Laubenheim in Rheinhessen

0.Wirtschaft und Gesellschaft in Laubenheim – von der Landwirtschaft zum Wohngebiet

Verfasser: Dr. Ute Engelen

Erstellt am: 26.05.2025

Klaus-Peter Köhnlein hielt in der Chronik zum 1200-jährigen Jubiläum von Laubenheim im Jahr 1973 eine Rückschau auf die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des selbstständigen Ortes Laubenheim anhand von Statistiken. Bernd Caliari schloss 1988 in seinem Aufsatz über die Entwicklung seit der Eingemeindung daran an. [Anm. 1] Im Folgenden wird ein Überblick über die wirtschaftliche und soziale Dynamik von Laubenheim vom 19. Jahrhundert bis heute gegeben.

2.1.Wer sind die Laubenheimer:innen?

Das Diagramm zeigt den Zuwachs der Bevölkerung von 1737-1990.[Bild: Dr. Ute Engelen]

Zwar erholte sich die Laubenheimer Bevölkerung nach einem Tiefstand infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs im Jahr 1689 im 18. Jahrhundert allmählich wieder und nahm stetig zu. Doch noch im 19. Jahrhundert erhöhte sich die Zahl der Bürger:innen nur langsam, auch wenn u.a. die Einrichtung der in Laubenheim haltenden Hessischen Ludwigsbahn im letzten Viertel einen Schub brachte. Laubenheim wuchs, wie Köhnlein beobachtete und auch die Statistiken des Großherzogtum Hessens für das gesamte Gebiet nahelegen, im Wesentlichen durch einen Geburtenüberschuss, da einer gewissen Zuwanderung lange Zeit eine größere Ab- und Auswanderung gegenüberstand. [Anm. 2] So erhöhte sich die rheinhessische Bevölkerung von Anfang 1822 bis Dezember 1905 um 192.483 Menschen, obwohl Rheinhessen bis 1871 sogar einen Wanderungsverlust von über 42.000 Bürger:innen hinnehmen musste. Von 1872 bis 1905 hielten sich Ab-und Zuwanderung in etwa die Waage. [Anm. 3] Allein der Kreis Mainz, zu dem Laubenheim gehörte, verbuchte in diesem Zeitraum einen Geburtenüberschuss von über 23.000 Einwohner:innen; netto gewann er zusätzlich über 3.600 Zugewanderte. Damit lag er deutlich über den Werten für ganz Rheinhessen und das Großherzogtum. [Anm. 4] Für Laubenheim zeigen die Quellen eine erstaunliche Mobilität, sowohl aus dem Rheinhessischen als auch aus anderen Regionen wie Württemberg.

Von Juni 1925 bis Juni 1933 kamen netto über 14.000 Einwohner:innen zum Kreis Mainz dazu, bei einer Bevölkerung von 175.436; dieser trug damit in vergleichbarem Maße wie die Stadt Mainz zum rheinhessischen Bevölkerungsanstieg bei. Über die Hälfte der Zunahme ist der Zuwanderung zuzurechnen, [Anm. 5] d.h. diese gewann an Bedeutung.

Das Diagramm ist unterteilt in die Konfessionen: Katholisch, Evangelisch und Jüdisch und sonstige.[Bild: Dr. Ute Engelen]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebten in Laubenheim Anfang Mai 1945 etwa 2.150 Menschen, davon 452 Selbstversorger. [Anm. 6] Erst ab den 1950er Jahren vergrößerte sich Laubenheim deutlich auf knapp 2.700 Einwohnende, und von der Eingemeindung 1969 bis ins Jahr 1989 beschleunigte sich die Bevölkerungszunahme mit einer jährlichen Wachstumsrate von bis zu 9,9%. Nun kamen viele Menschen aus den anderen Stadtteilen von Mainz, aber auch aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet. Konstatierte Bernd Caliari im Jahr 1988, das stürmische Wachstum von Laubenheim scheine abgeschlossen zu sein – Anfang dieses Jahres hatte Laubenheim 7.433 Einwohner:innen [Anm. 7] -, so stieg die Bevölkerung noch weiter: Im Oktober 2022 lebten 9.383 Menschen in Mainz-Laubenheim, d.h. in 35 Jahren hat sich der Ort nochmals um 26% vergrößert. Der Platz für Wohnraum ist kaum noch zu erhöhen.

Das Diagramm ist unterteil in die Konfessionen: Katholisch, Evangelisch und Jüdisch und sonstige.[Bild: Dr. Ute Engelen]

Ins einstmals katholische Laubenheim, in dem auch einige Juden lebten, zogen bereits im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmend evangelische Christen (siehe Kapitel zur evangelischen Gemeinde). Ihr Anteil erhöhte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch einmal deutlich auf 32,0% im Jahr 1970, bei 63,0% Katholiken. Parallel dazu stieg die Zahl der Nichtchristen auf 5,1%. 2020 übertrifft der Anteil dieser zusammengefassten Gruppe, die aus Muslimen, anderen Religionszugehörigen und ehemaligen Christen besteht, mit 45,3% den der Katholiken (33,4%) wie der Evangelischen (21,3%). Dies entspricht dem deutschlandweiten Trend – so ging in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Zahl der katholischen und evangelischen Christen deutlich zurück, von 95,4% (1965) der deutschen Bevölkerung [Anm. 8] auf weniger als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger Ende 2021. Auch durch den starken Zuzug nach Laubenheim in diesem Zeitraum veränderte sich die Bevölkerungsstruktur.

Das Diagramm zeigt die Bevölkerung von Laubenheim sowie den Anteil ausländischer BewohnerInnen und den Anteil von Personen mit Migrationshintergrund.[Bild: Dr. Ute Engelen]

Laubenheim hat sich auch in anderer Hinsicht pluralisiert. Die nicht-deutsche Bevölkerung hat sich deutlich erhöht. 2020 hatten 11,6% der Bevölkerung einen ausländischen Pass und insgesamt ein Viertel hatte Migrationshintergrund, d.h. man selbst oder mindestens ein Elternteil ist aus dem Ausland zugezogen oder hat einen ausländischen Pass. [Anm. 9] Die Altersstruktur von Laubenheim entspricht heute, wie schon vor zehn Jahren, etwa dem rheinlandpfälzischen Durchschnitt: Es gibt etwas mehr Einwohnende der mittleren Altersgruppen von 25 bis 45 Jahren und mehr Menschen im Rentenalter, dafür etwas weniger Kinder. [Anm. 10] 

6.2.Wo wohnen und arbeiten die Laubenheimer:innen?

Im Spaltendiagramm ist zu sehen die Anzahl der Wohnbauten von 1828 bis 2018.[Bild: Dr. Ute Engelen]

Die Gemeinde Laubenheim liegt am Rhein und am Rande des Mainzer Siedlungsgebietes. Erst im 19. Jahrhundert dehnte sich Laubenheim räumlich von seinem ursprünglichen Kern an der heutigen Pfarrer-Goedecker- und dem vorderen Teil der heutigen Hans-Zöller-Straße weiter nach Süden aus: In den 1840er Jahren ließ der Verleger Franz Philipp Schott aus Mainz in dieser Straße die Villa Schott, später Koch (Nr. 19) errichten. [Anm. 11] In den Talstraßen außerhalb der früheren Siedlung entstand eine einfache Arbeiterwohnsiedlung, nicht zuletzt, da der Eisenbahnanschluss im Jahr 1853 für den weiteren Zuzug von Arbeiterfamilien sorgte. Trotz der Hochwassergefährdung wurden nun auch Wirtschaftsgebäude und einige Häuser im sogenannten Unterfeldöstlich der Bahnlinie gebaut. Die Entwässerung der Auengebiete und Dammausbauten schienen dies möglich zu machen. [Anm. 12] Das Hochwasser, das Laubenheim 1882/83 mit aller Wucht traf, entkräftete dieses Gefühl der Sicherheit, wobei auch viele Häuser im alten Ortskern betroffen waren.

Gemälde von 1856 Laubenheim von der „Steig" aus gesehen[Bild: Bildarchiv Jupp Heck]

Ab den 1870er Jahren entstanden zahlreiche neue Gebäude und auch Straßen in Laubenheim, so 1904 die von dem Ziegelfabrikanten Ludwig Marx mit Arbeiterhäusern bebaute und im Jahr 1971 nach ihm benannte Straße. Zunehmend wurde auch in die Weinberge hineingebaut. [Anm. 13] Die heute bekannte Wohnungsknappheit herrschte in Laubenheim bereits in den 1920er Jahren.

Im Diagramm sind die Nutzung der Wirtschaftflächen unterteil in Ackerland, Gärten, Wiesen/Grünland, Weinberge und Fläche Insgesamt.[Bild: Dr. Ute Engelen]

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Riedseite von Laubenheim systematisch bebaut, von Mitte der 1950er Jahre bis in die 1960er Jahre mit finanzieller Unterstützung der Laubenheimer Baugenossenschaft, [Anm. 14] in den folgenden Jahrzehnten östlich des Neuwegs durch private Bauträger. Im Jahr 1980 wurde die Unterführung der Eisenbahnstrecke Mainz-Worms freigegeben; wie zuvor die Bahnschranken bleibt diese Verbindung aber das Nadelöhr zwischen den beiden Teilen von Laubenheim. Die meisten Laubenheimer arbeiteten Anfang des 19. Jahrhunderts in der Landwirtschaft. Bis ins 20. Jahrhundert dominierten Mischbetriebe, so auch in Laubenheim. So hielten die Menschen hier um 1825 nicht nur 240 Kühe, [Anm. 15] Kälber und 7 Ochsen sowie 3 Stiere, sondern auch 68 Schweine, 40 Pferde und 20 Ziegen. Geerntet wurden neben 1.000 Maltern (mltr., entsprach im Großherzogtum Hessen 128 Litern) [Anm. 16] Weizen, 800 mltr. „Korn“, 600 mltr. Hafer und 400 mltr. Gerste auch in großem Umfang Kartoffeln (1.000mltr.), aber auch ausgefallenere Pflanzen wie Mohn (30 mltr). Der Wein dominierte bereits mit 1.500 mltr. (1.920 Hektoliter). [Anm. 17] 

Gut 100 Jahre später, im Jahr 1934, gab es nur noch 81 Milchkühe, dafür über 40 weitere Rinder sowie 300 Schweine; es hatte also eine Verlagerung von der Milch- zur Fischwirtschaft hin stattgefunden. Der größte landwirtschaftliche Betrieb von Otto Dettweiler umfasste in diesem Jahr zwischen 20 und 49 Hektar. Weitere 16 land- und forstwirtschaftliche Betriebe verfügten über Flächen von über 5 Hektar, 11 von über 2 Hektar, und 56 von über einem halben bis unter 2 Hektar. 349 Betriebe wirtschafteten mit einer kleineren Fläche, waren also Betriebe, die nur den Eigenbedarf deckten. [Anm. 18] In Anbetracht der Tatsache, dass Laubenheim damals knapp 720 Haushalte beherbergte, betrieben etwa 60% von diesen noch im Haupt-oder Nebenerwerb Landwirtschaft. [Anm. 19] 1968 waren es noch 53 Betriebe, 1987 nur noch 15, davon fünf Winzer, zwei Ackerbauern, ein Obstbaubetrieb, vier Mischbetriebe im Nebenerwerb sowie zwei Gärtnereien. [Anm. 20] 

Im Laufe des 19. Jahrhunderts hatte sich in Laubenheim vor allem der Winzerberuf deutlich ausgeprägt (Näheres im Kapitel zum Weinbau). Von 1864 bis 1907 erhöhte sich die Weinbergsfläche im Großherzogtum Hessen um über 60% [Anm. 21] in Laubenheim stieg sie immerhin von 89 Hektar im Jahr 1834 bis 1882 auf 134 Hektar (+50,6%). Im Adressverzeichnis Laubenheim waren im Jahr 1898 46 Winzer und acht Weingutsbesitzer enthalten. [Anm. 22] acht Weingutsbesitzer enthalten. Laubenheim war neben Hechtsheim und Ebersheim einer der größten Weinbauorte in der Nachbarschaft von Mainz. [Anm. 23] Auch viele Angehörige von verbundenen Berufen, zum Beispiel 13 Küfer, vier Wagner und neun Weinhändler wohnten in Laubenheim. [Anm. 24] Obwohl die Zahl der Winzer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark abnahm – wie in vielen anderen Gemeinden wurden die Betriebe größer, aber die Weinbaufläche verringerte sich – wurde 1974 mit dem Rebblütenfest (anfangs Mainzer Winzer-Tage) [Anm. 25] die heute bedeutendste Laubenheimer Veranstaltung ins Leben gerufen.

Aber auch Ackerbau wurde weiterhin betrieben, im Jahr 1882 auf einer Fläche von 427 Hektar, ein knappes halbes Jahrhundert später nur noch auf 387 Hektar. Anfang der 1930er Jahre umfasste Laubenheim auch noch vielfältige kleinere Obstanbaugebiete von Apfel- über Birn- bis hin zu Walnussbäumen. [Anm. 26] Heute ist Obstbau Schmitt mit seiner Konzentration auf Obstsorten wie Äpfel und Kirschen seit mehr als 60 Jahren ein einzigartiger Betrieb im Stadtteil. Ein weiterer wichtiger Zweig der Landwirtschaft in Laubenheim war der Gartenbau. Zeitweise bestanden hier neun Gärtnereien, die meisten im Unterfeld. Im Jahr 1898 waren im Adressbuch 15 Gärtner angegeben. [Anm. 27] Noch Anfang der 1970er Jahren hatte Laubenheim über 25 Hektar Gartenland. [Anm. 28] Die Bewirtschaftung von Holz spielte hingegen infolge der heimischen Vegetation kaum eine Rolle.

In der Nachkriegszeit wurde immer mehr Ackerland umgenutzt. Im Zusammenhang mit der Eingemeindung 1969 kam zwar einiges Ackerland von Bodenheim hinzu, [Anm. 29] doch der Trend weg von der Landwirtschaft – abgesehen vom bis in die 1970er Jahre relativ stabilen Weinbau – hin zum Wohnungsbau war nun erst recht nicht mehr umzukehren.

12.3.Veränderung der Wirtschaftsstruktur

Das Diagramm zeigt die Erwerbsstruktur untergliedert in Landwirtschaft, Produzierendes Gewerbe, Handel/Verkehr und Sonstiges.[Bild: Dr. Ute Engelen]

Die Wirtschaftsstruktur von Laubenheim glich der von anderen Gemeinden in der Nähe von Mainz wie zum Beispiel Hechtsheim. [Anm. 30] Wurde 1861 noch über die Hälfte der Laubenheimer Wohnbevölkerung der Landwirtschaft zugerechnet, so lag dieser Anteil im Jahr 1925 nur noch bei 15,9%. Fast die Hälfte der Laubenheimer Wohnbevölkerung zählte 1925 aufgrund des Berufs ihres Haushaltsvorstand zu Industrie und Handwerk. [Anm. 31] Bereits Ende des 19. Jahrhunderts pendelte ein Teil der Laubenheimer:innen für die Ausübung ihres Berufs aus – zu nennen sind hier u. a. das Automobilwerk Adam Opel in Rüsselsheim und die MAN in Gustavsburg.

Ausschnitt aus der Karte des Deutschen Reiches um 1900[Bild: Hessisches Institut für Landesgesgeschichte]

Aber auch im Ort selbst gab es industrielle Betriebe. So bestand bereits 1831 [Anm. 32] eine Ziegelei direkt am Rhein, und in den 1890er Jahren gab es mindestens zwei Dampfziegeleien. [Anm. 33] Die Dampfziegelei, die später der Stadt Mainz gehörte, lag am Ende des Kretzerweges Richtung Bodenheim und wurde spätestens um die Jahrhundertwende und bis zu seinem Tod von Ziegeleimeister Nikolaus Tremmel betrieben, [Anm. 34] der zuvor mit Ludwig Anselm Rosbach eine Ziegelei in Bretzenheim aufgebaut hatte.  [Anm. 35]  Trotz ihrer Wirtschaftlichkeit – sie lieferte beispielsweise in der ersten Mai-Hälfte 1930 14.000 Steine [Anm. 36] – stellte die städtische Dampfziegelei Laubenheim Anfang 1933 ihren Betrieb ein; die vorhandenen Steine und sonstiger Besitz sollten noch abverkauft werden. Als Nikolaus Tremmel am 24. Januar 1933 verstarb, übernahm sein Bruder Ludwig Tremmel die Abwicklung der Ziegelei. [Anm. 37] 

Laubenheimer Dampfzieglei im Kretzerweg, um 1910[Bild: Bildarchiv Jupp Heck]

Wann die Marx’sche Ziegelei am Neuweg errichtet wurde, konnte nicht geklärt werden; das teilweise erwähnte Gründungsjahr 1845 lässt sich nicht belegen. [Anm. 38] Sie lag im heutigen Wohngebiet zwischen Neuweg, Schubertstraße, Alexander-Fleming- und Karolingerstraße. [Anm. 39] Es ist unklar, ob Ludwig Marx sie gründete oder ob und wann er dort einstieg. Er zog zwischen 1888 und 1890 von Rheingönheim bei Ludwigshafen nach Mainz und beantragte in den Jahren 1880 und 1890 erfolgreich die Aufstellung eines Dampfkessels in seiner bestehenden Laubenheimer Ziegelei. [Anm. 40] Ab 1890 ist der„Dampfziegeleibesitzer“ Ludwig Marx im Adressbuch der Stadt Mainz in der Umbach 4 verzeichnet, später in der Großen Bleiche 23. Diese Adresse bestand auch noch in den 1930er Jahren. [Anm. 41] Im Jahr 1888 gründete Marx auch eine Ziegelei in Hechtsheim. [Anm. 42] Gleichzeitig wird er 1898 im Einwohnerverzeichnis von Laubenheim als „Dampfziegeleibesitzer“ mit der Adresse Kreisstraße 27 (heutige Rheintalstraße) angegeben; Verzeichnisse aus den davorliegenden Jahren sind nicht überliefert. Bis 1917 erscheint Marx unter dieser Adresse im Einwohnerverzeichnis von Laubenheim.

Die Zieglei Marx ist hinten rechts im Bild vor der Allee am Rhein zu sehen, um 1905[Bild: Stadtarchiv Mainz, Leonhard Wiehl]

Die Laubenheimer Dampfziegelei wurde 1892 in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 150.000 Mark umgewandelt; es ist denkbar, dass Marx Geldgeber war. Doch in all den Jahren übernahm er laut Ausführungen im Deutschen Reichs-Anzeiger, dem offiziellen Organ für im Handelsregister eingetragene Unternehmen, keine offizielle Funktion in der Dampfziegelei. Als Aufsichtsratsmitglieder fungierten Ortsfremde, wie der Schiffsreeder Johann Wilhelm Mellinghoff aus  Mühlheim/Ruhr, Direktor Christian Lott aus Worms, Generaldirektor Max Adler, Maschinenfabrikant Philipp Stillger aus Ludwigshafen und der Wiesbadener Ziegeleibesitzer Bernhard Goldschmidt. Den Betrieb leitete der Vorstand, bestehend aus dem Laubenheimer Gutsbesitzer Joseph Rau und dem Besitzer einer anderen Laubenheimer Dampfziegelei und Backsteinbrennerei, Johannes (auch Johann) Rech. [Anm. 43] Dieser schied 1894 aus dem Vorstand aus. Im folgenden Jahr löste der Wormser Kaufmann Philipp Klingel auch Joseph Rau als Direktor ab. [Anm. 44] 1902 war der Laubenheimer Johann Reineck Verwalter der Ziegelei, der zeitweilig auch für eine Hechtsheimer Ziegelei verantwortlich zeichnete. [Anm. 45] Auf ihn folgte spätestens 1904 Martin Möhn als Direktor der Ziegelei und blieb dies bis zum Ende. [Anm. 46] 

In der Bilanz zum 31. Oktober 1900 wies die Dampfziegelei den Wert ihrer Grundstücke mit rund 112.200 Mark aus, den ihrer Gebäude mit über 63.000 Mark. Der Bruttogewinn betrug im Geschäftsjahr 1899/00 17.855,64 Mark, etwa 7,7% des Eigenkapitals (232.700 Mark). Es wurde eine Dividende von 6% ausgezahlt. Im Aufsichtsrat saßen nur noch Mellinghoff, Stillger und Adler. [Anm. 47] Die Geschäfte der Laubenheimer Ziegelei liefen in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts nicht gut; schließlich wurde im Geschäftsjahr 1907/08 das Aktienkapital per Abschreibung auf die Hälfte gekürzt. [Anm. 48] Am 11. Mai 1910 beriet eine außerordentliche Generalversammlung über die Liquidation der Gesellschaft. [Anm. 49] Diese war am 2. Juni 1911 abgeschlossen. [Anm. 50] Grund hierfür war nach Aussage des Enkels Gunther Marx die Feuchtigkeit in den Abbaugruben im Unterfeld. Stattdessen führten Ludwig Marx und nach dem Ersten Weltkrieg sein Sohn Ernst Marx die Hechtsheimer Ziegelei an der Hechtsheimer Straße (heute das Gelände der sogenannten Automeile) fort, bis sie sie vor ihrer Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland verkaufen mussten. [Anm. 51] Eine prägende Rolle für die Laubenheimer Wirtschaft kam der 1864 von Christian Lothary gegründeten Weisenauer Backstein- und späteren Zementfabrik (heute HeidelbergCement) zu, die bis Anfang 2004 auch auf der Laubenheimer Gemarkung Kalkstein abbaute und deren Mahlwerk noch heute an der Laubenheimer Straße Dammweg liegt, wenn auch auf Weisenauer Gemarkung. [Anm. 52] 

Ein weiteres der frühen und später bekannten Laubenheimer Unternehmen war die Sektkellerei Kupferberg, die im Jahr 1850 von Christian Adalbert Kupferberg im Marienhof gegründet wurde, aber nach wenigen Jahren nach Mainz zog. [Anm. 53] Die Einrichtung der Eisenbahnstrecke zwischen Mainz und Ludwigshafen im Jahr 1853, auf der noch heute die Regional- und S-Bahn in Laubenheim hält, verbesserte die Bedingungen für die Ansiedlung von Industriebetrieben. In dieses Jahrzehnt fällt auch die Gründung der Harzproduktenfabrik Pelzer (1857). Diese wurde am 9. Juli 1914 in die Aktiengesellschaft Harzproduktenfabrik Laubenheim (F.M. Pelzer) umgewandelt, mit einem Kapital von 200.000 Mark. Gesellschafter waren neben den Mainzer Bankdirektoren Hans Lange und Kurt Freiherr Haller von Hallerstein und dem Rechtsanwalt Dr. Richard Schreiber zwei Laubenheimer Kaufleute, Johann Stramitzer und Emil Reichert. Dr. Friedrich Josef Pelzer war neben Lange und Schreiber Mitglied des Aufsichtsrats. Im Jahr 1929 wurde die Gesellschaft aufgelöst, Dr. Friedrich Josef Pelzer wurde Liquidator. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen als Chemische Fabrik Pelzer & Röhrl neu gegründet. [Anm. 54] Ende des Jahrtausends wurde sie von der finnischen Gruppe Raisio Chemicals erworben, [Anm. 55] im Jahr 2003 der Standort Laubenheim geschlossen. [Anm. 56] 

Kleinere industrielle Betriebe in Laubenheim waren die von Hugo Köber 1913 gegründete Öl- und Lackfabrik, die ab 1945 von seiner Tochter Annemarie Köber fortgeführt wurde und bis in die 1950er Jahre bestand, oder die in der Zwischenkriegszeit bestehende Strohhülsen-Fabrik Hansa. [Anm. 57] Laubenheim im Dienstleistungsbereich zählte die Spar- und Darlehnskasse, die im Jahr 1991 als Volksbank Laubenheim ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Seit 2002 gehört sie zur Mainzer Volksbank. [Anm. 58] Im Jahr 1933 fuhren üblicherweise 300 Laubenheimer:innen, also ein bedeutender Teil der Bevölkerung, zur Arbeit nach Mainz, zu dem nun auch Mainz-Gustavsburg gehörte; von diesen war jedoch über ein Drittel arbeitslos. Mehr als 100 weitere Ortsansässige pendelten in andere Orte. [Anm. 59] 220 Menschen arbeiteten in Gewerbebetrieben in Laubenheim; davon über ein Viertel als Einzelunternehmer, 111 in kleinen Betrieben mit zwei bis fünf Arbeitnehmern und nur 43 in den vier Unternehmen mit mindestens sechs Beschäftigten. Hinzu kamen noch die Angestellten und Beamten von Reichspost und Reichsbahn. [Anm. 60] Das Gewerbe von Laubenheim war auf die „Vollversorgung“ des Ortes ausgerichtet. Es gab im 19. und 20. Jahrhundert zahlreiche Handwerker und Geschäfte des alltäglichen Lebensmittel- und sonstigen Bedarfs, insbesondere Gaststätten und Straußwirtschaften. Nähere Informationen zum Laubenheimer Gewerbe sind dem umfassenden Werk von Wolfgang Stampp „Industrie, Handel und Gewerbe in Laubenheim“ zu entnehmen, der hierfür zahlreiche Adressbücher und lokale Veröffentlichungen ausgewertet hat. [Anm. 61] 

Blick vom Berg auf Laubenheim und das Werksgelände von Zöller-Kipper (Mitte rechts), 1975[Bild: Stadtarchiv Mainz]

Anfang Mai 1945 bestanden in Laubenheim nach Aussage des Bürgermeisters Bernhard Sans rund 45 Gewerbe- und 22 landwirtschaftliche Betriebe; es ist allerdings unklar, ab welcher Größe die Betriebe in die Zählung miteinbezogen wurden. [Anm. 62] Bis in die frühe Nachkriegszeit hatten sich die Berufsstrukturen nicht grundlegend geändert; erst in den 1950er und 60er Jahren erhöhte sich der Anteil der Berufsbevölkerung in Industrie und Handwerk, aber auch im Dienstleistungssektor stark, sodass diese 1970 48,5% bzw. 19,9% der Erwerbstätigen aufnahmen. Nur noch 3,6% der Laubenheimer:innen bestritten ihren Haupterwerb in der Landwirtschaft. Bis zur Eingemeindung stieg die Zahl der am Ort Beschäftigten auf 753 Personen in 142 über ein Viertel Handwerksbetriebe. Der größte Industriebetrieb war das 1947 gegründete und auf Kippvorrichtungen spezialisierte Unternehmen Zöller mit etwa 150 Beschäftigten zu dieser Zeit. Pelzer und Röhrl folgte mit einigen Dutzend Arbeitnehmern. Weitere größere Betriebe waren die Spirituosenfabrik Hünerkopf und drei Bau- und Bauzulieferunternehmen. [Anm. 63]

Die Zöller-Kipper GmbH ist bis heute das größte Laubenheimer Unternehmen an der nach dem Gründer benannten Hans-Zöller-Straße in Laubenheim. Sie gilt als ein Hidden Champion, der jährlich rund 5.000 Müllfahrzeuge für den inländischen und internationalen Markt herstellt. Europaweit arbeiten aktuell über 2.500 Menschen für die Marke ZOELLER, davon über 300 in Deutschland. [Anm. 64]

Viele Einwohner:innen sind heute im Dienstleistungsbereich tätig, nicht selten als Selbstständige. Darüber hinaus bestehen im östlichen Laubenheim in der Gewerbestraße, die Mitte der 1960er Jahre als Gewerbegebiet ausgewiesen wurde, [Anm. 65] und am Dammweg einige Betriebe auch schon seit langer Zeit: Zum Beispiel seit 1971 die Soya Mainz GmbH, heute ADM Mainz GmbH, an der Schnittstelle zwischen Laubenheim und Weisenau. [Anm. 66] Später kamen andere Gewerbebetriebe wie zum Beispiel WeberSaint-Gobain hinzu. Seit 2006 gibt es hier auch einen Indoorspielplatz für Kinder, genannt Tobolino. Insgesamt herrscht bei den kleineren Gewerbebetrieben ein Kommen und Gehen, nicht zuletzt, seit das benachbarte Bodenheim ein umfassendes Gewerbegebiet aufgebaut hat. Laubenheimer Unternehmen sind seit 1988 im Laubenheimer GewerbeVerein e.V. organisiert, nachdem sie 1986 eine erste Gewerbeschau veranstaltet hatten. Heute beteiligt sich der Verein u.a. an den Laubenheimer Festen im Park und finanziert damit die Weihnachtsbeleuchtung im Ort.

Seit der Eingemeindung im Jahr 1969 veränderte sich die Gewerbestruktur von Laubenheim noch schneller als vorher. Heute pendelt die Mehrheit der Arbeitnehmer:innen aus Laubenheim aus und kehrt erst nach Arbeitsschluss zurück. Der Stadtteil ist im Wesentlichen ein Schlafort. Viele alltägliche Bedürfnisse müssen in der Mainzer Innenstadt, den angrenzenden Stadtteilen oder Gemeinden erledigt werden, da die Gewerbefläche dem benötigten Wohnraum weichen musste. 

Ich danke Wolfgang Stampp, der mir seine zahlreichen Übersichten zu Laubenheimer Bürger:innen, ihren Wohnorten und Berufen zur Verfügung gestellt hat (sie basieren auf den Adressbüchern der Stadt Mainz), und der Statistikstelle der Stadt Mainz für ihre Unterstützung.

20.4.Literaturverzeichnis

  • Brüchert, Hedwig; Engelen, Ute (Hg.): Mainz und der Wein. Die Geschichte einer engen Beziehung. Begleitband zur Ausstellung im Stadthistorischen Museum Mainz vom 10. September 2016 bis 27. August 2017. Mainz 2016.
  • Bundeszentrale für politische Bildung: Katholische und evangelische Kirche. 10.08.2020, https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlenund-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61565/katholische-und-evangelischekirche/, Abruf 6.1.2023.
  • Caliari, Bernd: Die Entwicklung von Mainz-Laubenheim seit der Eingemeindung im Jahre 1969. In: Laubenheimer Chronik 1988, S. 126–138.
  • Cramer, Dieter: Zementwerk Weisenau. 23.10.2020, https://www. wirtschaftsgeschichte-rlp.de/a-z/z/ zementwerk-weisenau.html
  • Custodis, Paul-Georg: Ziegelei Roßbach in Mainz-Bretzenheim. 30.3.2021, https://www. wirtschaftsgeschichte-rlp.de/a-z/z/ziegelei
  • Ders.; Lauzi, Alfons: Ziegelherstellung in Rheinhessen. 2018, https://www.wirtschaftsgeschichte-rlp.de/aufsaetze/ziegelherstellung-in-rheinhessen.html.
  • Eine Laubenheimer Erfolgsgeschichte: ZöllerKipper GmbH, in: Journal Lokal, 22.4.2020.
  • Engelen, Ute, Folgeindustrien des Weinbaus – Sekt- und Spirituosenproduktion. In: Brüchert; Engelen (Hg.) 2016, S.33-38.
  • Großh. Hessische Zentralstelle für die Landesstatistik (Hg.): Statistisches Handbuch für das Großherzogtum Hessen. Darmstadt 1909.
  • Hechtsheim in der Wilhelminischen Zeit 1871-1918, hg. vom Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte, Heft VII. Mainz 1999.
  • Hessische Zentralstelle für die Landesstatistik, Mitteilungen der Hessischen Zentralstelle für die Landesstatistik =MdHZfL.
  • Jérôme, Josephe: Statistisches Jahrbuch der Provinz Rheinhessen. Für das Jahr 1825, Mainz 1825, https:// opacplus.bsb-muenchen. de/Vta2/ bsb10019730/bsb:6356281?page=5
  • Köhnlein, Klaus-Peter: Laubenheim im 19. und 20. Jahrhundert. Ein struktureller Überblick. In: Laubenheimer Chronik 1988, S. 101–124.
  • Krämer, Gerhard: Aspekte der Nachkriegsgeschichte. In: 1250 Jahre Albansgemeinde Bodenheim. Beiträge zur Vergangenheit und Gegenwart, hg. von Bernhard Marschall, Alzey 2003, S. 355-369.
  • Landeshauptstadt Mainz (Hg.), Statistische Informationen zur Stadtentwicklung 2020. Mainz 2021.
  • Matheus, Michael: Die Weinstadt Mainz. In: Brüchert/Engelen (Hg.) 2016, S. 13–20.
  • Ohne Verfasser: Festschrift anläßlich der Einweihung der restaurierten Villa Schott (Villa Koch) am 20. August 1999. Hans-Zöller-Straße 19, Mainz-Laubenheim. Mainz 1999.
  • Ortsverwaltung Mainz-Laubenheim (Hg.): Laubenheimer Chronik, erw. u. verb. Ausgabe. Redaktion Gebhard Kurz. Mainz 1988.
  • Schütz, Friedrich: Hechtsheim im 19. Jahrhundert. In: Hechtsheim im 19. Jahrhundert, hg. vom Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte, Heft VIII. Mainz 2000, S. 33–96.
  • Stampp, Wolfgang (Hg.): Stadtteil Mainz-Laubenheim. Industrie, Handel und Gewerbe in Laubenheim am Rhein – Entwicklung von ca. 1900 bis 2011 (Schriftenreihe zur Ortsgeschichte von Mainz-Laubenheim, 3). Mainz 2012.
  • Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hg.): Bevölkerung 1950–2020 nach Altersgruppen. Bad Ems 2021.
  • Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hg.): Demografischer Wandel in Rheinland-Pfalz. Ergebnisse für die kreisfreie Stadt Mainz. Bad Ems 2022.

Anmerkungen:

  1. Köhnlein 1988 (Nachdruck von 1973); Caliari 1988 Zurück
  2. Anders bei Stampp 2012, Einleitung. Zurück
  3. Großh. Hessische Zentralstelle für die Landesstatistik (Hg.) 1909, S. 30. Zurück
  4. Ebd., S. 31f. Zurück
  5. MdHZfL 63 (1933), S. 103. Zurück
  6. Bürgermeister Sans an Landrat, 12.5.1945, Stadtarchiv Mainz (StAMz), Volkszählung 1917–19, 1939.  Zurück
  7. Caliari 1988, S. 129. Zurück
  8. BpB 2020. Zurück
  9. Landeshauptstadt Mainz (Hg.) 2021, S. 45, 50. Zurück
  10. Einwohnermelderegister der Stadt Mainz 1980-2020; Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hg.) 2021; dass. (Hg.) 2022. Zurück
  11. Festschrift 1999. Zurück
  12. Köhnlein 1988, S. 105. Zurück
  13. Köhnlein 1988, S. 106. Zurück
  14. Köhnlein 1988, S. 107. Zurück
  15. Köhnlein 1988, S. 113, zufolge, kann daraus nicht auf die Bedeutung der Milchwirtschaft geschlossen werden, da Kühe von ärmeren Bauern als Zugtiere verwendet wurden. Zurück
  16. s.v. Malter, Glossar von Regionalgeschichte.net, https://www.regionalgeschichte. net/bibliothek/glossar/begriffe/eintrag/ malter.html, Abruf 13.12.2022. Zurück
  17. Jérôme 1825, S. 54f. Zurück
  18. MdHZfL 64, S. 109. Köhnlein 1988, S. 114, gibt für 1907 nur fünf Höfe ab 5 Hektar an; d.h., dazwischen fand eine Konzentration statt und viele Kleinstbetriebe wurden aufgegeben. Vgl. zu Hechtsheim: Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte 1999, S. 123. Zurück
  19. MdHZfL 64 (1934), S. 108f. Zurück
  20. Caliari 1988, S. 129. Zurück
  21. Großh. Hessische Zentralstelle für die Landesstatistik (Hg.) 1909, S. 44. Zurück
  22. Stampp 2012, S. 20–46. Zurück
  23. Matheus 2016, S. 18.  Zurück
  24. Stampp 2012, S. 20–46. Zurück
  25. Stampp 2012, Einleitung. Zurück
  26. MdHZfL 63 (1933), S. 63. Zurück
  27. Stampp, Einwohnerverzeichnis 1898; Köhnlein 1988, S. 114. Zurück
  28. Laubenheimer Chronik 1988, S. 127. Zurück
  29. Kramer 2003, S. 358. Zurück
  30. Schütz 2000, S. 57. Zurück
  31. Laubenheimer Chronik 1988, S. 126. Zurück
  32. Custodis; Lauzi 2018 wiesen auf die in einer Karte des Großherzogtums Hessen eingezeichnete Ziegelei direkt am Rhein hin. Danke für die Recherche des Erstelldatums 1831 an das Hess. Institut für Landesgeschichte. Zurück
  33. Im Reichsanzeiger wird außerdem eine Dampfziegelei und Backsteinbrennerei von Johann Rech in Laubenheim aufgeführt. Über Rechs Ziegelei schwebte seit Mai 1892 ein Konkursverfahren, das 1893 eingestellt wurde. Reichsanzeiger 1892, 127, S. 13; 1893/147, S. 8. Zurück
  34. Stampp 2012, S. 18. Zurück
  35. Custodis 2021; ders.; Lauzi 2018. Zurück
  36. Steinversand der stdt. Ziegelei Laubenheim vom 1.–15. Mai 1930, StAMz 70/12184. Zurück
  37. Abbau der städtischen Regiebetriebe, 6.1.33; Vereinbarung, 30.3.33, StAMz 70/12184; vgl. auch 70/13183; Stampp 2012, S. 18. Zurück
  38. Vgl. StAMz, ZGS E3,29; Stampp 2017, S. 42. Vgl. zur Ziegelei auch Stampp 2012, S. 18f. Im Urkatasterplan, Parzellen Karten der Gemarkung Laubenheim, Bd. 1, von 1845/46 ist die Ziegelei am Neuweg eingezeichnet. Möglicherweise wurden hier aber später Einfügungen vorgenommen.  Zurück
  39. Stampp 2012, S. 18f. Zurück
  40. Sein Sohn Ernst wurde 1888 noch in Rheingönheim geboren, Arthur hingegen 1890 in Mainz, StAMz; 1890: LASP H 53 Nr. 2467. Laut einer Datenbank der Unteren Bodenschutzbehörde wurde Ludwig Marx bereits 1880 die Aufstellung eines Dampfkessels genehmigt. Die Quelle, das Handels- und Gewerberegister Laubenheim, war jedoch nicht auffindbar. Zurück
  41. Mainzer Adressbuch 1890, S. 101; 1907. Vgl. auch Bestellung eines Vertrauensrates bei der Firma Ludwig Marx, 1934, StAMz 70/16042. Zurück
  42. Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte (Hg.) 1999, S. 112. Zurück
  43. Reichsanzeiger 1895/299, S. 8; 1893/98, S. 11; s. Anm. 34; MdHZfL 38 (1908), S. 30. Zurück
  44. Reichsanzeiger 1895/120, S. 12. Zurück
  45. Stampp 2012, S. 19; Reichsanzeiger 1895/120, S. 12; Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte (Hg.) 1999, S. 112. Zurück
  46. Reichsanzeiger 1905/69, S. 12; 1909/30, S. 7; Stampp, Einwohnerverzeichnis 1910. Zurück
  47. Reichsanzeiger 1901/33, S. 11.  Zurück
  48. Reichsanzeiger 1909/30, S. 7. Zurück
  49. Reichsanzeiger 1910/95, S. 10. Zurück
  50. Reichsanzeiger 1911/132, S. 17. Zurück
  51. Interview von der Shoah Foundation mit Gunther Marx vom 15.5.96, StAMz; diverse Sachakten in LHAKO Best. 922. Vgl. zu den Hechtsheimer Ziegeleien Custodis; Lauzi 2018. Zurück
  52. Stampp 2012, S. 18. Vgl. zur Geschichte des Werkes Cramer 2020; Laubenheimer Chronik 1988, S. 148f. Zurück
  53. Engelen 2016, S. 33. Zurück
  54. Die Unternehmensgeschichte der Harzfabrik Pelzer ließe sich anhand von Unternehmensbeständen im Bundesarchiv, R 8127/16828 (1914-36), im Stadtarchiv Mainz 70/10697, VOA 13/7, im Landesarchiv Speyer, J 44 Nr. 1981 (1914-42) und N 12 Nr. 492 (1950er/70er Jahre) und im Landeshauptarchiv Koblenz 950 Nr. 12863 (1953) vertiefen. Zurück
  55. German acquisition for Raisio Chemicals, in: Stock Exchange Bulletin, 2.12.1997, http://www.raisio.com/tiedotteet_ en/1997/2_12_1997_15_00.html, Abruf 26.2.2013. Zurück
  56. Stampp 2012, S. 17. Zurück
  57. Stampp 2012, S. 17f. Zurück
  58. Vgl. Stampp 2012, S. 323f.; Laubenheimer Chronik 1988, S. 151–153. Zurück
  59. MdHZfL 66 (1936). Zurück
  60. MdHZfL 64 (1934), S. 47. Zurück
  61. Vgl. Stampp 2012. Zurück
  62. Sans an Landrat, 12.5.1945, StA Mainz, Volkszählung 1917-19, 1939. Zurück
  63. Laubenheimer Chronik, 1988, S. 118f. Zurück
  64. Köhnlein 1988, S. 119; Eine Laubenheimer Erfolgsgeschichte: Zöller-Kipper GmbH, in: Journal Lokal, 22.4.2020; https://www.zoeller-kipper.de/ueber-uns/, Abruf 28.9.2022. Vgl. zur Geschichte des Unternehmens Laubenheimer Chronik 1988, S. 150. Zurück
  65. Stampp 2012, Einleitung. Zurück
  66. Stampp 2012, S. 17f.  Zurück