Hachenburg im Westerwald

Der Husarenhof zu Füßen des Hachenburger Schlosses

Mitte des 18. Jahrhunderts ließ der Burggraf Wilhelm Ludwig (reg. 1749-1767) ein Husarenkorps aufstellen.[Anm. 1] Die Stadt musste dem Grafen dabei finanziell unter die Arme greifen. In der Stadtrechnung von 1753/54 ist unter den Ausgaben der Posten Abtrag der Husarengelder aufgelistet.[Anm. 2] Das Gelände, auf dem das Korps zu exerzieren pflegte, lag nördlich des Schlosses unterhalb des Poppenturms, und hieß Husarenhof bzw. Husarenplatz. Heute ist er verschwunden und leider fast vergessen.[Anm. 3]
Im 18. Jahrhundert wurde unter dem Namen Reichscontingent-Compagnie eine Truppe Husaren für den Reichsdienst aufgestellt. In Friedenszeiten hatte diese Compagnie für die Sicherheit und Ordnung in der Grafschaft sowie für den Wachdienst im Schloss zu sorgen. Als letzter Kommandant der Husarenabteilung ist Hauptmann von Hauendorf bezeugt,[Anm. 4] dem ein Leutnant und 20 Husaren unterstanden, die zu ihren Pflichten im Schloss auch Staffetendienste innerhalb der Grafschaft zu leisten hatten.[Anm. 5] Die Soldaten waren in der sog. Kaserne im Bereich Judengasse/Perlengasse untergebracht, das Offizierkasino befand sich im Vogtshof.
Im Jahr 1805 wurde die Husarentruppe aufgelöst und in ein nassauisches Jägerbataillon integriert. Der Husarenhof wurde bebaut. 1826 werden Ökonomiegebäude, Pferdeställe und eine Monturkammer genannt.[Anm. 6] Ende des 19. Jahrhunderts entstand dort der erste Tennisplatz des Grafen Alexander. Heute ist der alte Husarenhof vom Parkhaus am Alexanderring verdeckt.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. HHStAW Abt. 342 Nr. 601 zu 1749-1752. Zurück
  2. Söhngen S. 144. Zurück
  3. HHStAW Abt. 212 Nr. 1926/I nach fol. 308. Zurück
  4. Zu ihm Rötich, Geschichte o.S. Zurück
  5. Hachenburg und seine nähere Umgebung 1908, S. 21. Zurück
  6. HHStAW Abt. 200/3 Nr. 3 zum 15.4.1826. Zurück