen Güter und Fronhöfe frei zu lassen und allen Abgaben und Beschwerden und auf viele seither ausgeübten Rechte zu verzichten, namentlich in betreff der Güter des Mainzer Domkapitels zu Bischofsheim.