Ab 500 v.Chr. |
die La-Tène-Kultur siedelt sich im heutigen Saargebiet an und errichten eine Befestigungsanlage in Saarbrücken |
Bis 1. Jh. |
südlich des heutigen St. Arnuals war eine keltische Befestigung im Stiftswald |
Ab 1. Jh. |
am Halberg errichten die Römer ein Siedlung (lat. vicus) und eine steinerne Brücke; auf der gegenüberliegenden Saarseite eine gallo-römische Siedlung |
Um 200 |
der vicus in Saarbrücken wird auf einem Meilenstein im Donon als vico saravus (römische Siedlung an der Saar/Saarbrücken) bezeichnet |
275/276 |
bei Germaneneinfällen in die Saargegend wird der vicus zerstört |
352 |
Alamanneneinfälle verwüsten das gesamte Saargebiet, u.a. auch wieder das römische Saarbrücken |
Um 369 |
zur Sicherung des Flussüberganges errichtet man ein Kastell (heutiges Römerkastell) und ein Mithrasheiligtum am Halberg |
Ende 4. Jh. |
die römischen Siedlungen und das Kastell gehen unter; die letzten römischen Münzfunde datieren von 395 |
999 |
erstmalige Erwähnung des „castellum Sarabrucca“ in einer Schenkungsurkunde des Kaiser Ottos III. an den Metzer Bischof Adalbero II. |
1009 |
Eroberung Saarbrückens durch Kaiser Heinrich II. |
1046 |
Kaiser Heinrich III. gibt den Bischöfen von Metz den Königshof Saarbrücken (villa sarabrucka) auf Fürbitten seiner Gemahlin Agnes zurück |
1065 |
Kaiser Heinrich IV. schenkt gemäß einer Urkunde der bischöflichen Kirche zu Metz die im Saargau gelegene Burg Saarbrücken |
12. Jh. |
unterhalb der Burg entsteht die Vorstadt (lat. suburbium) |
1118 |
die Burg Saarbrücken erscheint als Sitz einer Grafenfamilie, die sich nach der Burg benennt |
1168 |
„Zerstörung“ der Burg auf Befehl des Kaiser Friedrichs I. Barbarossa |
1261 |
an der Stelle der heutigen Schlosskirche baut man die Nikolauskapelle |
1267 |
St. Arnual (damals eigenständige Handels- und Gewerbesiedlung) wird erstmals urkundlich erwähnt |
1274 |
Das Geschlecht der Grafen von Saarbrücken stirbt aus; Erbe sind die mehr an Frankreich orientierten Grafen von Commercy |
1316 |
Graf Johann I. spricht das erste Mal formell von der „stat zu Sarbrucken“ |
1321 |
die beiden Siedlungen erhalten das Stadtrecht und den Freiheitsbrief, einhergehend mit einer neuen Verfassung |
1381 |
durch Heirat fällt das Land an das Haus Nassau |
1444 |
Graf Johann III. verkauft die Herrschaft Commercy an Lothringen und orientiert sich nach Deutschland |
1458 |
nach großen Zuwanderungen wird die Stadt in nördlicher Richtung ausgebaut, u.a. wird auch die Burg neu befestigt |
1470er |
Bau der Schlosskirche und einer Saarbrücker Stadtschule |
1498 |
das alte Rathaus wird am heutigen Schlossplatz durch Graf Johann-Ludwig errichtet |
1503 |
St. Arnual wird durch einen großen Brand komplett zerstört |
1547 |
auf Empfehlung Kaiser Karls V. wird durch Graf Philipp II. zwischen beiden Städten eine steinerne Brücke errichtet: die „Alte Brücke“ |
1574 |
die Reformation wird durch das evangelische Haus Nassau-Weilburg in die Grafschaft gebracht und durchgesetzt |
1601 |
Saarbrücken und St. Johann erhalten ein Salzhandelsmonopol |
1602 |
Graf Ludwig von Nassau-Saarbrücken übernimmt die Herrschaft in Saarbrücken, das dadurch größere politische Bedeutung gewinnt |
1602-1617 |
ein Schloss ersetzt die Burg auf dem Saarfelsen |
1604 |
Bau des evangelischen Ludwigsgymnasiums |
1618-1648 |
großflächige Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und u.a. eine Pestepidemie (1634/35) führen zu einer deutlichen Verminderung der Bevölkerungszahl (von etwa 2700 im Jahr 1628 auf 70 im Jahr 1637) |
1677 |
ein verheerender Stadtbrand, verursacht durch französische Truppen im „Holländischen Krieg“, prägt das Stadtbild |
1680-97 |
französische Besatzung unter Ludwig XIV. in der Grafschaft Saarbrücken („Province de la Sarre“); endet mit dem Frieden von Rijswijk |
1709-1711 |
Graf Ludwig Kraft errichtet auf dem Halberg das Lustschlösschen Monplaisir, in dem heute der Saarländische Rundfunk seinen Sitz hat |
1728 |
die Usingische Linie des Hauses Nassau-Saarbrücken übernimmt die Führung der Grafschaft, infolgedessen kommt es zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt |
1739-1748 |
der nassauische Baudirektor Friedrich Joachim Stengel errichtet das neue Saarbrücker Schloss |
1742-1746 |
Bau der Friedenskirche |
1745-1749 |
Erweiterung der Stadt nach Plänen Friedrich Joachim Stengels |
1750 |
das alte Rathaus wird von Stengel umgebaut. Holländer gründen an der Saar eine Handelsniederlassung |
1760 |
die Saarbrücker Kaufleute bilden die sog. „Kranengesellschaft“ und errichten unterhalb der Alten Brücke den Kranen mit einer Anlegestelle |
1761 |
die mittelalterlichen Stadttore werden abgerissen. Das „Allgemeine Wochenblatt“ erscheint erstmals; daraus entwickelt sich später die „Saarbrücker Zeitung“ |
1762-1775 |
Bau der Ludwigskirche und Bebauung des Ludwigplatzes im Barocken Stil |
1763-1769 |
Bau des Hospital-, Waisen- und Zuchthaus am Ludwigsplatz |
Um 1789 |
in der Französischen Revolution werden große Teile der Städte Saarbrücken und St. Arnual zerstört und die Fürsten von Saarbrücken verlieren ihre Herrschaft |
1793 |
große Teile des Saarbrücker Schlosses brennen in der Zeit der Französischen Revolution ab |
1795/1797 |
durch die Friedensschlüsse zu Basel und zu Campo Formio wird das gesamte Saargebiet von Deutschland abgetrennt; Saarbrücken wird zum „Département de la Sarre“ |
1798 |
die neue französische Verfassung wird eingeführt und löst das seit 1321 geltende Recht ab |
1801 |
mit dem Vertrag von Lunéville wird das saarländische Gebiet von Frankreich annektiert |
1810 |
Baumeister Knipper baut das zerstörte Schloss zum Teil wieder auf |
1815 |
Saarbrücken wird auf dem Wiener Kongress zur preußischen Kreisstadt |
1817 |
anlässlich des 300. Jahrestags der Reformation kommt es zum Zusammenschluss der lutherischen und der reformierten Gemeinde in Saarbrücken |
1839 |
der „Historisch-Antiquarische Verein für die Saargegend“ wird gegründet |
1852 |
die „Saarbrücker Bahn“ wird offiziell dem Verkehr übergeben und der erste Saarbrücker Bahnhof wird eröffnet |
1854-1857 |
Errichtung neuer Schulen in Saarbrücken, u.a. die „Staatliche Oberrealschule“ am Landwehrplatz |
1856 |
luxemburgische und belgische Industrielle errichten die „Saarbrücker Eisenhüttengesellschaft“; auch „Burbacher Hütte“ genannt |
1862-1866 |
die Saar wird kanalisiert und die Luisenbrücke gebaut |
1864 |
die Saarbrücker Handelskammer wird gegründet |
1870 |
im Zuge des Deutsch-Französischen Krieges kommt es zur Schlacht bei Spichern, die siegreich für die preußische Armee ausgeht |
1872 |
der restliche während der Französischen Revolution zerstörte Teil des Schlosses wird wieder aufgebaut |
1894-1898 |
gegenüber dem neu entstehenden Rathauses errichtet man die Johanniskirche |
1896 |
Zusammenschluss der beiden Städte Saarbrücken und St. Arnual |
1897-1900 |
Bau des neuen Rathauses in St. Johann nach Plänen des Professor Hauberissers |
Um 1900 |
zur Jahrhundertwende werden in Saarbrücken viele neue Gebäude und Werke errichtet, so z.B. das „Neue Theater“ und ein neues Gas- und ein Elektrizitätswerk |
1903 |
der heutige Verein 1. FC Saarbrücken gründet sich als Teil des TV 1876 Malstatt |
1908 |
das Saarmuseum mit einer elitären Industrieleistungsschau öffnet die Türen |
1909 |
aufgrund eines enormen Bevölkerungswachstums schließen sich die Siedlungen Malstatt und Burbach mit Saarbrücken und St. Arnual zur Großstadt Saarbrücken zusammen |
1914-1918 |
im Ersten Weltkrieg herrscht Mangel an Kleidung, Schuhen, etc. zur Kriegsfürsorge werden sämtliche Besitztümer der Familien eingezogen |
1915 |
am 9. August 1915 erfolgt der erste Luftangriff auf Saarbrücken |
1920 |
Saargebiet dem Völkerbund unterstellt, aber von französischen Truppen besetzt gehalten; nach 15 Jahren soll es eine Volksabstimmung über den Status des Saargebietes geben (erstes Saarstatut) |
1923 |
am 01. Juni 1923 wird der französische Franken als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt |
1925 |
ein neues Heimatmuseum übernimmt die Sammlungen des Saarmuseums. Neben dem Museum öffnet 1925 die Saarbrücker Stadtbibliothek |
1929 |
das heutige Saarland-Museum wird eröffnet |
1934 |
nach dem Röhm-Putsch protestieren etwa 50000 Jugendliche in Saarbrücken gegen die „Deutsche Front“ (Parteienbündnis von NSDAP, DSVP (Deutsch-Saarländische Volkspartei) und dem katholischen Zentrum) |
1935 |
am 13. Januar 1935 findet die Abstimmung über den Status des Saargebietes statt: 90,8% stimmen dabei für den Anschluss an das Dritte Reich |
1935-1938 |
als Belohnung der „Treue des Saarvolkes“ lässt Hitler das heutige Staatstheater bauen, welches 1938 in Anwesenheit Hitlers feierlich eröffnet wird |
1937 |
Schüler am Ludwigsgymnasium um Willi Graf schließen sich dem Elversberger Studenten Fritz Leist (Mitbegründer der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“) an und organisieren den Widerstand gegen die Nationalsozialisten |
1938 |
in der Reichsprogromnacht vom 09. auf den 10. November werden in Saarbrücken alle jüdischen Gotteshäuser und Friedhöfe in Brand gesetzt und alle jüdischen Geschäfte u.a. werden „arisiert“ |
1943 |
vor den Toren Saarbrückens wird das Polizeilager „Neue Bremm“ errichtet |
1944 |
am 04. Oktober 1944 wird Saarbrücken das Ziel eines vehementen britischen Bombenangriffes, bei dem ca. 70% der Industrie- und Wohnanlagen zerstört werden |
1945 |
ab dem 20. März 1945 werden sämtliche saarländische Städte von Amerikanern okkupiert. Am 10. Juli übernehmen die Franzosen die Führung |
1946 |
das Saargebiet mit Saarbrücken wird am 22. Dezember 1946 von den deutschen Besatzungszonen abgetrennt |
1947 |
Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung, bei denen der Wirtschaftsanschluss des neu gegründeten Saarstaates an Frankreich sowie die Abkopplung von Deutschland durchgesetzt werden |
1948 |
Gouverneur Grandval gründet die spätere Universität des Saarlandes |
1954 |
das „zweite Saarstatut“ (Europäisierung des Saargebietes) wird als Teil der Pariser Verträge unterzeichnet |
1955 |
im Oktober 1955 steht eine Volksabstimmung über die Zukunft des Saarstatuts an: 67,7% stimmen gegen das Saarstatut und für eine Rückgliederung in die Bundesrepublik Deutschland |
1957 |
am 01. Januar 1957 wird das Saargebiet offiziell in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert |
1959 |
nach einer Übergangszeit erfolgt am 05. Juli 1959 die wirtschaftliche Reintegration |
1980 |
seit 1980 finden in Saarbrücken die Max-Ophüls-Filmfestspiele statt |
1982-1989 |
das Saarbrücker Schloss wird saniert und instandgesetzt und der gläserne Mittelteil wird eingeweiht |
2000 |
Saarbrücken erhält die neue Deutsch-Französische Hochschule |
2006 |
das Historische Museum öffnet die Tore zu den Überresten der mittelalterlichen Burganlage, die man in Grabungen in den Jahren zuvor freigelegt und zugänglich gemacht hat |