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Calefaktorium
Wärmstube eines Klosters. Das Calefaktorium (lat. calidus = warm; facere = machen) war die Wärmstube des Klosters, oft der einzige heizbare Raum (außer der Küche). Unter dem Raum befand sich meist die Heizkammer.
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Calvinismus
Reformierte Glaubensrichtung. Näheres zu diesem Begriff finden Sie unter dem Stichwort Reformation
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Camera
Arbeitsraum des Klosters. Als Camera (lat.. camera, deutsches Lehnwort = Kammer) wird der Arbeitsraum eines Klosters bezeichnet.
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Castrum
Lateinische Bezeichnung für Burg. Als castrum wurde das mit Wall und Gräben befestigte Heerlager der Römer bezeichnet. Es handelte sich ursprünglich um eine meist rechteckige Anlage, die von Graben und Wall umgeben und durch Palisaden geschützt war. Die beiden Haupttore waren durch die Via principalis verbunden. Rechtwinkelig dazu verlief eine zweite Straße, die die beiden anderen Tore verband. Aus zahlreichen dieser castra haben sich in Deutschland in späterer Zeit Städte entwickelt.
Auf römische Garnisonen gehen beispielsweise zurück: die Städte Mainz, Bingen Boppard, Koblenz, Bonn, Köln, Kreuznach, Alzey, Augsburg und Regensburg. Die Bezeichnung castrum hat sich im Mittelalter in lateinischen Texten und Urkunden auf die mittelalterliche Burg übertragen. Auch die befestigte Pfalz taucht in den Quellen gelegentlich als castrum auf. In der Spätzeit wurden sogar Schlösser und Festungen castra genannt.-
Chartular
Sammlung von Urkundenabschriften in Buchform. Sammlung von Urkundenabschriften in Buchform.
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Chateau-fort
frz. Burg. Französische Bezeichnung für Burg.
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Chevauxlegers
Gattung der leichten Kavallerie. Von frz. Chevaux = Pferde und léger = leicht.
Ursprünglich wurde der Begriff für leichte Kavallerieeinheiten in Frankreich und Österreich-Ungarn verwendet, ab 1790 wurden auch in Bayern Chevauxlegers-Regimenter aufgestellt. Fortan galten sie als typisch bayerische Waffengattung, die bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Bestand hatte.
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Chor
Teil des Kirchenschiffs. Chor nannte man ursprünglich den Platz für Tanz und Sänger im antiken Griechenland. In der christlichen Kirche ist es der Ort für den Chor der Geistlichen. Seit der karolingischen Zeit bezeichnet Chor die die Verlängerung des Mittelschiffs über die Vierung hinaus (Chorhaus). Schließt sich eine Apsis als Chorschluss an, heißt der gesamte Komplex Chor. Im Chor befinden sich Hauptaltar, Sakramentshaus, Piscina, Chorgestühl, Dreisitz, eventuell auch der Bischofsstuhl (Kathedra). Der Chor ist meist um einige Stufen, bei darunter liegender Krypta sogar erheblich über das Niveau der Kirche erhöht.
Seit der Romanik führt oft ein Deambulatorium um den Chor herum. Diesem Chorumgang sind oft als halbrunder Kappellenkranz angeordnete Chorkapellen angeschlossen, die sich gegen den Chorumgang als Altarräume öffnen und meist auch am Außenbau erkennbar sind. Chorumgang und Chorkapellen zusammen heißen auch Kapellenkranz. Gegen den Chorumgang oder Nebenchöre ist der innere Chor im Mittelalter häufig durch Chorschranken gegen das Mittelschiff durch einen Lettner abgegrenzt, der im Barock durch ein kunstvoll geschmiedetes Chorgitter ersetzt wird.
Der Chor besteht aus dem Chorhaus und dem Chorschluss. Dieser wird nach der Geometrie des östlichen Abschlusses genannt. Aus der Romanik ist der runde Chorschluss (Apsis) bekannt, in Zisterzienserkirchen und der englischen Gotik ist der gerade Chorschluss bevorzugt worden. Der Gotik lassen sich die eckigen (polygonalen) Chorschlüsse zuordnen. Sie werden nach der Anzahl der Segmentteil benannt (z. B. 5/8-Schluss).-
Chorherren
Kleriker. Chorherr ist die ab 535 belegte Bezeichnung für Kleriker, die unter einem Bischof oder Erzpriester Gottesdienste abhalten und in der Regel gemeinschaftlich zusammenleben. Mitte des 8. Jahrhunderts verfasste der Metzer Bischof Chrodegang eine für die Chorherren bestimmte Regel. Das Verschwinden des Gemeinschaftslebens und die Aufteilung der Kirchengüter im 10. Jahrhundert entfachte heftige Kontroversen, was dazu führte, dass sich ab dem 11. Jahrhundert viele Chorherren den Regeln des hl. Augustinus (Augustiner-Chorherren) unterwarfen und der Orden der Prämonstratenser entstand (Regularkanoniker). Der Begriff Chorherren bezeichnet zudem die Säkularkanoniker der Kathedralen (Domkapitel) und Kollegiatkirchen (Kollegiatsstifte), die sich den Reformen nicht anschlossen. Siehe auch Kanoniker.
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Chronogramm
Inschrift mit Jahresangabe. In einer Inschrift durch Hervorhebung einzelner Buchstaben verschlüsselte römische Jahreszahl.
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Chronologie
Lehre von der Zeitrechnung. Chronologie ist die Wissenschaft von der Zeit, ihrer Einteilung "in möglichst gleichmäßige endliche Abschnitte und der damit gegebenen Möglichkeit, Zeit zu "messen", bzw. mit ihr zu rechnen
Die Chronologie gehört zu den sog. "Hilfswissenschaften".
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Ciborium
Überdachung eines Altars, später auch Hostienbehälter. Näheres zu diesem Begriff finden Sie unter dem Stichwort Ziborium
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Cluniazenser
Geistlicher Orden, der in der Abtei Cluny entstanden ist. Der hochmittelalterliche benediktinische Reformorden ist nach der Abtei Cluny (Saône-et-Loire in Frankreich) benannt. Dort hat er seinen Ursprung und sein Zentrum. Cluny genoss von seiner Gründung (909/910) an eine weitgehende rechtliche Unabhängigkeit. Dieser Umstand begünstigte die Entwicklung der Cluniazenser zu einem einflussreichen Orden. Beherrschendes Element der cluniazensischen Reform war die feierlich ausgestaltete Liturgie. Den Mönchen blieb wenig Zeit zum Studium und zur geistlichen Lesung, auch die körperliche Arbeit trat völlig zurück. Die Pflege des Totengedächtnisses, u.a. die Einführung des Allerseelentages im 11. Jahrhundert, veranlasste den Adel zu reichen Schenkungen an die Cluniazenser. Neugründungen und im Geiste Clunys reformierte Klöster führten zur Entstehung eines von der burgundischen Mutterabtei abhängigen monasterischen Verbands. Seine Grundlage bildeten Priorate, deren Prioren durch den Abt von Cluny frei bestellt wurden. Der Klosterverband der Cluniazenser verbreitete sich über ganz Westeuropa, mit Schwerpunkt im französischen Sprachgebiet.
Bis Mitte des 12. Jahrhunderts übten die Cluniazenser-Priorate einen beträchtlichen Einfluss auf Adel, Gesellschaft und Politik aus. Dieser gründete auf der geographischen Lage der Klöster, der führenden Rolle der Cluniazenser in der Kirchenreform und der Vermittlerrolle, die Cluny selbst während des Investiturstreites zwischen dem Papst und dem Kaiser übernahm. So wurden einige der Kontakte, die schließlich zum Wormser Konkordat von 1122 führten, in Genf und Basel geknüpft. Obwohl viele Schriften und Bauten der Cluniazenser verloren gingen, lässt sich dennoch ermessen, wie groß ihre künstlerische und kulturelle Bedeutung vom Ende des 10. bis Mitte des 12. Jahrhunderts war. ( Quelle: http://www.heiligenlexikon.de)-
Contrescarpe (Kontrescarpe)
Grabenwand. Äußere, vielfach nur geböschte, aber auch oft mit Mauerwerk verkleidete Grabenwand.