Hachenburg im Westerwald

Besuch des Erbprinzen Alexander von Ansbach in Hachenburg - 1748

Christian Friedrich Carl Alexander von Ansbach, künftiger Regent in Sayn-Altenkirchen, reiste am Pfingstmontag, dem 3. Juni 1748, auf Einladung des Burggrafen Georg Friedrich von Kirchberg nach Hachenburg. Nach der Mittagstafel fuhren die Herrschaften mit drei Chaisen nach Hachenburg ab. Auf halbem Weg kam ihnen hachenburgische Offiziere entgegen, um sie im Namen des Grafen zu begrüßen. Als man in Hachenburg einfuhr, stund die Bürgerschaft und Miliz vom Thor bis an das Schloß im Gewehr. Das gesamte gräfliche Haus begrüßte den Prinzen noch am Wagen. Nachdem der Besucher mit den Damen geplaudert und auch bei der schwanger im Bett liegenden Gräfin (bey der in woche liegenden Frau Erb-Gräfin) vorbeigeschaut hatte, wurden die Besucher in den Burggarten geleitet. Der einsetzende Regen verhinderte, dass man sich lange dort aufhielt. Um 19 Uhr wurde das Abendessen serviert, und nachdem man nach der Tafel den hohen Gast noch mit allerhand Violen zu dibertiren gesucht, begab sich der Gast gegen 22 Uhr in das ihm zugewiesene schön optirte Appartiment.
Am folgenden Morgen führte um 9 Uhr der Prinz die Frau Gräfin in die Kirche. Nach der Predigt wurde dem Besucher das numehro in gantz gute Ordnung gebrachte Archiv gezeigt. Dann besuchte man nochmals die "Frau Erbgräfin". Anschließend begab man sich zum Diner. Der Nachmittag verging und gegen 17 Uhr begleitet die gräfliche Familie die Besucher zum Wagen, und unter abermahliger Paradirung der Bürgerschaft und Miliz reiste der Besuch nach Altenkirchen zurück.[Anm. 1]

Anmerkungen:

  1. Käppele, Altenkirchen S. 197f. Zurück