Bibliothek

Zur Geschichte der Grafen von Sayn

Ursprünge

Als erste Vertreter des gräflichen Hauses Sayn erscheinen im Jahr 1139 die Brüder Heinrich I. von Sayn (1139-1169) und Eberhard I. von Sayn (1139-1176) in Urkunden des Kölner Erzbischofs Arnold für die Abtei Siegburg.[Anm. 1]. Woher die Sayner ihren Grafentitel erlangten und seit wann sie ihn trugen, ist nicht sicher bekannt. Aus einem Vertrag der Grafen mit dem Abt von Siegburg vom Jahr 1182[Anm. 2] geht deutlich hervor, dass die Grafen von Sayn zu diesem Zeitpunkt die Grafschaft im Auelgau besessen haben.[Anm. 3]
Man nimmt deshalb an, dass die Familie den Grafentitel, als Nachfolger der ehemaligen pfalzgräflichen Grafschaftsinhaber im Auelgau trugen.[Anm. 4] Dass es die rheinischen Pfalzgrafen waren, die den Grafentitel der Sayner Familie gegeben haben, geht zunächst daraus hervor, dass unter den Lehen, die Graf Heinrich III. von Sayn (1202-1246) 1246 besaß, auch eine »comitia de Hademare« genannt wird. Dieses Grafschaft Hademar ist keineswegs mit Hadamar bei Limburg gleichzusetzen, da hier die Sayner weder Besitz hatten, noch dort Raum für eine Grafschaft gewesen wäre. Dieses »Hademar« hat sich vielmehr an der Straße zwischen Siegburg und Bonn befunden und wird wohl das heutige Hangelar gewesen sein. Dort wird 1327 eine Gerichtstätte erwähnt, die offensichtlich in der Hand der Pfalzgrafen gewesen ist, die seit dem 10. Jahrhundert die Grafenrechte im Auelgau innehatten. Als Pfalzgraf Heinrich I. (1045-1060) seinen Sitz an die Mosel verlegte, setzte er in den niederrheinischen Gauen Untergrafen ein. So dürfte es auch im Auelgau geschehen sein. Wer der erste Untergaugraf war ist unbekannt, erst 1068 unter Pfalzgraf Hermann II. (1065-1085) wird ein Graf Hermann im Auelgau genannt.[Anm. 5] Ob die ersten Sayner, die Brüder Graf Heinrich I. (1139-1169) und Graf Eberhard I. (1139-1176) Verwandte dieses Gaugrafen Hermann oder seine Nachfolger im Gaugrafenamt waren, lässt sich nicht sagen. Im Jahr 1139 werden sie jedenfalls als Grafen bezeichnet. Als Untergrafen der Pfalzgrafen im Auelgau haben sie im Laufe des 12. Jahrhunderts auch in der »Pellenz« die gleiche Stellung eingenommen.

Vorher die Familie Sayn ursprünglich stammte ist unsicher. Die Errichtung einer weiteren Grafschaft im dicht gefüllten Engersgau war praktisch nicht möglich, eine Abstammung von den Grafen von Nassau[Anm. 6] oder von den Grafen von Berg lässt sich durch nichts belegen. So scheint es eher wahrscheinlich, dass die Familie von Sayn von den Diezer Grafen abstammte.[Anm. 7]

Zur Verwandtschaft der Sayner dürften die Grafen von Isenburg gehört haben. Gemeinsame Zeugenschaften der Grafen von Sayn mit den Herren von Isenburg lassen vermuten, dass die Brüder hier erst durch die Heirat Graf Eberhards (1139-1176) mit Kunigunde von Isenburg Fuß gefasst haben.[Anm. 8] Eine Ehe Eberhards I. von Sayn mit einer Tochter oder Enkelin des Arnsteiner Schwiegersohns Reinbold von Isenburg würde auch den Anteil an der Ganerbschaft Metternich erklären, den die Grafen Heinrich und Eberhard um 1180 und Graf Heinrich III. von Sayn im Jahr 1206 innehatten. Zur Verwandtschaft der Sayner dürften auch die Herren von Freusberg gehört haben.[Anm. 9]

Besitzungen

Die Sayner Grafen von Sayn verfügten zunächst über einen ansehnlichen Besitz von Eigengütern. In der Umgebung der Burg Sayn besaß das Geschlecht nur eine kleine Grundherrschaft. Frühes Allod dürfte der 1264 erstmals genannte St. Albanshof in Bendorf sein. Der Hof war vielleicht ursprünglicher Besitz des Mainzer Stiftes St. Alban.[Anm. 10] Zahlreiche Besitzungen waren durch Heirat oder Kauf in den Besitz der Familie gekommen. Vor allem die Heirat Heinrichs II. von Sayn (1172-1204) mit Agnes von Saffenberg (1173-1202) brachte der Familie beträchtlichen Gebietszuwachs. Dazu zählten etwa nach 1176 die Vogtei über das Kölner Domstift, eine Hälfte der Grafschaft Saffenberg und reicher Besitz am Niederrhein um Hülchrath.[Anm. 11] Auch die Heirat Heinrichs III. von Sayn mit Mechthild von Landsberg wirkte sich für den Besitzstand des saynischen Hauses günstig aus.

Doch schon früh traten die Grafen zu anderen Mächten in Verbindung und trugen ihnen Eigengüter zu Lehen auf. Das heißt, sie gaben das Eigentum an dem Besitz zugunsten des Begünstigten auf und erhielten das ehemalige Eigengut als Lehen zurück. Sie konnten das Lehen im Allgemeinen weiterhin nutzen, genossen aber zusätzlich den Schutz des mächtigeren Lehnsherrn. Deshalb überließen die Grafen von Sayn im Jahr 1152 ihre Burg Sayn dem Trierer Erzbischof.[Anm. 12] Neben dem Erzbischof von Trier haben die alten Grafen von Sayn einige Herrschaften auch dem Erzbischof von Köln, den Herzögen von Berg und den Landgrafen von Hessen zu Lehen aufgetragen. Um sich weiter abzusichern, hatten die Sayner auch einige Lehen von den deutschen Königen und dem Reich angenommen. So trugen schon Anfang des 13. Jahrhunderts die Grafen die Vogteien Urmitz und Irlich vom Reich zu Lehen. Aus Reichsgut stammte auch der Hof Engers. Häufig finden wir die Brüder im Reichsdienst. Graf Heinrich I. hielt sich 1147 bei König Konrad II. auf. Graf Eberhard folgte Kaiser Friedrich nach Italien. [Anm. 13]

Engere Beziehungen pflegten die Sayner zu den rheinischen Pfalzgrafen, zu den Grafen von Katzenelnbogen, die 1147 und 1157 mit Sayner Grafen zusammen genannt werden.[Anm. 14] und zu den Grafen von Virneburg.

Schon in dieser ersten Generation brachten die Grafen von Sayn als Verwandte der Grafen von Bonn,[Anm. 15] bei deren Aussterben bald nach 1145 die Vogtei über die Bonner Stifter an sich, darunter die des Stiftes St. Cassius. So gerieten auch stiftische Besitzungen um Altenkirchen, Hachenburg, Birnbach, Hamm und Almersbach in die Verfügungsgewalt der Grafen von Sayn. Das Sayner Grafenhaus gewann mit diesem Landbesitz im Ostteil des Auelegaus die herrschaftliche Gewalt über einen großen Teil des Westerwaldes.[Anm. 16]

An der Spitze der saynischen Vasallen standen neben den Grafen von Virneburg meist Angehörige niederadliger Geschlechter, wie etwa die Herren von Gebhardshain, die Herren von Blankenberg, die Vögte von Hachenburg und die Herren von der Neuerburg, dann auch in den 20er Jahren des 13. Jahrhunderts die Herren von Rennenberg, von Dorndorf, von Rosenau und von Ütgenbach.[Anm. 17]

Das von den Grafen von Sayn beherrschte Gebiet war keine Flächenherrschaft, sondern die einzelnen Besitztümer, Eigengüter, Lehen anderer Herren und andere Rechtstitel verteilten sich wie ein Flickenteppich in einem riesigen Gebiet zwischen der Nahe bis zum Niederrhein. Schwerpunkte der Herrschaft lagen auf der linken Rheinseite bei Köln, Bonn, an der Ahr, in der Eifel sowie an der Mosel. Sayner Besitzschwerpunkte auf der rechten Rheinseite lagen im Westerwald zwischen Sieg und Lahn.[Anm. 18] Der Einflussbereich der Grafen von Sayn im Westerwald erstreckte sich über einen Bereich der ungefähr von den Eckpunkten Dollendorf, Blankenberg a.d. Sieg, Herchen, dann nördlich der Sieg über Freudenberg, Freusburg, Burbach, Liebenscheid. östlich von Marienberg, Langenhahn, Sainscheid, Weltersburg, dann nördlich von Montabaur nach Mallendar und Engers gebildet wurde.[Anm. 19] Rückgrat ihrer Herrschaft waren die zahlreichen Burgen, die die Grafen von Sayn in der damaligen Zeit zu einem einflussreichen Geschlecht machten. Zu den saynischen Stützpunkten zählten u.a. die Stammburg Sayn, die Löwenburg im Siebengebirge (um 1202), die Burg Blankenberg (1181), die Burg in Hachenburg, die Freusburg und Burg Windeck bei Schladern. Durch Heirat und Gebietsarrondierungen kamen die Neuerburg im Wiedtal, Altenwied, Hartenfels, Weltersburg, Friedewald, Homburg bei Nümbrecht, Altenkirchen, Anteile und Rechte an Greifenstein, Beilstein, Hadamar, Linz, Schöneberg, Saffenberg, Rodenkirchen, Brohl, Sechtem, Remagen, Neuenahr, Meinerzhagen, Drolshagen usw. hinzu.[Anm. 20]

Die Grafen von Sayn aus dem Hause Sponheim

Die ältere Linie der Grafen von Sayn starb 1246 mit dem Tod Heinrichs III. (1202-1246) aus. Die Grafschaft fiel über die Heirat seiner Schwester Adelheid mit Gottfried II. von Sponheim an die Grafen von Sponheim. Deren Erben konnten nur noch ein auf den Westerwälder Besitz mit der Residenz Hachenburg reduziertes Territorium übernehmen. Graf Gottfrieds II. von Sayn (1308-1327) begründete schließlich die jüngere Linie der Grafen von Sayn. Unter seiner Ägide lässt sich eine gezielte saynische Städtepolitik erkennen, mit der die Grafschaft im Westerwald gesichert und gleichzeit ausgebaut wurde (Altenkirchen, Hachenburg).[Anm. 21]

Im Jahr 1462 lag die Grafschaft Sayn in Fehde mit der Grafschaft Katzenelnbogen. Im Rahmen dieser Fehde ließ Graf Philip von Katzenelnbogen mehrere Dörfer und die Kirche von Höhn zerstören.

Ab 1500 gehörte die Grafschaft Sayn zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Unter Graf Adolph von Sayn (1560-1569) hielt die Reformation Einzug in der Grafschaft.[Anm. 22]

Aus dem Jahr 1563 ist eine Übersicht über die Besitzverhältnisse in der Grafschaft Sayn überliefert.[Anm. 23] Abgesehen davon, dass nach den späteren pfälzischen Lehenbriefen »die ganze Grafschaft Sayn mit Mannschaften, Lehnschaften, Schlossen, Leuten und Zugehörungen« als kurpfälzisches Lehen galt, waren folgende Stücke lehnbar. Vom Reich gingen Zollanteile in Engers und Kaiserswerth sowie die Vogteien Urmitz und Irlich zu Lehen. Kurkölnische Lehen waren zu dieser Zeit Burg und Stadt Hachenburg samt Zubehör, das Dorf Irlich, Flammersfeld mit Zubehör, dann Höfe und Güter in Rommersdorf, Neustadt a.d. Wied, Rheinbrohl, Neuenahr, Saffenberg, Linz, welche Johann von Wildenberg hinterlassen hatte; das halbe Kirchspiel Wissen. Hessisches Lehen war das Schloss Friedewald, kurpfälzisches Lehen das Schloss Braunsberg. Von Kurtrier gingen Burg Freusburg mit dem zugehörigen Amt und drei Kirchspielen, Rechte im Kirchspiel Daaden, in Vallendar, Maxsain und Selters sowie nach wie vor Burg Sayn samt Zubehör zu Lehen.

Durch Heirat mit einer Erbtochter kam die Grafschaft an Wilhelm III. von Sayn-Wittgenstein (1605-1623), der jetzt die Linie Sayn-Wittgenstein-Sayn begründete. Ihm fiel das Westerwälder Erbe der Linie Sayn-Sayn zu. Seine Stammlande um Burg Sayn wurden vom Trierer Erzbischof als erledigtes Mannlehen eingezogen. Doch die Linie Sayn-Wittgenstein-Sayn starb nach dem seines siebenjährigen Enkels Ludwig im Jahr 1636 schon wieder aus. Gräfin Loysa Juliana von Sayn-Wittgenstein-Sayn (1632-1636 und 1648/49-1651), Witwe des Grafen Ernst von Sayn-Wittgenstein-Sayn (1623-1632) wehrte sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, um das saynsche Erbe zu retten. Doch sie wurde 1636 vom Kölner Erzbischof aus dem Lehen verdrängt, der sich auf das Argument stützte, dass angeblich keine weibliche Erbfolge vereinbart worden war. Um Fakten zu schaffen übergab der Erzbischof das saynsche Lehen seinem Vetter, Bischof Wilhelm von Osnabrück aus dem Haus Wartenberg (1636-1648). Der Bischof übergab die Verwaltung des Lehens seinen Brüdern Ernst Benno und Ferdinand Lorenz, Grafen von Wartenberg.[Anm. 24]

Im «Westfälischen Frieden«, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg (1618-1649) beendete, wurde die Grafschaft der rechtmäßigen Inhaberin Loysa Juliana zurückgegeben (1648/49-1651). Die nun offiziell als Reichsgrafschaft bezeichnete Grafschaft Sayn wurde unter Loysas Töchter in die beiden Teilgrafschaften Sayn-Hachenburg und Sayn-Altenkirchen aufgeteilt. In Hachenburg wurde Ernestine von Sayn, Erbgräfin. Deren Ehemann Graf Salentin Ernst von Manderscheid-Blankenheim führte als Graf von Sayn-Wittgenstein die Regierungsgeschäfte (1652-1705). Die Hälfte Sayn-Altenkirchen fiel Johanette zu, seit 1661 in 2. Ehe mit Herzog Johan Georg I. von Sachsen-Eisenach (1634-1686) verheiratet. So entstanden durch die Landesteilungen von 1562, 1662 und 1671 zwei selbständige Territorien. Gemeinsam blieben den beiden Reichsgrafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg allerdings der Lehnshof und das Archiv der Familie.

Die Reichsgrafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg

Die Grafschaft Sayn-Altenkirchen, die seit der Teilung zu Sachsen-Eisenach gehörte hatte, fiel im Jahr 1741 als Erbe an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Die Territorien der Markgrafen wurden 1791 dem Königreich Preußen angegliedert. Der Einmarsch der französischen Revolutionstruppen änderte die Verhältnisse auch in der Grafschaft Sayn. Mit dem sogenannten »Reichsdeputationshauptschlusses« wurde 1803 die Grafschaft Sayn dem Fürstentum Nassau-Usingen zugesprochen, das 1806 zusammen mit Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau erhoben wurde. Sayn-Hachenburg stand seit der Teilung unter der Botmäßigkeit der Grafen von Manderscheid-Blankenheim. Nach 1675 wurde es für die drei Erbtöchter, die Fürstin von Nassau-Hadamar, die Gräfin von Pötting und die Burggräfin von Kirchberg aufgeteilt, kam jedoch 1714 ganz in den Besitz der Burggrafen von Kirchberg, die die Herrschaft Farnroda in Thüringen besaßen.
Als Burggraf Johann August von Kirchberg, Graf von Sayn-Wittgenstein, Herr zu Farnroda (1777-1799) im Jahr 1799 verstarb, erlosch mit ihm die Linie der Burggrafen von Kirchberg im Mannesstamm. Erbgräfin war seine Nichte Luise Isabelle, Tochter des Burggrafen Wilhelm Georg. Sie war mit Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg (1799-1816) verheiratet, der die Grafschaft Sayn-Hachenburg in sein Fürstentum integrierte. Als Miterbe erhielt Wied-Neuwied den Bann Maxsain, den saynischen Anteil an Steinebach und den Bellerhof. Nach den Umwälzungen der politischen Landschaft Anfang des 19. Jahrhunderts, regierte Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (1768-1816) das nunmehrige Herzogtum Nassau und damit auch die ehemalige Grafschaft Sayn-Hachenburg seit 1806 und übernahm auch die Regierung in Sayn-Altenkirchen.
Mit dem Wiener Kongress fiel Sayn-Altenkirchen 1815 erneut an das Königreich Preußen und ging als Kreis Altenkirchen im preußischen Regierungsbezirk Koblenz auf.

Die Grafschaft Sayn-Hachenburg verblieb beim Herzogtum Nassau. Zur Grafschaft Sayn-Hachenburg gehörten die Kirchspiele: Hachenburg mit dem Hof Kleeberg und dem Brennershof, Alpenrod mit Dehlingen, Hirtscheid und Lochum (Anteil), Altstadt mit Gehlert, Merkelbach, Mittelhattert, Hütte, Niederhattert, Laad, Oberhattert (links des Baches), Nister, Wied, Müschenbach, dem Bellerhof und Steinebach (Anteil), Höchstenbach mit Berod, Borod, Mündersbach, Wahlrod, Welkenbach und Winkelbach, Kroppach mit Astert, Atzelgift, Giesenhausen, Heimborn, Ehrlich, Heuzert, Hommelsberg (Anteil), Kundert, Lauterbach, Lützelau, Limbach, Luckenbach, Marzhausen, Mudenbach, Hanwerth, Niedermörsbach, Wintershof, Burbach, Oberhattert (rechts des Baches), Obermörsbach, Streithausen, Wingert, Stein, Altburg, Ahlhausen, dem Eichartshof, dem Kellershof und dem Hof Sophienthal, Kirburg mit Bretthausen, Korb, Langenbach, Lautzenbrücken, Hof Hohensayn, Mörlen, Neunkhausen, Norken und dem Altenklosterhof, Roßbach mit Ober- und Niederroßbach (seit 1744) sowie bis 1799 der Bann Maxsain und bis 1816 die an Preußen abgetretenen Kirchspiele Birnbach, Flammersfeld, Hamm und Schöneberg.[Anm. 25]

Regentenliste

Die älteren Grafen von Sayn

  • Graf Eberhard I. von Sayn (1139-1176) ∞ Kunigunde von Isenburg
  • Graf Heinrich I. von Sayn (1139-1159, Bruder und Mitregent Eberhards I.)
  • Graf Heinrich II. von Sayn (1172-1202)
  • Graf Eberhard II. von Sayn (1172-1202, Bruder und Mitrgegent Heinrichs II.) ∞ Agnes von Saffenberg
  • Graf Heinrich III. von Sayn (1202-1246) ∞ Mechthild von Landsberg. Mit ihm erlosch die ältere Linie der Grafen von Sayn. Der Sohn seiner Schwester Adelheid übernahm die Grafschaft.

Die Grafen von Sayn aus dem Haus Sponheim

  • Graf Johann I. von Sponheim(-Starkenburg), Graf von Sayn (1247-1266), Sohn der Erbgräfin Adelheid (Schwester Heinrichs III.), die mit Graf Gottfried II. von Sponheim verheiratet war.
  • Graf Gottfried I. von Sayn (1254-1283), seit 1254 Mitregent
  • Graf Johann II. von Sayn (1283-1324)

Die Grafen von Sayn bis 1605

  • Graf Gottfried II. von Sayn (1308-1327), seit 1308 als Mitregent
  • Graf Johann III. von Sayn (1327-1359), Bruder Gottfried II.
  • Graf Johann IV. von Sayn (1359-1408)
  • Graf Gerhard I. von Sayn (1408-1419)
  • Graf Dietrich von Sayn (1420-1452)
  • Graf Gerhard II. von Sayn (1452-1493)
  • Graf Gerhard III. von Sayn (1494-1506)
  • Graf Johann V. von Sayn (1506-1529)
  • Graf Johann VI. von Sayn (1529-1560)
  • Graf Adolph von Sayn (1560-1568)
  • Graf Hermann von Sayn (1568-1588)
  • Graf Heinrich IV. von Sayn (1588-1605)

Die Grafen von Sayn Wittgenstein

  • Graf Wilhelm III. von Sayn-Wittgenstein-Sayn (1605-1623)
  • Graf Ernst von Sayn-Wittgenstein-Sayn (1623-1632)
  • Graf Ludwig (+1636)
  • Gräfin Loysa Juliana von Sayn-Wittgenstein-Sayn (1632-1636 und 1648/49-1651), Witwe des Grafen Ernst

Unter den Burggrafen von Kirchberg

  • Burggraf Georg Friedrich von Kirchberg, Graf von Sayn-Wittgenstein, Herr zu Farnroda (1705-1749)
  • Burggraf Wilhelm Ludwig von Kirchberg, Graf von Sayn-Wittgenstein, Herr zu Farnroda (1749-1767)
  • Burggraf Wilhelm Georg von Kirchberg, Graf von Sayn-Wittgenstein, Herr zu Farnroda (1767-1777)
  • Burggraf Johann August von Kirchberg, Graf von Sayn-Wittgenstein, Herr zu Farnroda (1777-1799). Mit ihm erlosch die Linie der Burggrafen von Kirchberg im Mannesstamm. Erbgräfin war seine Nichte Luise Isabelle, Tochter des Burggrafen Wilhelm Georg. Sie war mit Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg verheiratet, der die Grafschaft Sayn-Hachenburg in sein Fürstentum integrierte.

Unter nassauischer Herrschaft

  • Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg (1799-1816). Er war seit 1788 regierender Fürst und übernahm 1799 als Ehemann der Erbgräfin Luise Isabelle die Regentschaft der Grafschaft Sayn-Hachenburg. Ab 1806 regierte er das nunmehrige Herzogtum zusammen mit Herzog Friedrich August.
  • Herzog Friedrich von Nassau (1816-1839)
  • Herzog Adolph von Nassau (1839-1866). Im Jahr 1866 wurde das Herzogtum Nassau nach der verlorenen Schlacht bei Königsgrätz im Deutsch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert.

Anmerkungen:

  1. Knipping, Regesten Erzbischöfe Köln II, Nr. 375 und 376; Goerz, MR I Nr. 1953. Druck: Lacomblet, UB 1, 225 und 224. Zurück
  2. Knipping, Regesten Erzbischöfe Köln II, Nr. 1195. Zurück
  3. Der Besitz der Grafschaft im Auelgau erklärt auch das frühe Auftreten der Sayner in Urkunden der Kölner Erzbischöfe 1139, 1147 (Goerz, MR I Nr. 2042) und 1169 (Goerz MR II Nr. 270). Zurück
  4. Gensicke, Landesgeschichte S. 152; Halbekann, Besitzungen, S.10. Zurück
  5. Lacomblet I. 136 Nr. 210. Zurück
  6. Dahlhoff, Geschichte Grafschaft SaynZurück
  7. Gensicke, Landesgeschichte S. 153 Zurück
  8. Verwandschaftsbeziehungen sind wahrscheinlich, da die beiden Familien wechselseitig Vornamen des anderen nutzten. Gensicke, Landesgeschichte S. 150. Zurück
  9. Der Erbe des Eberhard von Freusberg, der vor 1131 lebte, war um 1200 Graf Heinrich III. von SaynZurück
  10. Gensicke, Landesgeschichte S. 150. Zurück
  11. Vgl. Gensicke, Landesgeschichte S. 11f., 150f. Zurück
  12. Goerz, MR II Nr. 20; Gensicke, Landesgeschichte S. 152f. Zurück
  13. Gensicke, Landesgeschichte S. 150. Zurück
  14. Goerz, MR I Nr. 2046 und ebd. II Nr. 114. Zurück
  15. Vgl. zum vergeblichen Griff nach der Grafschaft Bonn Halbekann, Besitzungen S. 6 und S. 10. Zurück
  16. Jäger, Einblicke S. 39. Zurück
  17. Halbekann, Besitzungen, S.14. Zurück
  18. Halbekann, Besitzungen, S. 3. Zurück
  19. Hachenburg, aus Hachenburgs Blütezeit, S. 11; Dahlhoff, Geschichte Grafschaft SaynZurück
  20. Vom Leben im Hachenburger Land S.25; Halbekann, Besitzungen, S.8f. Zurück
  21. Vgl. dazu Schneider, Städtepolitik. Zurück
  22. Siehe dazu: Schneider, Entwicklung. Zurück
  23. Fabricius, Karte von 1789, S. 359. Zurück
  24. Grathoff, Hachenburg S. 44. Zurück
  25. Dahlhoff, Geschichte; Gensicke, Landesgeschichte S. 149-155; HHStA Wiesbaden Vorwort zu den Beständen 340 und 34. Zurück