Armsheim in Rheinhessen

Jugend unter dem Hakenkreuz - Das Dritte Reich in Rheinhessen

2. Hinweise für den Leser

Der Tagebuchschreiber Theodor Eichberger machte erste Tagebuchversuche um das Jahr 1938/39, setzte die Aufzeichnungen jedoch nicht fort. 

Mit sechzehn Jahren (ab 1942), begann er, das vorliegende Tagebuch systematisch zu führen. Theodor Eichberger stellt in Kapitel 3.1 familiäre Ereignisse dar, die vor seiner eigenen Geburt lagen oder seine früheste Kindheit betrafen. Da Eichberger erst 1926 geboren wurde, handelt sich hierbei um nachträgliche Rekonstruktionen und Erinnerungen, die auf familiären Erzählungen bzw. dem kollektiven familiären Gedächtnis beruhen. Erst ab dem Kapitel 3.2 wurden eigene Erinnerungen an die Kindheit und Jugend verarbeitet. Ab dem Jahr 1942 schrieb er chronologisch und zeitnah an seinen Aufzeichnungen weiter.

Dem Leser liegt folgende Textsituation vor:

Zunächst wurde das ursprüngliche und unveränderte Tagebuchmanuskript, das zeitnah zu den Ereignissen im Zweiten Weltkrieg geschrieben wurde, transkribiert und niedergeschrieben. Der Text ist nicht geglättet oder bearbeitet. Alte Schreibweisen und Ausdrücke sind genauso wiedergegeben wie im Ursprungstext. Lediglich kleine Flüchtigkeitsfehler, wie vergessene Buchstaben und einige Kommas, wurden verbessert. Einzelne Ausdrücke, die heute als unangebracht oder rassistisch empfunden werden, sind beibehalten worden, weil es sich im Spiegel der Zeit um damals gängige Bezeichnungen handelt. Es sind damit keine beleidigenden oder ehrenrührigen Absichten verbunden.

Stilistisch ist der Text geprägt von der Jugend des Autors, manchmal kindlich zurückhaltend oder auch begeistert, gelegentlich pathetisch. Die Aufzeichnungen werden mit der Zeit komplexer. Das Original wurde teilweise in Sütterlinschrift (siehe Abbildung 1) und teilweise in lateinischer Schreibschrift verfasst.

Theodor Eichberger hat mit zeitlichem Abstand Erläuterungen und Ergänzungen zu den Tagebucheinträgen niedergeschrieben. Diese Textstellen sind kursiv gedruckt. Die Anmerkungen wurden möglichst wortgetreu übernommen. Es mussten jedoch bei einzelnen Passagen behutsame Anpassungen vorgenommen werden, um ein flüssiges Lesen zu ermöglichen. Die Aussagen der Anmerkungen bleiben dabei aber immer vollkommen unverändert.  

Somit hat der Leser beide Texte vor Augen: den originären Tagebuchtext und kursiv und in Klammern die späteren Erläuterungen und Kommentare.

Das hier wiedergegebene Tagebuch ist ein großer Teil von zahlreichen Niederschriften von Theodor Eichberger zu seiner Jugendzeit und der Kriegszeit. Eine Veröffentlichung war wohl beabsichtigt, wurde jedoch nicht realisiert.

Die hier vorliegenden Tagebuchaufzeichnungen enthalten eine Vielzahl von ortshistorischen Ereignissen aus den Gemeinden Armsheim, Schimsheim, Lonsheim und der Städte Mainz und Bingen. Einige wenige Textstellen betreffen Frankfurt am Main.

Nachweise

Verfasser: Theodor Eichberger

Bearbeiter: Marc Theodor Amstad

Redaktionelle Bearbeitung: Ute Engelen, Stefan Bremler

Verwendete Literatur:

  • Landkreis Alzey-Worms (Hg.): Heimatjahrbuch Alzey-Worms 2017. Alzey 2016.
  • Deutsches Historisches Museum, Berlin: Lebendiges Museum Online. www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kriegsverlauf/besetzung-von-jugoslawien-1941.htm, Abruf: 13.09.2020. Und www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1941 (Zeitstrahl), Abruf: 13.09.2020.
  • Eichberger, Theodor: Tagebuchaufzeichnungen.
  • Eichberger, Theodor: Von Aribosheim über Armsheim bis Armsem. Mosaik eines rheinhessischen Dorfes, Wörrstadt 1991.
  • Leiwig, Heinz: Flieger über Rheinhessen. Der Luftkrieg 1939 bis 1945, Alzey 2002.
  • Lottermann, Bruno Paul: damals und danach. Geschichten um Alzey und Alzey herum, Offenbach 2018.
  • Mahlerwein, Gunter: Rheinhessen 1816– 2016. Mainz 2015.
  • Weisel, Ludwig: Wallertheimer Heimatzeitung Nr. 5/1926, Wallertheim 1926.

Aktualisiert: 31.08.2021