Hahnstätten im Rhein-Lahn-Kreis

Die Kirche

Die Pfarrkirche St. Nikolaus
[Bild: Wikipedia-Nutzer "Jacquesverlaeken" [CC BY-SA 4.0]]

Die evangelische Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1217 unter dem Diezer Grafen Heinrich III. auf dem Eisenberg errichtet. Die Kirche im romanischen Übergangsstil verfügt über einen einschiffigen Raum (Innenmaße 8 : 13 m), einen geschlossenen Chor (5 : 6 m) und einen viereckigen Westturm (3,5 : 3,5 m). Sie ist aus heimischem Schalstein gebaut und steht auf einem Porphyrfelsen. Sie fasst 250 bis 300 Personen.

„Das Gotteshaus war ursprünglich dem heiligen St. Nikolaus (4.Jhr.) geweiht […]. Ein in der Kirche neu errichteter St. Katharinen-Altar erhielt – nach vorliegenden Quellen – bereits im Jahr 1325 von den in Avignon versammelten Kardinälen einen Ablaß.“

Im 18. Jahrhundert erhielt das Kirchenschiff sieben rundbogig geschlossene Fenster, vier an der Nordseite, drei an der Südseite.

Der hohe Westturm verfügt über drei Glocken. Die älteste Glocke namens „Ave Maria“ stammt aus dem 13. Jahrhundert und befindet sich auf der Westseite des Westturms. Die größte, an der Ostseite des Westturms hängende Glocke stammt aus dem Jahr 1754. Die mittlere Glocke wurde 1958 gegossen und trägt die Schriftzüge „Unseren Toten und Vermißten beider Weltkriege 1914 – 1918 und 1939 – 1945“ und „Evgl. Kirchengemeinde Hahnstätten“.

Im Jahr 1973 wurde das Kircheninnere unter Leitung der Bauabteilung der evangelischen Kirche Hessen-Nassau über das Landesamt für Denkmalpflege in Mainz restauriert. Das handgeschmiedete, mittelalterliche Turmuhrwerk wurde im Zuge dessen entfernt.[Anm. 1]

Das Innere der Kirche wurde 1881 renoviert. Am Fuß der Kanzel fand man eine Urkunde vom 24. August 1731, die Aufschlüsse über die Entstehung der Kanzel und die Einwohner von Hahnstätten gab. 1730 wurde der Innenraum der Kirche von Schreiner Antonius Löwer von Oberneyßen (Oberneisen) und seinem Sohn Johann Heinrich renoviert. Schreiner Löwer starb mit 46 Jahren, bevor er die Kanzel vollenden konnte. Sein Sohn baute die Kanzel und den Deckel zu Ende. Die Außenmauern, der Turm und die Treppen der Kirche wurden ebenfalls renoviert. Am 7.9.1731, dem Tag der Kirchweih, wurde die erste Predigt auf der neuen Kanzel gehalten. Die Urkunde enthält die Namen der sieben anwesenden Kirchenamtsträger und 52 Einwohner.[Anm. 2]

Nachweise

Autor: Konstantin Arnold

Verwendete Literatur:

1200 Jahre Hahnstätten. Beiträge zur Geschichte des Dorfes. Hrsg: Gemeinde Hahnstätten. Limburg 1980.

Erstellt am 11.09.2019

Anmerkungen:

  1. Ochs, Fritz: Hahnstätter Pfarrkirche St. Nikolaus. In: 1200 Jahre Hahnstätten. S.48f. Zurück
  2. Pitzer, Günther: Barockkanzel der evangelischen Kirche. In: 1200 Jahre Hahnstätten. S.50f. Zurück