Sankt Goar am Mittelrhein

Bruderkrieg im Hause Hessen

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Zeittafel:

1604
Superintendent Zindel führt auf Befehl des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel die „Verbesserungspunkte“ und damit den Gottesdienst nach reformiertem Ritus ein. Der St. Goarer Stadtprediger Gryphius und Teile der Bürgerschaft verweigern den Konfessionswechsel. Es kommt zu Amtsenthebungen und Aufruhr.

1618
Mit dem 30jährigen Krieg beginnt auch der Hessenkrieg zwischen der reformierten Linie Hessen-Kassel und der lutherischen Linie Hessen-Darmstadt. Ludwig von Hessen-Darmstadt wirft Moritz von Hessen-Kassel vor, mit seinem Konfessionswechsel die politischen Testamente der gemeinsamen Vorfahren gebrochen zu haben, die den lutherischen Bekenntnisstand festlegten. Er fordert die Herausgabe der Niedergrafschaft Katzenelnbogen an Hessen-Darmstadt.

1623/26
Ludwig von Hessen-Darmstadt, der die katholische Liga unterstützt, bekommt vom Kaiser die Niedergrafschaft Kat- zenelnbogen zugesprochen, die Moritz von Hessen-Kassel nicht räumen möchte. Es kommt zur Belagerung und Verwüstung von Stadt und Stiftskirche durch spanische Truppen, die St. Goar für Hessen-Darmstadt einnehmen. Das lutherische Bekenntnis wird wiederhergestellt, das reformierte verboten.

1647
Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen Kassel erobert die Niedergrafschaft zurück, führt das reformierte Bekenntnis wieder ein und verbietet das lutherische. 1648 Im Westfälischen Frieden und dem Hessischen Hauptakkord wird die Niedergrafschaft dem Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels zugesprochen. Das lutherische Bekenntnis wird wieder hergestellt, das reformierte in den Städten der Niedergrafschaft Katzenelnbogen zugestanden.