Hachenburg im Westerwald

Weiher und Seen in und bei Hachenburg

Ein Fischweiher unterhalb der Stadt am Rothenbach wird im Jahr 1234 erwähnt. 1439 wird eine Wiese, die zo Kuedelbach an dem weyer lag, genannt. Die genaue Lage dieses Weihers ist ebenso unbekannt wie derjenige des Belts weier, der 1664 in den Quellen erscheint. Auch der Weiher, der auff die Holtzbach zu[lief], nach der Dolmutzen genant, ließ sich bisher nicht sicher identifizieren. 1594/95 werden die Weiherdämme im Hag erwähnt. 
Anfang des 17. Jahrhunderts werden die drei Lohmühlenweiher genannt. Der unterste Weiher lag 1620 gegenüber den Baumgärten uff der Freiheit. Baumgärten grenzten 1616 auch an den mittelsten Weiher und 1621 an den obersten Weiher am Schißrhein. Der kleine Weiher beim Schießrain (benyden dem schirein) war 1539 im Eigentum des Grafen. Auch die anderen beiden Weiher haben sich – zumindest zeitweise - nicht in der Verfügungsgewalt der Stadt befunden.
An der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert wird die Fischerei am Ölmühlenweiher, am Mittelweiher und am Oberweiher erwähnt.
In der Burgbitz befand sich der »Bitzenweiher«, südlich davon im heutigen Burggarten stand der "Vorratsbehälter", der von einer Quelle gespeist wurde, die offensichtlich beim Bau des noch heute dort befindlichen Wassertretbeckens angezapft wurde.
Andere Weiher standen in Privatbesitz, wie etwa der oberste Weiher in der Dieffenbach (Dyffenbach ), den Johan Birnbach 1610 und danach bis 1622 sein Enkel Wilhelm Fischbach innehatte. Einen Teil am Weiher vorm Walt besaß 1621 der Schultheiß Claß Leuth. Um einen privaten Weiher scheint es sich auch bei dem im Jahr 1633 genannten Funckelß Isens Weyer gehandelt zu haben. Der Amtmann Martin Moller hatte 1586 einen Weiher vor dem Gebück nach Alpenrod zu.
Eine alte Ansicht der Stadt von 1750 zeigt auf der Südseite der Stadt nur zwei große Fischweiher. In einem Verzeichnis der herrschaftlichen Domänen der Grafschaft Sayn Hachenburg aus dem Frühjahr 1800 sind dagegen immer noch die drei Lohmühlenweiher unterhalb Hachenburgs erwähnt.
Der Bootsweiher am Oberbach ist ein Überbleibsel des »obersten Weihers am Schießrain«. Er diente lange Zeit als Wasservorhaltebecken des Schwimmbades. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde er nur noch als Bootsweiher genutzt. Im Jahr 1952 konnte man bereits Boote mieten. Eine beabsichtigte Vergrößerung des Weihers kam damals nicht zustande, lediglich die Boote bekamen 1953 einen neuen Anstrich. Obwohl 1960 eine Vergrößerung der Wasserfläche immer noch im Gespräch war, fanden 1974 nur Instandsetzungsarbeiten statt. Nachdem der Bootsweiher einige Zeit nicht befahren werden konnte, wurden 1997 zwei neue Tretboote angeschafft, um die Nutzung als Bootsweiher wieder aufleben zu lassen.
Pläne der Nachkriegszeit, einen neuen, wesentlichen größeren Bootsweiher am Oberbach anzulegen und touristisch zu nutzen, kamen nicht zustande. In jüngster Zeit (2011) hat man den Bootsweiher leider verkleinert. Damit scheint ein weiteres Detail der Hachenburger Geschichte aus dem Stadtleben zu verschwinden.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.