Sankt Goar am Mittelrhein

Für Adel, Bürger und Soldaten

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Die Grafen von Katzenelnbogen zählten zu den mächtigsten Geschlechtern ihrer Zeit mit großen Besitzungen am Mittelrhein, im Taunus und zwischen Bergstraße und Odenwald. Aus dem gleichnamigen Ort im Taunus stammend, wurden sie erstmals im 11. Jahrhundertin Urkunden des Klosters Siegburg urkundlich erwähnt. Als Untervögte der Abtei Prüm verlegten sie den Mittelpunkt ihrer Herrschaft Ende des12. Jahrhunderts nach St. Goar. Mit dieser wichtigen Zollstellenerwerbung am Rhein begann der Aufstieg des Grafenhauses.

Die Zolleinnahmen an den Zollstellen in Mainz, Kaub, Gernsheim, St. Goar, Boppard, Linz, Bonn, Düsseldorf, Lobith, Höchst am Main und Oberlahnstein betrugen im Jahr zwischen 7.000 und 10.000 Rheinische Goldgulden in bar. Als Vergleich: Ein Fuder (1200 l) Wein kostete um 1495 ca. 8-10 Gulden. Zur Sicherung des einträglichen Rheinzolls begannen sie um 1245 mit dem Bau von Burg Rheinfels. Zahlreiche Grafen von Katzenelnbogen standen im Dienste deutscher Könige. Sieben Angehörige des Grafenhauses unternahmen Orientreisen oder nahmen an Kreuzzügen teil. Innerhalb von 400 Jahren wuchsen die Grafen zu einem der bedeutendsten und reichsten Geschlechter am Rhein heran. Mitte des 15. Jahrhunderts setzte Graf Philipp der Ältere seine reichhaltigen Geldmittel ein und erwarb Teile der Grafschaft Diez und der Herrschaft Eppstein.

Um den Heimfall der Reichsgrafschaft an das Reich nach dem Tode seiner Söhne Eberhardund Philipp des Jüngeren zu verhindern, übertrug Graf Philipp der Ältere mit Zustimmung des Kaisers die Grafschaft an den Ehemann seiner einzigen Tochter Anna. Mit Aussterben des Grafenhauses im Jahre 1479 fiel die Grafschaft an die Landgrafen von Hessen, die mit dieser Erbschaft ihren politischen und wirtschaftlichen Aufstieg gründeten.