Hachenburg im Westerwald

Die Münze in Hachenburg

Seit 1341 werden die in der Stadt geltenden Münzen als „Hachenburger Währung“ bezeichnet. In der Stadt tauchen im Laufe der Jahrhunderte mehrere Währungen auf. Wie wichtig der Geldort Hachenburg war, zeigt die Tatsache, dass im 14. Jahrhundert sogar Münzen in der Stadt geprägt wurden.
Am 17. August 1329 erlaubte Kaiser Ludwig der Bayer dem Grafen Johann II. von Sayn […] eweclich Haller Münze ze schlahene, zu Seyne, an Güte, an Gewicht, an Lötigkeit Gebreche, und gewöhnlicher Münze und in aller Wise, Gestalt und Gewohnheit als man sie schlahen sol […] Damit durfte der Graf Münzen schlagen, wie sie in Frankfurt, Speyer, Nürnberg und anderen Städten des Reiches üblich waren. Graf Johann III. von Sayn (1359/60-1408) richtete in der Zeit zwischen 1360 und 1365 in Hachenburg eine Münze ein. In ihr wurden Doppelschillinge und Groschen geprägt, die einen Doppeladler trugen (Adlergroschen). Die Münzen galten nicht nur in Hachenburg, sondern in der ganzen Grafschaft Sayn und den angrenzenden Gebieten.
Die Hachenburger Münze, die sich auf der Burg befunden haben dürfte, wird in Schriftquellen nie genannt, sie ist lediglich durch Münzinschriften belegt. So trugen in Hachenburg geprägte Turnosgroschen und Doppelschillinge auf der Vorderseite die Umschrift MONETA HGGENB (Münze Hachenburg). Die Münze in Hachenburg scheint aber nur wenige Jahre bestanden zu haben. Belege hierzu oder Funde weiterer Münzen aus anderer Zeit sind bisher nicht bekannt.[Anm. 1]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Müller-Jahnke, Münzen S. 50f; Schneider/Forneck, Geld S. 26, 28-31 und 90; Müller-Jahnke, Abriss Münzgeschichte S. 68, 71; Forneck, Münzstätten S. 99; Petry/Weisenstein, Münzprägung S. 47; Escher-Apsner/Hirschmann, Bd. 2, S. 241; Struif, Zeitspuren S. 34f.; Hachenburg, Blütezeit, S. 15f.; Söhngen passim; Heinrichs, Leben S. 111; Jäger, Einblicke S. 52. Zurück