Streithausen im Westerwald

Die Turmhügelburg in Streithausen

[Bild: Stefan Grathoff]

Die hochmittelalterlichen Turmburg liegt am nördlichen Ortsrand, am Weg zur Kempfsmühle, unterhalb der Flur »Nasse Heide«, am linken Ufer der Kleinen Nister.
Von der Burg sind bisher keine schriftlichen Nachrichten gefunden worden. Es scheint jedoch sicher, dass es sich um den ältesten Sitz der Edelherren von Nister handelt, die seit 1117 nachweisbar sind.[Anm. 1]. Die Familie zog wenig später auf die Burg Nister (später auch Vroneck genannt) um, die nicht weit entfernt über der heutigen Abtei Marienstatt entstanden war. Die Herren von Nister besaßen die Herrschaft Nister wohl als Lehen der Thüringer Grafen, die dann über Mechthild von Meißen-Landsberg (1205-1284?) an deren Ehemann Graf Heinrich III. von Sayn (1202-1246) gefallen war.[Anm. 2]

Johann von Nister veräußerte seinen Besitz zu Nister und Streithausen, zu dem vermutlich auch die Turmhügelburg Streithausen gehörte, im Jahr 1287 an die Zisterzienserabtei Marienstatt. Zu welchem Zeitpunkt die Burg aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Grabungen[Anm. 3] weisen darauf hin, dass die Anlage zwischen dem 10. und dem 15. Jahrhundert genutzt wurde.

Im 20. Jahrhundert wurde der Burggraben teilweise mit Müll angefüllt, die Anlage war kaum noch zu erkennen. Im Jahr 1977 konnte im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden der Graben wieder freigelegt werden.

Von der ehemaligen Burganlage sind heute noch der 4 Meter hohe und im Durchmesser etwa 23 Meter messende ovale Turmhügel und der bis zu 2,40 Meter tiefe und 4 bis 5 Meter breite Wassergraben erhalten.[Anm. 4]

Nachweise

Verfasser: Stefan Grathoff

Quellen und Literatur:

Erstellt am: 19.06.2020

Anmerkungen:

  1. Gensicke, Landesgeschichte S. 197 Zurück
  2. Gensicke, Landesgeschichte S. 197. Zurück
  3. Die Burgstelle wurde 1905 und 1977 archäologisch untersucht. Bei der Grabung von 1905 kamen Reste von Holz- und Lehmbauten auf dem Hügel zum Vorschein. Ferner stieß man auf Gefäßscherben, Eisenfragmente und einen Bronzeknopf mit Darstellung eines Adlers. Zurück
  4. Quelle: Kessler, Motte; Jens Friedhoff in der Burgendatenbank (ebidat); Kwasnik/Trautmann, Landschaftsmuseum S. 98f. Zurück