Hachenburg im Westerwald

Städtische Finanzen in alter Zeit

Einnahmen der Stadt

Akzisen

Unter Akzise (Accise) versteht man eine Steuer, die die Stadt auf den Verbrauch von bestimmten Lebensmitteln erhob.

Schatzungen

Schatzungen sind direkte Steuern, die bei bestimmten Anlässen von den Bürgern gefordert wurden.

Marktgelder

Auf dem Wochenmarkt und an den verschiedenen Jahrmärkten gab es eine Reihe von Einnahmen, die der Stadt alleine zustanden bzw. solche, die sie mit der Herrschaft teilen musste. Bereits am Stadttor kassierte die Stadt Weggeld (Zoll) von jedem ankommenden Warenkarren. Auf dem Markt wurde von auswärtigen Kaufleuten Stand- bzw. Hänsegeld genommen. Jeglicher Verkauf auf dem Markt unterlag der Besteuerung, die vorgeschriebene Nutzung der Stadt- und Wollenwaage war gebührenpflichtig. Bei heftigeren Marktstreitigkeiten und Handgreiflichkeiten drohten Strafgelder (die sog. Sporteln). Die auf dem Markt fälligen Gelder wurden vom Marktbeamten eingesammelt, der den herrschaftlichen Anteil an die gräfliche Rentkasse abführte.

Weitere Einnahmen

Zu den weiteren Geldquellen, die die Stadt nutzte, gehörten neben der Bede etwa Holzverkäufe sowie Miet- und Pachteinnahmen aus städtischen Wohn- und Geschäftshäusern. Teile des Rathauses (Schaar, Keller) und die an der Stadtmauer eingerichteten Schweinställen wurden vermietet. Zeitweise war auch die Tränke verpachtet.
Nicht unerhebliche Gewinne erzielte man aus den Strafgeldern, die das Stadtgericht als Ordnungsstrafen verhängte. Neubürger mussten das sog. Einstandsgeld zahlen. Jüdische Mitbürger zahlten Beisassen bzw- Judengelder. Von fremden Krämern, die ihre Waren auf einem Karren nach Hachenburg brachten, um diese anzubieten, wurde später "Haussierergeld" genommen. Hinzu kommt eine Vielzahl von Sondereinnahmen wie etwa Kapital- und Zinserträge, Schulfondsgelder, Pflaster-, Weg- und Brückengelder, die hier nicht näher besprochen werden sollen.

Belastungen der Stadt

Noch vielschichtiger als die Einnahmen gestalten sich die Ausgaben der Stadt, die sich im Rahmen dieser Arbeit als Ganzes nicht darstellen lassen. Hierzu gehörten zunächst Personalaufwendungen. Dem städtischen Bürgermeister, den Schöffen, dem Stadtschreiber, Baumeister, Marktmeister, Wollenwagenmeister, Torschließer und Pförtner, dem Nachtwächter, den Flurschützen, Bierschätzern, Hirten, dem Schornsteinfeger und Schulmeister mussten Aufwandsentschädigungen bzw. Löhne gezahlt werden. Unzählige Handwerker und Arbeiter, die an der Stadtmauer, an Pforten, Türmen, am Gebück und seinen Schlägen, an den Wasserleitungen und Brunnen, am Rathaus, an den Hirtenhäusern, den Straßen und sonstigen städtischen Gebäuden Arbeiten verrichteten, mussten entlohnt werden. Hinzu kamen Aufwendungen für die Anschaffung und Pflege der Gemeindbullen, für die Stadtuhr am Markt, die Feuerlöschgeräte, Botenlöhne u.v.m.

Kontributionszahlungen

Kontributonszahlungen tauchen seite dem Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) in den Bürgermeisterrechnungen der Stadt auf.

Fouragen

Im Rahmen ihrer "Kriegspflichten" musste die Stadt wiederholt Lebensmittel- und Sachlieferungen (Fouragen) für Soldaten und Futter für die Pferde bereitstellen.

Aufwendungen für Vorspanndienste

Gemäß den Stadtprivilegien brauchten Hachenburger Bürger ihre Zugtiere nicht zur Verfügung zu stellen, um sog. Vorspanndienste für die Grafen und deren Verbündete zu übernehmen. Bei drohender Gefahr kam die Stadt in der Praxis aber nicht umhin, ihre Pferde und Ochsen einzuspannen, um dabei zu helfen, schwere Wagen die steilen Zufahrtswege aus den Tälern der Nister, des Ober- und Rothenbachs hochzuziehen. Als sich die Stadt bei einem Durchmarsch fremder Truppen im Jahr 1623 weigerte, solche Vorspanndienste zu leisten, belegte Graf Wilhelm II. den Bürgermeister mit einer Strafe in Höhe von 20 Gulden. Er sollte zudem die widerspenstigen Tierhalter namhaft machen, damit auch sie bestraft werden könnten.
Am 24. Januar 1760 legte der Stadtmagistrat auf Verlangen der Herrschaft eine Aufstellung vor, in der die Vorräte der Stadt an Getreide, an Heu und Stroh sowie die Zahl der möglichen vorspannfähigen Zugtiere aufgelistet waren, auf die die Herrschaft im Kriegsfall zurückgreifen konnte.

Einquartierungen und andere Lasten

Waren Kontributionen, Fouragen und Vorspanndienste eher "nur" teuer und lästig, gefährdeten die mit den Einquartierungen verbundenen finanziellen Belastungen zuweilen die Existenz der Stadt und ihrer Bewohner.

Wirtschaftlicher Niedergang im 30-jährigen Krieg

Weitere Einzelheiten

Einweisungen im 17. Jahrhundert

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Probleme mit fremden Soldaten im 18. Jahrhundert

Die Inhalte zu dieser Überschrift sind bis auf Weiteres nur im Buch zu finden.

Einquartierungen im Jahr 1792

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"Gäste" im Jahr 1796

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Abgaben der Stadt an die Herrschaft im 18. Jahrhundert

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Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.