Reichenberg am Mittelrhein

Hof Offenthal

Das Hofgut macht noch heute den größten Teil der Gemarkung aus. Schon um 1250 wurde es als Offindal urkundlich erwähnt. Später wird der Hof auch als Uffendael (um 1270-1277), Offendal (um 1343) und 1583 dann als Offenthal bezeichnet.

Urkundliche Nachrichten zum Hof Offenthal

1250
Im Teilungsvertrag zwischen den Katzenelnbogener Grafenbrüdern Diether und Eberhard (nos Ditherus et Eberhardus fratres comites de Kazenelenbogen concordavimus [...]) werden alle Besitzungen, Orte, Huben, aber auch alle Leibeigenen namentlich aufgeführt und wer von den beiden in deren Besitz kommt. Hierbei kommt Christinam in Offindal in den Besitz von Graf Diether. Nach bisherigen Erkenntnissen ist dieser Vertrag mit den Zeugen Hannemannus, Thilmannus, Heinricus milites de Kazenelembogen, Petrus notarius, Conradus, Boemundus, Theodericus de Loifenselden und Hermanus in Hohenstein, datiert auf das Jahr 1250 die erste Erwähnung Offenthals. Bestimmt aber war es schon lange vorher Siedlungsland mit Huben und gehörte ebenso wie das urkundlich früher erwähnte Bornich zu den Isenburger Besitzungen am Mittelrhein. Auch die durch die Ländereien verlaufende alte Römerstraße aus der Zeit von ca. 80 bis 260 n.Chr. mit lehmigem Sommer- und gesticktem Winterweg, begrenzt durch heute noch deutlich sichtbare Randsteine, lässt den Rückschluss zu, dass die Offenthaler Huben schon früh Kontakt zu entfernteren Ansiedlungen hatten.

1260
Eine Leibeigene, Christinam in Offindal, hat zu dieser Zeit Abgaben auch an die Stiftskirche in St. Goar zu leisten.

1276
Offenthal wird als Dorf neben St. Goarshausen und Patersberg (Gericht Bornich) bezeichnet. Im Vertrag von 1276/77 zwischen Gräfin Margarethe von Katzenelnbogen und Ludwig von Isenburg, den sie wegen der Verlobung ihrer Kinder Wilhelm und Irmgard schließen, kommt mit der Vermählung der beiden ein bedeutender Landgewinn an das Katzenelnbogener Grafenhaus. Ludwig verspricht hierin seiner Tochter als Mitgift den größten Teil der isenburgischen Besitzungen am Mittelrhein: Bornich, St. Goarshausen, Patersberg, Offenthal und Werlau.

1284
Bei der Hochzeit 1284 tritt dieser Vertrag in Kraft und Heinrich von Isenburg, der Vater Ludwigs, weist seiner Enkelin Irmgard diese Güter an. Im gleichen Jahr wird sie mit den genannten Gütern auch vom Trierer Erzbischof belehnt.

1303
Nach Irmgards Tod belehnt der Trierer Erzbischof Diedrich den Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen direkt mit den o.g. Besitzungen.

1314
Erzbischof Balduin gestattet, dass Wilhelm seiner zweiten Frau, Adelheid (Aleydis), die Dörfer St. Goarshausen, Bornich, Patersberg, Offenthal und Werlau als Witwengut samt den damit verbundenen Rechten anweist.

1326
Ritter Johann Jadubil verzichtet auf Offenthaler Lehen zugunsten des Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen.

1343
Das Dorf Offendal ist Tauschobjekt. Ritter Johann von Katzenelnbogen und sein Neffe Heinrich bekunden, dass sie das dorf Offendal mit Zubehör, wie es von ihren Eltern auf sie überkommen ist, eintauschen, gegen Einnahmen (Vogteihafer) zu Schwalbach, die Graf Wilhelm II. zustehen. Künftig übt Graf Wilhelm II. die grundherrlichen Rechte am Dorf Offenthal aus. Die Urkunde wird von Abt Diether von Prüm mitbesiegelt: daraus lassen sich Besitz- oder Lehnsansprüche des Eifeler Klosters abzuleiten.

1353
Es wird eine Straße an Offenthal vorbei und vor der hushecke erwähnt (frühere Römerstraße, spätere Hessenstraße).

1382
Von Offenthal (Hof und Huben, den Hof hat jetzt Wiegand) sind Abgaben an den Altar der Stiftskirche in St. Goar zu leisten: an Korn 2 Malter und 20 Simmer, an Weizen und Hafer 8 Malter und 2 Simmer. Der Hof wurde Wiegand gegeben zu seinem Weibe von Henne Molner als Mitgift.1425

1425
Aus den katzenelnbogener Abrechnungen der Kellereirechnungen des Reichenberger Kellners (Finanzverwalter) Heinz von Ackerbach aus dem Jahre 1425 ist zu ersehen, dass Christmanns Tochter für das Hüten der Kühe zu Offenthal als Lohn 1 Gulden für die Anschaffung eines Rockes ausgezahlt werden; der Ackerknabe Thiele erhält 1 Gulden Lohn für einen Rock. Zwei s.(?) zahlt er dem Kaplan als Zins von Kochs Land zu Offenthal.
Als Einnahme verbucht er 60 Malter Korn und 55 Malter Hafer, die dem Grafen von Katzenelnbogen zu Reichenberg und Offenthal gewachsen sind.
Mit dem Übergang des katzenelnbogischen Erbes an die Landgrafschaft Hessen im Jahr 1479 wird Offenthal ebenso wie Patersberg, Reitzenhain und Auel verpflichtet, in der Bannmühle am Fuße der Burg Reichenberg mahlen zu lassen. Im Bannbrief von 1656 wird als einer der ersten Beständer (Pächter) Adam Wiegand genannt, ein Name, der auch in den Kellereirechnungen bei Offenthal als Pächter einer Hube bereits unter Katzenelnbogener Herrschaft zu finden ist. Dieser Zustand ändert sich erst um das Jahr 1800 mit der Aufhebung solch herrschaftlicher Zwangszuweisung im Zuge der Besetzung des linken Rheinufers durch die Franzosen.

1434
Auf Reichenberg verwaltet der Kellner Letsche die Finanzen dieses Katzenelnbogener Gebietes. Er weist dem Kaplan zu Reichenberg 6 Malter Korn an, die ihm jährlich als Zehnt vom Hofgut Offenthal zustehen. Außerdem zahlt er dem Klotz für das Einsammeln des Korn- und Haferzehnten zu Offenthal während der Ernte 1 Malter Korn. An ständiger Hafergülte verbucht er von der Hufe zu Offenthal 5 Malter weniger 1 Dl., als Einnahme an Weizen 5 Malter und 1 Simmer.

1437
Der Kellner zu Reichenberg verzeichnet Einnahmen von 18 Malter Zehntkorn von Offenthal und Wallmenach und 16 Malter weniger 2 Simmer an Zehnthafer, an ständiger Weizengülte vom Hofgut zu Offenthal nimmt er 5½ Malter und 1 Dl. ein.

1453
Der Kellner zu Reichenberg vereinnahmt an Zehntkorn 9 Malter vom Gut des alten Wiegand zu Offenthal, 6 Simmer als ständige Korngülte, als ständige Weizengülte 4½ Malter und ständige Hafergülte 5 Malter weniger 1 Dl.
In dieser Zeit werden in den Abrechnungen die Huben des Henne Mohr und der Helgenhof genannt. Auf welcher der in Flurnamen erhaltenen Huben (obere Hube, untere Hube an Hauseck, Weseler Hube) Henne Mohrals Lehnsmann wirtschaftete, ist nicht nachzuvollziehen, wohl aber, dass der Lehnsmann Helgenauf der heutigen Flur Sieden Helgen seinen Bauernhof hatte

1479
Kurz vor dem Tode des letzten Katzenelnbogener Grafen Philipp veranlasst dieser, dass der Erzbischof Johann von Trier den LandgrafenHeinrich von Hessen(als Ehegemahl seiner Tochter Anna) Reichenberg samt Zubehör, Bornich, Patersberg, St. Goarshausen und Offenthal mit Zubehör belehnt.
Nach dem Tode des Grafen Philipp, sein Sohn als direkter Erbe ist bereits verstorben, erbt Landgraf Heinrich von Hessen als Ehemann von Philipps Tochter die gesamte Grafschaft.

1479/80
Der Kellner Kochel verbucht 6 Gulden und 16 Albus als Ausgabe für zwei Drescher für 40 Tage, welche das Hanesstück und den Zehnten zu Wallmenach, Offenthal und Auel gedroschen haben, jedem täglich 2 Albus.
Einnahmen an Korn vom Zehnten vom Hof 8 Malter und 6 Simmer.
Pachteinnahme an Korn vom Hof zu Offenthal 12 Malter.
½ Malter ständige Korngülte zu Offenthal von des alten Wiegand Gut, ebenso 1 Malter und 3 Simmer Weizen und an Hafer und Hofpacht 6 Malter, außerdem als ständige Hafergülte von den Gütern zu Offenthal 1 Malter und 2 Simmer.
Beim genauen Lesen der Kellereirechnungen fällt auf, dass Einnahmen und Ausgaben fürOffenthal stets getrennt von Reichenberg aufgeführt werden. Offenthal erscheint in der Nennung zwischen anderen Dörfern, woraus wieder zu schließen ist, dass Offenthal einselbständiges Dorf war.

1532
Im Staatsarchiv zu Marburg wird in der Türkensteuerliste ein Hofmann auf Hof Offenthal mit Namen Mervin Meister genannt, der Steuern zu entrichten hat.

1540
Der Landschreiber Jorg Seiffenmacher verwandelt das Dorf Offenthal in einen Hof, nachdem er und danach der Kellner Hensel Wiederhold fast alle Güter zu Reichenberg und Offenthal in ihren Besitz gebracht haben.

1542
Im Zuge dieses Besitzwechsels wird auch die Kapelle verkauft und in ein Wohnhaus umgewandelt.

1605-1676
Als Teil des rechtsrheinischen Amtes Rheinfels hat der Distrikt des Offenthaler Hofes während dieser Jahre ein eigenes Patrimonialgericht (private Gerichtsbarkeit des Gutsbesitzers).
Im alten Kirchspiel war der Zehnte ein Lehen des Abtes zu Prüm.
Etwa zur gleichen Zeit übt Hans Richard Brömser von Rüdesheim die niederen Jagdrechte in der Feldmark zu Bornich aus. Er ist Erbe der kronbergischen Grundherrschaftsrechte und Hoheitsrechte im Gerichte Weidenbach. Diese werden ihm von Hessen jedoch nicht voll anerkannt, und er erhält im Tausch und wohl auch als Entschädigung alle liegenden Güter in Offenthal.

1605
Hessen-Kassel überträgt Hans Richard Brömser das Hubengericht und alle Abgaben vom Hof Offenthal gegen Aufgabe aller Rechte zu Weidenbach. Wenn es in dieser Bestallung heißt: "Hof Offenthal nebst den zugehörigen Huben", so könnten die heutigen Gemarkungsnamen Hausecker Wald in der untersten Hube, Hausecker Feld in der oberen Hube und Vor der Weseler Hufe Hinweise sein auf die Lage der früheren Bauernhöfe.

1641
Landgraf Philipp von Hessen überschreibt mit Zustimmung des Pfalzgrafen bei Rhein Offenthal, Patersberg und Bornich der Witwe seines Sohnes Philipp auf Lebenszeit.

1674
Nach dem Aussterben der Familie Brömser wird der Hof an einen ihrer Erben, Freiherr Anselm Franz zu Breitbach, verlehnt, der aber schon den Hof wieder an Hessen verkauft. Damit endet auch die eigene Patrimonialgerichtsbarkeit für Offenthal. Ab dieser Zeit wird Offenthal als Domäne der Landgrafen von Hessen-Rheinfels aus verpachtet.

1793
Der linksrheinische Teil des Amtes Rheinfels kommt in französische Hände, dem rechtsrheinischen Teil belässt man den Namen Amt Rheinfels, unterstellt ihn aber dem Amt Reichenberg. Von 1806 bis 1813 steht auch der rechtsrheinische Teil unter französischer Verwaltung.

1813
Erst nach der Schaffung des nassauischen Amtes St. Goarshausen und des preußischen Kreises St. Goar werden die letzten Spuren des ehemaligen Amtes Rheinfels beseitigt.
Offenthal istherzoglich-nassauische Dömäne.
Als erster Pächter der herzoglich-nassauischen Dömäne übernimmt Jakob Unzicker im Februar 1813 die Bewirtschaftung und Verwaltung der Domäne, nachdem er vorher in Bayern Hofbeständer (Pächter) war. 1818 wird Jakob Unzicker in die Bürgerliste von Reichenberg aufgenommen. Er ist Angehöriger der Glaubensgemeinschaft der Mennoniten, die dem Druck der evangelischen und katholischen Mitchristen in der Pfalz weichen müssen, im Herzogtum Nassau aber, ungeachtet ihrer religiösen Einstellung, als fleißige Menschen willkommen sind.

1823/1843
Nach Demian: Handbuch der Geographie und Statistik des Herzogtums Nassau (1823) und nach Vogel: Beschreibung des Herzogtums Nassau (1843) ist Offenthal

1828
Nach dem Tod Jakob Unzickers im Jahre 1828 übernimmt sein Sohn, Jakob Unzicker, den Pachtvertrag.

1856
Im Brandkataster von Reichenberg werden auf Offenthal folgende Gebäude als brandversichert aufgelistet: 3 Wohngebäude, 1 Brennhaus, 4 Scheunen, 6 Ställe und 1 Remise.
Im Flurgebiet Pfalzgraben (Pelzgrawe) werden umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt und durch Verlegung von Drainagen neues Acker- und Weideland gewonnen.

1858
Im Verordnungsblatt des Herzogtums Nassau wird Jakob Unzicker (50 Jahre alt) als Essigfabrikant auf Offenthal aufgeführt. Er gehört zu den höchstbesteuerten Gewerbetreibenden und kommt für die Wahl der drei Abgeordneten zur ersten Kammer der Ständeversammlung des Herzogtums in Frage. Bei der Aufgabe des Dorffriedhofes an der Kirche im Jahr 1855 erwirbt er dort einen Teil des Friedhofes zur privaten Nutzung.

1862
Jakobs Schwiegersohn Christian Staehly wird Mitpächter und später bis 1907 selbständiger Pächter des Hofes.

1866
Mit der Auflösung des Herzogtums Nassau wird Offenthal preußische Staatsdomäne. Für die Verpachtung hat dies keinerlei Rechtfolgen.

1879
Nach der Einwohnerliste von Reichenberg wohnen auf Offenthal 19 Personen: Christian Staehly und Frau Maria, ferner 1 Verwalter, 1 Köchin, 2 Mägde, 8 Ackerknechte, 3 Viehwärter, 1 Hausknecht und 1 Brennknecht.
Die Großherzoglich-Hessische Bürgermeisterei zu Traisa stellt am 1. März 1880 folgende Bescheinigung aus: Christian Stähly aus Traisa im Kreise Darmstadt wird hiermit seines Bürgerrechts zu Traisa entbunden, weil er gesonnen ist sich das Bürgerrecht zu Reichenberg im Rgbzk. Wiesbaden zu erwerben.

1880
In der Gebäudesteuerrolle von Reichenberg 1880 wird die Königlich Preußische Staatsdomäne Hof Offenthal unter Hausnummer 33 aufgeführt: Wohnhaus mit Hofraum und Hausgarten, 5 Scheunen, 1 Backhaus, 1 Schmiede, 1 Brennhaus, Keller, Schweinestall, Häckselstall, Maststall, Pferdestall, Remise, Schweinestall. Die bewirtschaftete Fläche umfasst 123 Hektar.

1888
Bau einer großen Feldscheune.

1892
In der Einwohnerliste auf Hof Offenthal werden 18 Personen verzeichnet: als Gutspächter Christian Staehly und Maria Staehly, eine Tochter und drei Söhne, sowie die Bediensteten, 1 Verwalter, 1 Köchin, 2 Mägde, 5 Ackerknechte, 2 Viehwärter und 1 Brennknecht.

1907
Arthur Staehly der Sohn des Christian Staehly, übernimmt die preußische Domäne in Pacht.

1912
Umfangreiche Baumaßnahmen: Herstellung einer Hochfahrt in den Futterscheunen, Errichtung von Schüttböden in Scheune 6 und Einrichtung von Unterkünften für Sommerarbeiter.

1918
Nach dem Ende des 1. Weltkriegs wird Reichenberger Landwirten zur Aufbesserung ihrer Einkünfte die Möglichkeit geboten, in geringem Umfang Domänenland als Siedlungsland in Eigentum zu erwerben (insgesamt 19 Hektar).
Einer Meldung des Pächters zur Anbaufläche vom 19. Mai 1918 zufolge wird auf der Domäne die Gesamtfläche wie folgt genutzt:

Gesamtgröße: 490,64 Morgen

1. Winterfrucht:
Gerste : 28,56 (in Morgen)
Roggen: 23,00
Weizen: 83,71

2. Sommerfrucht:
Hafer: 89,34
Erbsen: 5,00
Feldbohnen: 5,00
Raps: 0,40

3. Hackfrucht:
Kartoffel: 0,50
Rüben: 30,00
Feldgemüse : 6,00
Grünmais: 4,50
Klee: 86,00

4. Wiese: 23,00

5. Weide: 18,90

6. Sonstiges:
Gärten: 2,50
Unland (Hecken u.a.): 40,00
Schweinelauf: 0,75
Hofreite/Wege: 5,32

Viehhaltung: Pferde, Kühe, Schweine, Hühner, Gänse.
An acht Unterpächter (Napp, Weber, Schwan, Meyer, Schuck, Maus, Steeg, Strack) sind insgesamt 8,16 Hektar weiterverpachtet.

1924/25
Umbau von Stallungen und der Wiederaufbau einiger abgebrannter (Kurzschluss) Stallungen verändern die Ansicht der Dömäne und erleichtern die Arbeitsweise und Viehhaltung erheblich. Die nötigen Bruchsteine zum Wiederaufbau werden vom Müller Lorenz Born im nahen Steinbruch gebrochen. Für diese gefährliche und mühevolle Arbeit erhält er als Lohn ein Pferd mit Fohlen.

1926
Am 15.09.1926 wird eine Zugmaschine für Hof Offenthal angemeldet. Es handelt sich um einen Kettenschlepper Marke Hanomag (28 PS). Maschinist dieser Neuanschaffung wird Ernst Meier.
Auf der Anmeldung wird vermerkt, dass man sich nicht vorstellen kann, dass dieser Schlepper mit 6 km Höchstgeschwindigkeit der Zulassung bedarf und steuerpflichtig sein soll

1938-1941
Nach einer Betriebskarte zur Bodennutzungsaufnahme des Domänenpächters Arthur Staehly bewirtschaftete er eine Gesamtfläche von 119 Hektar und 33 Ar.
Davon lagen in der Gemarkung: Reichenberg 111 Hektar, 24 Ar, in Niederwallmenach 5 Hektar, 23 Ar, in Reitzenhain 2 Hektar, 51 Ar und in Bornich 35 Ar.
Zu dieser Zeit und in den zurückliegenden Jahrzehnten und Jahrhunderten finden viele Menschen auf Offenthal Arbeit und Lebensunterhalt: Verwalter, Schmiede, Stellmacher, Gespannführer, Knechte, Mägde, Tagelöhner, Schweizer. Während der Erntearbeiten helfen zusätzlich Menschen der umliegenden Dörfer und bessern ihre Einkünfte auf.

1946
Nach Ende des 2. Weltkriegs heiratet Fritzà Wengen, Schweizer Staatsbürger, die Tochter des Arthur Staehly, Irmgard Staehly, und wird Mitpächter der Domäne. Später erscheint er als Pächter der nun Rheinland-Pfälzischen Domäne.

1969
Nach dem frühen Tod des Vaters (1969) übernimmt dessen Sohn, Christianà Wengen, den Hof in Pachtung.

1975
Als das Land Rheinland-Pfalz die Domäne an den Landwirt Otto Keller verkauft, ist ein Anschlusspachtvertrag für den letzten Pächter Christian à Wengen Bestandteil des Verkaufsvertrages.

1994
Christian à Wengen verlässt mit seiner Familie nach sechs Generationen von Mitgliedern der gleichen Pächterfamilie (2mal Unzicker, 2mal Staehly, 2mal à Wengen) den Hof und schafft sich privates Eigentum in Bornich.

1994
Der Eigentümer des Hofes, Georg Keller, Sohn des Otto Keller, bewirtschaftet den Hof in Eigenregie.
Die ursprüngliche, jahrhundertelange Nutzungsart des Domänenlandes wurde abgelöst durch neuzeitliche landwirtschaftliche Bewirtschaftung ohne Pferde, ohne Kühe, ohne Schweine oder sonstiges Vieh. Wo früher Knechte, Mägde und Arbeiter aus umliegenden Dörfern ihren Unterhalt verdienten, genügt heute die Arbeitskraft des Besitzers.

Quelle: Der Text wurde regioNet freundlicherweise von der Gemeinde Reichenberg überlassen; redakt. Bearb. S.G.