Worms in Rheinhessen

Das Hagendenkmal

Hagendenkmal[Bild: Torsten Schrade]

Das Hagendenkmal ist eine Bronzestatue am Rheinufer von Worms. Es erinnert an Hagen von Tronje, einen Helden aus dem Nibelungenlied, und zeigt die Szene, in der der Nibelungenhort im Rhein versenkt wird.

Die Nibelungensage spielt in der Gegend um Worms und handelt von dem Helden Siegfried von Xanten, der durch ein Bad im Blut eines Drachen unverwundbar wurde, außer an einer Stelle zwischen seinen Schultern, die durch ein Lindenblatt nicht mit dem Blut in Berührung kam. Um Kriemhild, die Schwester des Burgunderkönigs Gunther heiraten zu können, muss Siegfried Gunther dabei helfen, die schöne Brunhild von Island durch eine List zu erobern. Als Brunhild einige Zeit später erfährt, dass in Wirklichkeit Siegfried - nicht der König - sie bezwungen hat, versinkt sie in Scham, Trauer und Hass. Hagen von Tronje, der das Leid Brunhilds sieht, fordert daraufhin Siegfrieds Tod, um die Schmach seiner Königin zu rächen. Deshalb überzeugt er Kriemhild, mithilfe einer List  die verwundbare Stelle an Siegfrieds Schultern zu markieren. Während eines Jagdausfluges tötet Hagen Siegfried, indem er ihn mit einem Speer durchbohrt. Kriemhild beginnt nach Siegfrieds Tod damit, seinen großen Schatz freigiebig an das Volk zu verteilen. Hagen befürchtete daraufhin, dass Kriemhild eine Armee aufstellt, um sich für den Tod Siegfrieds zu rächen, und sieht das Burgunderreich in Gefahr. Deshalb raubt er den Schatz und versenkt ihn daraufhin im Rhein.

Hagendenkmal - Postkarte von 1905

Diese Tat wird durch das Hagendenkmal dargestellt. Gleichzeitig beruht auf diesem Handeln der Mythos des Rheingolds, der noch immer viele Schatzsucher in die Gegend um Worms zieht, um den sagenumwobenen Nibelungenschatz zu finden, bis heute ohne Erfolg.

Das Hagendenkmal wurde 1906 als Galvanoplastik von dem Wormser Bildhauer Johann Hirt geschaffen. Ursprünglich wurde das von Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim gestiftete Denkmal im Stadtpark Bürgerweide aufgestellt, im Juni 1932 wurde es jedoch an seinen heutigen Standort am Rheinufer versetzt.

Nachweise

Verfasser: Jonathan Bugert

Verwendete Literatur:

Erstellt am: 30.01.2014

Aktualisiert am: 08.12.2014