Osthofen in Rheinhessen

Brunnengässchen mit Renaissance-Ziehbrunnen in Osthofen

Aufwendig gestalteter Ziehbrunnen aus der Renaissancezeit.
Aufwendig gestalteter Ziehbrunnen aus der Renaissancezeit (um 1590)[Bild: Max Lenger [CC BY-SA 3.0]]

Das Brunnengässchen in Osthofen zeichnet sich durch einen aufwendig gestalteten Renaissancebrunnen (um 1590) aus. An die Antike angelehnte Schmuckelemente, wie die beidseitig von Obelisken flankierten Volutengiebel, spiegeln den Dekorationsgedanken dieser Zeit wieder. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Mauer einer Scheune direkt durch den Brunnen gebaut und halbierte ihn somit. Davor befand sich dieser auf einem freien Platz zwischen der Tempelgasse und dem Brunnengässchen und war Teil der öffentlichen Wasserversorgung.

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts lief die öffentliche Wasserversorgung in Osthofen über dreizehn solcher Brunnen, die im Ortsgebiet verteilt waren. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dann mit der Planung und dem Bau einer zentralen Wasserversorgung und dem Pumpwerk begonnen.

Der Bereich zwischen Tempelgasse und Brunnengässchen gilt als möglicher Ort des ehemaligen Benediktinerklosters in Osthofen, das erstmals 1103 als Besitz des Klosters Hornbach erwähnt wird. Zu diesem gehörte auch die ursprüngliche Marienkapelle (heute Kath. Kirche St. Remigius), bevor sie von den Templern in Mühlheim übernommen wurde.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Jonathan Bugert

Verwendete Literatur:

  • Kazenwadel-Drews, Brigitte: Osthofen. Ein Rundgang durch die Geschichte. [Heidelberg] 2006.

Aktualisiert am: 15.10.2020