Rheinbay am Mittelrhein

Zur Geschichte von Rheinbay

Rheinbay wird erstmals im Jahr 1114 als Beie erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten wandelte sich der Ortsname immer wieder: 1149 Beie; 1291 de Beie; 1393 villa Bey; 1436 zu Bey, Reinbey; 17. Jh. villam Reinbeye; ca. 1690 Rheinbey; 1798 Rheinbach. Rheinbay gehörte zu dem Besitz, den der Reichsministeriale Erlolf von Sterrenberg Anfang des 12. Jahrhunderts dem deutschen Kaiser Heinrich IV. übertrug. Er gelangte von dessen Sohn, Kaiser Heinrich V. (1106-25), mit der Auflage einer Klostergründung über den Kölner Erzbischof Friedrich I. (1100-31) an die Abtei Siegburg (Propstei Hirzenach). Rheinbay war Teil der Vogtei Nieder-Hirzenach, die kurz nach der Gründung der Propstei an Erlolf übertragen worden war und über die Rheingrafen, die Reichsministerialen von Bolanden und die Grafen von Sponheim 1320 in kurtrierischen Besitz kam. Grundherr in Rheinbay war die Propstei Hirzenach, die Landeshoheit war bis zum Ende des alten Reiches zwischen Kurtrier und der Propstei umstritten. 1798 kam Rheinbay zum franz. Kanton Boppard, 1800 zur Mairie Boppard im Arrondissement Koblenz, 1816 zur preußischen Bürgermeisterei Boppard, 1817 zur Bürgermeisterei St. Goar; 1930/48 zum Amt und Landkreis St. Goar, 1969 zur Verbandsgemeinde St. Goar (Rhein-Hunsrück-Kreis) und 1970 zur VG Boppard. Im Jahr 1975 wurde Rheinbay in die Stadt Boppard eingemeindet.

Grundbesitzer in Rheinbay

Propstei Hirzenach : In den Jahren 1114/49 sowie 1291 wird der Hof bzw. der Besitz der Propstei erwähnt. 1489 pachtete die Gemeinde Nieder-Hirzenach Weinberge der Propstei auf dem Rheinbayer Berg. 1702 wird der Hof als frey adelicher hoff bezeichnet. Laut einer Bestandsaufnahme von 1735 besaß die Propstei in Rheinbay ein Hofgut mit 104 Morgen 61 Ruten Ackerland und 30 Morgen 155 Ruten Wiesen; jährlicher Ertrag: 24 Malter Korn, 12 Malter Hafer, 2 Simmer Erbsen, zusätzlich je 20 Malter Korn und Hafer weitere Einkünfte. Der Besitz der Propstei wurde Ende des 18. Jahrhunderts von den Franzosen eingezogen. Im Jahr 1811 werden zwei Hofgüter (1. Weidsfelderhof, 5,76 ha Land, 0,64 ha Wiese; 2. Kalkhoferhof, 3,84 ha Land, 0,64 ha Wiese) verkauft. Die Propstei bezog auch den Zehnten in Rheinbay.

Herren von Pyrmont: 1460 erließ der Trierer Erzbischof Johann II. ein Schutzprivileg für die Familie.

Karmeliterkloster Boppard und Templerherren: Beide Korporationen hatten Besitz im Ort

Heute gehört Rheinbay zusammen mit den Gemeinden Bad Salzig, Buchholz, Herrschwiesen, Hirzenach, Holzfeld, Oppenhausen, Udenhausen und Weiler zur Stadt Boppard.

Quelle: Rettinger, Historisches Ortslexikon (s. rechte Spalte); redakt. Bearb. S.G.