Mainz in Rheinhessen

Die Geschichte der Krankenhäuser in Mainz

von Wolfgang Stumme

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit waren Spitäler fast immer kirchliche Einrichtungen. Die Leitung dieser Wohltätigkeitseinrichtungen hatte in der Regel ein Geistlicher. Spitäler dienten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nicht ausschließlich der Krankenversorgung sie waren immer auch eine Unterkunft für Reisende und Pilger, aber auch Asyl für Arme, Alte, Gebrechliche und allzu oft auch für Bettler und Prostituierte. In den Klöstern und Stiften waren Krankenstuben für die dort Arbeitenden eingerichtet.

0.1.Zivile Krankenhäuser im Mittelalter und in der frühen Neuzeit

0.1.1.Heiliggeistspital

Heilig-Geist-Spital - Außenansicht[Bild: Katharina Haberkorn/IGL]

Die früheste Erwähnung des Mainzer Heiliggeistspitals stammt aus dem Jahre 1145, einer Zeit, in der das Spitalwesen sich grundlegend veränderte. Gründe hierfür waren das beginnende Bevölkerungswachstum, der aufblühende Handelsverkehr, die zunehmende Zahl der Pilger und die von den zurückkehrenden Kreuzfahrern mitgebrachten Kenntnisse aus den großen Spitälern der Hafenstädte des Mittelmeeres und der Lazarette des Heiligen Landes.
Das "Hospital der armen Kranken“, wie das Heiliggeistspital anfangs hieß, stand – zusammen mit einer Michaelskapelle – ursprünglich auf dem Leichhof, ganz in der Nähe der Johanneskirche. Dieses Hospital wurde 1236 auf Bitten der Bürgerschaft an den Rhein verlegt, weil dort nicht nur mehr Platz war, sondern der Zugang zum Wasser bequemer war.
Eine Bruderschaft, der in den ersten Jahrzehnten auch Frauen angehörten, verpflichtete sich durch ordensähnliche Gelübde, ihr Leben lang dem Heiligen Geist – dem Tröster der Armen und Verlassenen, dem Spender der christlichen Caritas – zu dienen. Man nimmt an, dass höchstens 15 Personen dieser Bruderschaft angehörten.
Sie war von Steuern und öffentlichen Verpflichtungen befreit und ihre Mitglieder waren keinem weltlichen Gericht unterstellt. Das Spitalvermögen hatte um 1400 durch Schenkungen und Vermächtnisse seinen größten Umfang erreicht, der Bruderschaft gehörten Häuser, Äcker und Weinberge in der Stadt und im Umland sowie Natural- und Geldrenten.
Die Bruderschaft wurde von einem geistlichen Rektor geleitet, dem auch die Verwaltung unterstand. Er und die übrigen Priester unter seinen Mitbrüdern übten die Seelsorge aus, die im mittelalterlichen Spital eine größere Rolle spielte als die leibliche Betreuung. Die Spitalpriester durften ihnen übergebene Findlinge und im Spital geborene Kinder taufen, sie durften die Beichte hören und kirchliche Bußen auferlegen, die Kommunion und letzte Ölung spenden und die verstorbenen Insassen beerdigen. [Anm. 1]
Der Rektor des Heiliggeistspitals wurde vom Erzbischof eingesetzt und hatte diesem im Beisein der Brüder Rechenschaft abzulegen. Wegen seiner Schutzstellung erhielt der Erzbischof vom Hospital einen Betrag, den sog. Geld- und Wachszins. [Anm. 2]
Über die Zahl der Pflegebedürftigen zu dieser Zeit ist nichts bekannt.
Als der Erzbischof 1244 der Stadt Mainz Freiheitsrechte gewährte und die Wahl eines Stadtrates genehmigte, durfte der Stadtrat die Verwaltung des Spitals an geeignete Bürger übertragen. Damit war das Spital städtisch geworden. Mit der Stiftsfehde (1462) verlor es den ‘bürgerlichen’ Charakter. Seitdem wurde es fast ausschließlich als Pfründnerheim, d. h. als Alters- und Pflegeheim für Dienstboten genutzt.
Südlich und nördlich grenzte die Stadtmauer direkt an das Spital. Noch im 13. Jahrhundert wurde die Stadtmauer zum Rhein hin verlegt, so dass das Heiliggeistspital nun „intra muros“ lag.
An allen Seiten gab es jeweils ein Portal. Das prächtige Portal an der Rheinseite wurde 1861 in den nördlichen Querhausflügel des Doms als Eingang zur Gotthardskapelle eingebaut. Am Heiliggeistspital befindet sich heute eine Kopie. Durch dieses Portal konnten Notleidende das Spital noch betreten, wenn die Stadttore bereits geschlossen waren.
Im Innern befand sich ursprünglich eine dreischiffige romanische Halle, die im südlichen Teil noch erhalten ist. Im Erdgeschoss standen wohl die Betten für die Männer in abgeteilten Kojen. Im Obergeschoss, an dessen Südende eine kleine Kapelle lag, waren Frauen untergebracht. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die nördliche Hälfte des Spitals im gotischen Stil umgebaut. [Anm. 3]
Im 19. Jahrhundert diente das Gebäude zwischenzeitlich als Korrektionsanstalt für Mädchen und Jungen. 1863 wurde es erstmals als Gaststätte genutzt, noch heute befindet sich hier ein Gastronomiebetrieb.

0.1.2.Das Spitalviertel

Zu den ersten Spitälern in Mainz zählte neben dem Heiliggeistspital das 1353 gestiftete St. Barbara-Hospital. Die Heilige – eine der vierzehn Nothelfer – galt als Schutzpatronin gegen Fieber und Pest. Das Spital lag mit seiner Kapelle nahe dem Rheinufer in der danach benannten Kappelhofgasse. [Anm. 4] Das St. Barbara Hospital wurde vom Liebfrauenstift verwaltet.
Etwa ebenso alt war das 1367 erstmals erwähnte Katharinenspital. Es lag ursprünglich im Vorort Vilzbach, dem südlichen Zugang zur Stadt und wurde vor allem von Pilgern aufgesucht. Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde es in das ehemalige Haus ‚Zur güldenen Lederhose‘ ganz in die Nähe des St. Barbara-Hospitals verlegt.
In unmittelbarer Nachbarschaft zu diesen Spitälern befand sich auch das 1573 von einem kurfürstlichen Beamten und reichen Bürgern gestiftete Bürgerhospital im ehemaligen Haus zum Floß in der heutigen Weintorstraße. Dieses Spital war finanziell gut ausgestattet und wurde vom Stadtrat verwaltet. Hier wurden Fremde und Wallfahrer aufgenommen, die zu den Aachener Heiligtümern pilgerten. Kranke stellten auch hier die kleinste Gruppe.
Um die Kappelhofgasse gab es bis zum 18. Jahrhundert so etwas wie ein Spitalviertel. Als 1742 die kurfürstliche Verwaltung in den drei Spitälern das erste Mainzer Zuchthaus [Anm. 5] gründete, übernahm das dem St. Rochus geweihte Arbeitshaus deren Spitalfunktion. In dem Zuchthaus befand sich für vier Jahrzehnte auch die Anatomie der Universität.

0.1.3.Alexiusspital

Das Alexiusspital oder Alexisspital wurde erstmals 1329 als allgemeines Armen- und Krankenspital urkundlich erwähnt. Schon bald überwog jedoch der Herbergscharakter. Über längere Zeit diente das Alexiusspital als Altersheim für Dienstboten des kurfürstlichen Hofes und des Domkapitels. 1804 wurde es aufgegeben und 1834 zusammen mit der dazugehörenden Kapelle abgerissen. Heute erinnert an der Umbach nichts mehr an dieses frühe Spital.

0.1.4.Badstube der Antoniter

Der Antoniterorden, ein christlicher Hospitalorden, betrieb spätestens ab 1324 in der Nähe der noch erhaltenen gotischen Antoniterkapelle eine Badstube, in der an Mutterkornbrand Erkrankte behandelt wurden. Als zu Beginn des 16. Jahrhunderts keine nennenswerten Erkrankungen mehr zu verzeichnen waren, löste sich der Konvent auf.

0.1.5.St. Georgsspital

Schon im frühen Mittelalter trat Lepra vereinzelt in Europa auf. Spätestens seit den Kreuzzügen nahm die Anzahl der Leprösen zu. Da man sich nicht anders zu helfen wusste, wurden die Kranken außerhalb der Städte in sogenannten Leprosenhäusern bzw. Gutleuthöfen ‚ausgesetzt‘. Daher auch der volkstümliche Name für Lepra: ‚Aussatz‘. An ‚Aussatz‘ Erkrankte wurden im 13. Jahrhundert im Gutleuthof am Landwehrweg untergebracht. Die 20 vorhandenen Plätze wurden ab dem 14. Jahrhundert nicht mehr in vollem Umfang benötigt. Im Dreißigjährigen Krieg wohnte nur noch ein Lepröser dort. 1642 wurde das nach der dortigen St. Georgskapelle genannte St. Georgsspital geschlossen. Die 146 Morgen des Gutleuthofes kamen den anderen Mainzer Spitälern zugute.

0.1.6.St. Rochusspital – eine ‚Mischanstalt‘

Gesamtansicht von Mainz am Rhein. Stahlstich von Lange / Willmann, ca. 1848. Ganz rechts das Rochusspital.[Bild: Lange / Willmann (ca. 1848) [gemeinfrei]]
Portal der Rochuskapelle[Bild: Wikipedia-Nutzer Symposiarch [gemeinfrei]]

Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (1695 – 1729) versuchte, der noch lange nach dem Dreißigjährigen Krieg um sich greifenden Armut Herr zu werden, und ließ das Arbeitshaus St. Rochus (1721 – 1728) erbauen, in dem die Insassen in verschiedenen Handwerksbetrieben - wenn nötig unter Zwang - zum Arbeiten angehalten werden sollten. Man war der Überzeugung, dass vor allem Arbeitsunwilligkeit die miserable Lage breiter Bevölkerungsschichten verursachte.
Das Arbeitshaus wurde dem hl. Rochus geweiht, dem Schutzpatron gegen die damals immer wieder drohende Pest.
Es war geplant, neben dem Arbeitshaus auch einen Zuchthaus- und Krankenhausflügel zu errichten. Diese sind aber nicht ausgeführt worden.
Bereits 13 Jahre nach der Inbetriebnahme musste das Arbeitshaus auch Spitalfunktionen übernehmen, die bis zur Errichtung des Zuchthauses von den drei Spitälern an der Kappelhofstraße und an der Barbaragasse wahrgenommen worden waren.
Das Rochusspital war - wie andere soziale Einrichtungen auch – keine Einrichtung, die ausschließlich einer bestimmten Gruppe von Personen vorbehalten war. Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als man begann, spezielle soziale Einrichtungen zu schaffen – wie z. B. reine Krankenanstalten, Altenheime oder Gefängnisse – herrschten sog. "Mischanstalten” vor, die sich voneinander lediglich durch gewisse Schwerpunkte bei der Aufnahme von Personen unterschieden. Das Rochusspital war eine solche Mischanstalt, wobei ein Schwerpunkt das Arbeitshaus mit verschiedenen Manufakturen war: Auch Kinder arbeiteten in der Druckerei und bei der Herstellung von Strümpfen, Lichtern und Medikamenten.
Im Mittelpunkt stand nicht die soziale oder medizinische, sondern die geistliche Betreuung. So wurde schon vor der Grundsteinlegung ein Spitalpfarrer ernannt, auch wurde 1724 zuerst die Kapelle fertiggestellt, in der übrigens viele Konvertiten getauft wurden.
Unter den 498 Insassen waren 1788 beispielsweise 53 Kranke, die man in einer extra gebildeten Krankenstation (mit einem Mannssaal und einem Weibssaal) absonderte. Der Chefarzt, ein handwerklich ausgebildeter Chirurg, beschrieb die Situation: "Gelenkbrüche, Abszesse, krebsige Glieder, Furunkel, Grind und Knochenfraß. Die krätzigen Männer, Weiber und Kinder sind in eigenen Sälen abgesondert, ebenso wie die Rekonvaleszenten. Zwei meiner männlichen Patienten sowie eine Frau sind von der Lustseuche befallen. Sie sollen – so ein Gerücht – bald ganz aus dem Spital verbracht werden, wohl ins Zuchthaus. Ob dieses aber der richtige Ort ist? Noch weniger für jene, die an Geisteszerrüttung leiden, die doch in den Narrenstuben des Spitals besser aufgehoben wären als in der Korrektionsanstalt.” [Anm. 6]
Ab 1830 wurden die Forderungen nach Errichtung eines wirklichen Krankenhauses durch Entmischung der Spitäler immer dringender. 1848 zogen die Pfründner, die Armen und die Gebrechlichen aus dem Rochusspital aus. Sie kamen in das ehemalige Jesuitennoviziat, das sich nun Invalidenhaus nannte. Heute ist dort das Städtische Altersheim. Dennoch: Von einer professionellen Krankenpflege konnte noch nicht gesprochen werden. Eine Bürgerinitiative, die dies ändern wollte schrieb u. a. über die Krankenpflege, dass diese "in den Händen schnapssaufender Wärter lag, die sich blutwenig um die Anordnungen des Arztes kümmerten, wiederhaarige Kranke mittels Prügel zur Raison brachten und das Erbe der Toten unter sich teilten.” [Anm. 7]

0.1.7.Acchouchement

Kurfürst Karl Joseph von Erthal hatte den Chirurgen und Geburtshelfer Prof. Dr. Johann Peter Weidmann, der 1751 in Zülpich in der Eifel geboren wurde, an die Mainzer Universität berufen und diesem zunächst eine mehrjährige Studienreise finanziert. So konnte er sich in den führenden geburtshilfliche Kliniken, u. a. in Paris, London und Wien, über den neuesten Stand der Geburtshilfe informieren. Seine ausführlichen Berichte kann man heute noch im Archiv in Darmstadt lesen.
Seine schriftlichen Vorstellungen über die Errichtung einer Hebammenlehranstalt in Verbindung mit einem Geburtshaus, das die Mainzer in ihrer frankophilen Art Accouchement („Geburt“/“Entbindung“) nannten, wurden am kurfürstlichen Hofe intensiv erörtert und abschließend für gut befunden. Das Accouchement wurde im Altmünsterkloster eingerichtet.
In einer Zeit, in der üblicherweise nur Hausgeburten stattfanden, war es gar nicht so einfach, für den praktischen Unterricht schwangere Frauen in ausreichender Zahl zu finden.
Daher verfügte der Kurfürst, dass sich alle unverheirateten schwangeren Frauen  im Entbindungsheim melden mussten. Heimliche Geburten wurden unter drastische Strafe gestellt. Wenn Betten frei waren, konnten auch verheiratete Schwangere aus ärmlichen Verhältnissen aufgenommen werden.
Man hat unverheiratete und arme Frauen im Entbindungsheim aufgenommen, weil man, wie auch anderenorts in Europa, davon überzeugt war, dass man auf die Gefühle dieser Frauen keine besondere Rücksicht zu nehmen brauchte – Frauen aus bürgerlichen Kreisen hätten sich gegen die Zurschaustellung ihres Körpers massiv gewehrt. Den Fortschritt in der Geburtshilfe hätte es am Ende des 18. Jahrhunderts ohne diese ledigen und armen Frauen nicht gegeben.
Die wichtigste Neuerung aber war die Hebammenschule. Bereits approbierte Hebammen durften nur weiter tätig sein, wenn sie erfolgreich an Fortbildungskursen teilgenommen hatten. Neue Bewerberinnen mussten Kenntnisse im Lesen und Schreiben haben. Die Kosten für den einjährigen Kurs wurden von denjenigen Gemeinden übernommen, die später die Hebammen einstellten. Das Interesse war groß: Bereits beim zweiten Kurs musste die Zahl der Hebammenschülerinnen auf 40 begrenzt werden.
Nach wenigen Jahren schon gab es im Kurfürstentum erstmals qualifizierte Hebammen – und das gleich in allen Gemeinden. Die Geburtshilfe war hierzulande vorbildlich geregelt, was die Kindersterblichkeit deutlich verringerte.
Bereits 1793 – also fünf Jahre vor der Schließung der Universität – kam dann aber das vorläufige Ende des Entbindungsheimes, weil das Benediktinerkloster auf dem Jakobsberg (Zitadelle) bei dem Beschuss der Stadt völlig zerstört worden war und die Mönche in das Altmünsterkloster umzogen. Ein Zusammenleben von Mönchen und ledigen schwangeren Frauen ‚unter einem Dach‘ erschien unmöglich. – Die Benediktiner mussten im Gegenzug eine Entschädigung an den Universitätsfonds zahlen.
Weidmann hat die Fortsetzung seiner Arbeit aber nie aus den Augen verloren. Als 1802 auch der Erbacher Hof säkularisiert wurde, sicherte er durch Mietzahlungen aus der eigenen Tasche diese Gebäude für das Accouchement. Die regelmäßige Ausbildung von Ärzten und Hebammen konnte er im Erbacher Hof ab 1806 wieder aufnehmen. Im Accouchement wurden jetzt Hebammen nicht nur für Mainz und die angrenzenden Orte ausgebildet, sondern für das gesamte Département Mont-Tonnere.
Da die hygienischen und räumlichen Verhältnisse im Erbacher Hof jedoch völlig unzureichend waren, bemühte Weidmann sich um ein besseres Quartier. Ab 1808 konnte das Accouchement in dem ebenfalls säkularisierten Kloster der Armen Klarissinnen, dem früheren Kloster der Antoniter, die Arbeit aufnehmen. Dort blieb das Accouchement fast 100 Jahre. Der weitaus größte Teil aller Mainzer Kinder [Anm. 8] kam damals in der Antoniuskirche, die als Kreißsaal genutzt wurde, zur Welt.
1904 bezog das Accouchement einen Neubau in der Hafenstraße, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Ab 1950 wurde die Hebammenschule des Landes Rheinland-Pfalz der Universitäts-Frauenklinik angegliedert.

0.1.8.Erste Universitätsklinik Deutschlands?

Nach der Säkularisierung der Klöster ‚Kartause‘, ‚Altmünster‘ und ‚Reichklara‘ sowie der Überführung des Grundbesitzes und der laufenden Erlöse dieser Klöster in den neu gegründeten Universitätsfonds im Jahr 1781 wurde insbesondere die Medizinische Fakultät zum Aushängeschild der Universität.
Schon bald begann eine Diskussion über die Errichtung einer Universitätsklinik. Nach intensiven Beratungen über einen geeigneten Standort entschied man sich für das aufgehobene Reichklarakloster, für das Prof. Karl Strack von der Medizinischen Fakultät ein Konzept erarbeitet hatte. Vorgesehen waren 60 Betten: 40 Betten für Arme, die im Krankheitsfall in ihren elenden Wohnquartieren nicht ärztlich behandelt werden konnten; zusätzlich wollte man 20 Betten für Seuchenzeiten vorhalten. Sechs Krankensäle mit jeweils ca. 10 Betten wurden eingerichtet. Besonderen Wert legte man auf die Belüftung gelegt. Durch ein raffiniertes Röhrensystem wurde Luft von außen angesaugt (sog. Einhaucher), in die Krankensäle geleitet (sog. Durchhaucher) und über Kamine (sog. Aushaucher) wieder nach außen geleitet.
1784 begannen die Umbauarbeiten für die neue Klinik. Da sich die Fertigstellung jedoch verzögerte, wurde der vom Kurfürsten 1786 berufene Leibarzt Christoph Ludwig Hoffmann damit beauftragt, das Gesundheitswesen im Kurstaat neu zu organisieren. Diese Aufgabe hatte zuvor die Medizinische Fakultät erfüllt – damit waren Konflikte vorprogrammiert. Hoffmann sprach sich gegen den Standort im Reichklarakloster aus. [Anm. 9] Er kritisierte, dass die Krankensäle mit mehreren Betten eine ständige Bedrohung für Leib und Leben der Patienten darstellten, weil diese sich so immer wieder gegenseitig anstecken würden, um dann zu sterben. Er sah die einzige Lösung in Einzelzimmern, denn nur so wären sie nicht mehr dem Husten, Stöhnen, Beten, Stuhlgehen und Sterben ihrer Bettnachbarn hilflos ausgeliefert. Hoffmann setzte sich daher für das Altmünsterkloster als Standort für das neue Spital ein, da hier bereits 50 Einzelzellen vorhanden waren und sich in diesem säkularisierten Kloster bereits seit 1784 die Anatomie, ein Entbindungsheim und eine Ausbildungsstätte für Hebammen befanden.
Strack und die Befürworter des Standorts Reichklarakloster wehrten sich heftig. Doch Hoffmann durchschaute die Machtverhältnisse in Mainz besser und überzeugte den Kurfürsten und seine Berater schließlich.
Die schon weit fortgeschrittenen Bauarbeiten im Reichklarakloster wurden daraufhin im Jahr 1788 eingestellt und ab 1790 waren die ersten 10 Einzelzimmer im Altmünsterkloster fertig. Ob diese jemals von Kranken genutzt wurden, ist nicht bekannt.
1793 übergab der Kurfürst das Altmünsterkloster den Benediktinern, deren Kloster auf dem Jakobsberg (Zitadelle) bei der Belagerung von Mainz von preußischen Truppen zerstört worden war.
Die Medizinische Fakultät mit ihren Einrichtungen musste das Altmünsterkloster verlassen. Der Umbau zur Universitätsklinik wurde nicht weiter verfolgt.

0.2.Krankenhäuser ab dem 19. Jahrhundert

0.2.1.Josephinen-Hospital

Benannt nach der ersten Frau Napoleons, Joséphine de Beauharnais, sollte nach den Plänen von Eustache de Saint Far zwischen der Neutorstraße und der Kapuzinerstraße ein Krankenhaus mit 400 Betten entstehen. Die Pläne wurden hoch gelobt und 1806 wurde der Grundstein gelegt. Kriegsbedingt wurde das Krankenhaus nie fertiggestellt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden auf dem Gelände Wohngebäude.

0.2.2.Städtisches Krankenhaus

Nachdem ab 1848 im Rochusspital ausschließlich Kranke behandelt wurden, war der Weg zu einem zeitgemäßen städtischen Krankenhaus frei. Jeder Patient hatte nun ein eigenes Bett. Auf Grund der wachsenden Bevölkerung litt das Rochusspital aber weiterhin unter großer Raumnot.
Dr. Jakob Hochgesand, Chefarzt des städtischen Rochusspitals von 1849 – 1890, ließ Nachbargebäude ankaufen, um erstmals Fachabteilungen bilden zu können. So entstanden eine Frauenabteilung sowie Abteilungen für psychisch Kranke und Geschlechtskranke. Die Bildung eigenständiger Abteilungen förderte die Entwicklung spezifischer Therapiekonzepte.
Der eigentliche Durchbruch gelang Hochgesand 1852, als er erstmals ausgebildete Krankenpflegekräfte einstellte. Zwölf Vinzentinerinnen sorgten für den guten Ruf des Städtischen Krankenhauses.
Hochgesands eigenes fachliches Interesse galt der Pathologie. Den größten Teil seines Vermögens vererbte der kinderlose Chefarzt dem Städtischen Krankenhaus für die Errichtung eines Pathologischen Instituts.
Das Ziel seines Nachfolgers, Dr. Michael Reisinger, Chefarzt von 1890 – 1925, war ein Neubau des Städtischen Krankenhauses, da die Räumlichkeiten im Rochusspital trotz aller Bemühungen den Anforderungen an ein funktionsfähiges Krankenhaus nicht mehr genügten.
1903 beschlossen die städtischen Gremien dann endlich den Neubau auf dem frei werdenden Festungsgelände im Südwesten der Stadt. Reisinger reiste zusammen mit einer städtischen Kommission zu zahlreichen Orten im Reichsgebiet, an denen neue Krankenhäuser entstanden waren. Für den Neubau in Mainz orientierte man sich schließlich an der Pavillonbauweise des Krankenhauses in Hamburg-Eppendorf. Noch heute ist dies der sichtbare Kern der Universitätsklinik.
Nach einer längeren Planungsphase begannen 1911 schließlich die Bauarbeiten auf dem 100.000 m² großen Gelände für ein Krankenhaus mit 750 Betten.
Unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges herrschte im Rochusspital große Aufregung. Reisinger befürchtete, dass der Neubau nicht als Städtisches Krankenhaus, sondern als Militärlazarett genutzt würde. Durch einen "Handstreich” gelang ihm die Sicherung der neu errichteten Städtischen Krankenanstalten für die zivile Nutzung: Als am 31. Juli 1914 in Berlin der "Zustand drohender Kriegsgefahr” verkündet wurde, ließ Reisinger alle in Mainz verfügbaren Fuhrwerke, Lastwagen, Kutschen, Möbelwagen, auch die ersten Autos, anmieten und am Rochusspital vorfahren. Bettzeug, Geräte Medikamente und Akten wurden aufgeladen. Reisinger gab das Startzeichen: "Enuff unn in die Better!” [Anm. 10] – und die gehfähigen Patienten begleiteten die Fahrzeuge zum neuen Krankenhaus, das kurz vor der Fertigstellung war. Zeitzeugen beschrieben den Umzug wie folgt: "Auf Krücken, gestützt von Mitkranken, Kinder und Greise, Männer und Frauen, alles in den blauen Krankenkleidern, ein nie gesehenes Bild menschlichen Elends humpelte unter Thränen der Zuschauer durch die Rochusstraße, an der Eisgrubkaserne vorbei auf der Zahlbacher Chaussee dem neuen Krankenhaus zu.” [Anm. 11]
Einen Tag später, am 1. August 1914 begann der Erste Weltkrieg und schon am darauf folgenden Tag wurde das Rochusspital von den Militärs beschlagnahmt und zum Feldlazarett erklärt. Der Neubau blieb so für die zivile Nutzung erhalten.
Nach der Gründung der Johannes Gutenberg-Universität im Jahre 1946 nutzte die Medizinische Fakultät zunächst die Städtischen Krankenanstalten. 1952 eröffnete das Land Rheinland-Pfalz hier die Universitätsklinik.

0.2.3.St. Vincenz- und Elisabeth-Hospital

St. Vincenz und Elisabeth Hospital. Südseite des Altbaus, ca. 1936[Bild: Katholisches Klinikum Mainz]
St. Vincenz und Elisabeth Hospital. Außenaufnahme, 1980er
[Bild: Katholisches Klinikum Mainz]

Während des ersten Deutschen Katholikentages 1848 in Mainz wurde der Vincenz- und Elisabethenverein gegründet, der angesichts der miserablen Krankenversorgung in Mainz ein eigenes Krankenhaus plante. Der Großherzoglichen Verwaltung war die Konkurrenz eines privaten Krankenhauses nicht geheuer. So erhob der Amtsarzt Simeons grundsätzliche Bedenken, weil „namentlich ein Theil der für ihre Verpflegung selbst zahlenden Kranken“ [Anm. 12] nicht mehr zur Behandlung in das Rochusspital gehen würde.
Während die Regierungs-Kommission, der Gemeinderat und die Mainzer Hospizien-Commission noch diskutierten, mietete der Verein 1850 den Fürstenberger Hof und startete dort nach Umbaumaßnahmen mit dem Krankenhausbetrieb. Von Anfang an arbeiteten hier ausgebildete Krankenpflegerinnen der Vincentinerinnen.
Die erste große Herausforderung überstanden sowohl das Rochusspital als auch das Vincenz- und Elisabethen-Hospital in November 1857, als nach der Explosion des Pulverturmes eine sehr große Anzahl von Verletzten versorgt werden musste.
Nach dem Verkauf des Fürstenberger Hofes baute der Verein ein neues Krankenhaus am Kästrich mit 60 Betten, das seinen Betrieb 1870 aufnahm.
1936 wurde ein neues Krankenhaus mit 160 Betten in drei Klassen in der ehemaligen ‚88er Kaserne‘ am Fort Elisabeth eröffnet. Nach Luftangriffen im Februar 1945 konnten in diesem Krankenhaus nur noch notdürftig 50 Patienten im Keller versorgt werden. Der Wiederaufbau des Vincenz- und Elisabethen-Hospitals erfolgte nach dem Krieg. Spätestens zu Beginn der 1970er Jahre wurde die Notwendigkeit eines Neubaus unübersehbar. Mit dem Kauf benachbarter Grundstücke waren die Voraussetzungen hierfür geschaffen. Ab 1982 standen in dem neuen Krankenhaus 458 Betten in Zweibettzimmern zur Verfügung. Medizintechnisch war das Vincenz- und Elisabethen-Hospital auf der Höhe der Zeit.

0.2.4.Hildegardis-Krankenhaus

St.Hildegardis Krankenhaus. Gesamtansicht, ca. 1912[Bild: Katholisches Klinikum Mainz]
St.Hildegardis Krankenhaus. Operationssaal, 1930er[Bild: Katholisches Klinikum Mainz]

1851 hatte Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler den für den denn Schul- und Krankendienst zuständigen Orden der ‚Schwestern von der Göttlichen Vorsehung‘ gegründet. Sie leiteten u. a. von 1890 – 1973 die Haushaltungsschule ‚Josefstift‘, von 1892 – 1984 das ‚Gastell’sche Hospiz‘ bzw. ‚Rochus-Krankenhaus‘ in Mombach, von 1893 – 1906 die ‚Elisabethen-Frauenklinik‘ in der Stefanstraße und von 1898 – bis 1912 das ‚Marien-Krankenhaus‘, eine Hals-, Nasen, Ohren- und Augenklinik, in der Wallaustraße. In dem in der Nähe der ‚Römersteine‘ neu errichteten ‚Hildegardis-Krankenhauses‘ im Jahre 1912 wurde die Arbeit der Elisabethen- und des Marienkrankenhauses fortgeführt. Das Hildegardis-Krankenhaus war als zentrales Lehrkrankenhaus für die an rund 80 Orten eingesetzten Schwestern dieses Ordens vorgesehen. Trotz der enormen Kriegsschäden konnte der Betrieb zum 1. Dezember 1945 bereits notdürftig wieder aufgenommen werden. Gegen Ende der 1950er Jahre wurden die Belegabteilungen in hauptamtliche Abteilungen umgewandelt. In der Folgezeit entstanden auf dem Gelände zahlreiche Neubauten.

0.2.5.Katholisches Klinikum Mainz

Unter Beibehaltung der Klinikstandorte schlossen sich im Jahr 2002 das St. Vincenz und das St. Hildegardis-Krankenhaus unter einer Trägerschaft zusammen. Gemeinsamer Träger ist nun das Caritas-Werk St. Martin Mainz in Kooperation mit der ‚Marienhaus‘ GmbH der Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln.

0.2.6.Israelitisches Krankenhaus

Seit 1904 gab es am Hartenberg ein israelitisches Krankenhaus mit 40 Betten. Diesem Krankenhaus war ein Altersheim mit 15 Betten angeschlossen. Ab 1933 konnte das Krankenhaus nur eingeschränkt arbeiten.
Nach dem Holocaust wurden dort ausgebombte Mainzer Bürger untergebracht. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde das Gebäude abgerissen und durch ein Wohn- und Bürohaus ersetzt.

0.2.7.Alice-Krankenhaus

Das Alice-Krankenhaus [Anm. 13] der Alice-Schwesternschaft wurde 1907 in Betrieb genommen. Bei Luftangriffen in den Jahren 1944 und 1945 wurde das Krankenhauszerstört; nur noch die Kellerräume konnten genutzt werden.
1952 wurde das Alice-Krankenhaus mit 100 Betten, zwei OP-Sälen, einem Kreißsaal und moderner Medizintechnik wieder eröffnet. Die Schwesternschaft gab wegen des allgemeinen Kostendrucks 1981 das Belegkrankenhaus auf. Seitdem wird es unter der Trägerschaft des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz als DRK Schmerz-Zentrum mit 80 Betten weiter betrieben.

0.3.Militärhospitäler

0.3.1.Valetudinarium

Die ersten Erfahrungen mit Krankenhäusern machte das römische Heer um die Zeitenwende. Nach dem Untergang der römischen Republik infolge der langjährigen Bürgerkriege, entwickelte Augustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) den militärischen Sanitätsdienst quasi aus dem Nichts entwickelt. Er warb Ärzte für das Heer an und ließ in den größeren Legionärslagern einen neuen Gebäudetyp bauen, das Valetudinarium (Lazarett) mit einem Operationssaal und Krankenzimmern.
Durch die Pax Augusta waren wieder stabile und friedliche Verhältnisse eingekehrt, und der Kaiser, dessen Heer jetzt aus Berufssoldaten bestand, musste mit der Gesundheit und dem Leben seiner Soldaten sorgsam umgehen, um den Aufwand für die Rekrutierung so gering wie möglich zu halten.
Die stationäre Behandlung diente – anders als in den Spitälern des Mittelalters – gezielt der Wiedererlangung der Gesundheit, aber auch der Ausbildung von Ärzten und Krankenpflegepersonen. Durch die Unterbringung der kranken und verwundeten Soldaten außerhalb der beengten Mannschaftsunterkünfte konnten diese schneller wieder für den nächsten Einsatz fit gemacht werden. Die Gewissheit, im Krankheitsfall gut versorgt zu werden, kam der Kampfkraft des Heeres unzweifelhaft zu Gute.
Man kann davon ausgehen, dass auch im Mainzer Legionslager ein Valetudinarium existiert hat – auch wenn die Bestätigung durch entsprechende Grabungsfunde noch aussteht.

0.3.2.Militärhospital St. Johann

1675 wurde in der Nähe der Johannes-Kapelle, dort, wo sich heutzutage der Betriebshof der Hauptpost befindet, ein Militärhospital errichtet. In diesem Militärhospital operierte ab 1784 regelmäßig der Chirurg und Geburtshelfer Professor Dr. Johann Peter Weidmann, der dies bei seiner Berufung an die Universität ausgehandelt hatte. Dies ist deshalb erwähnenswert, weil bis dahin in Mainz nur handwerklich ausgebildete Wundärzte operieren durften, die ursprünglich aus dem Berufsstand der Bader hervorgegangen waren. An diesem Beispiel zeigt sich deutlich der Umbruch in der ärztlichen Versorgung; so mussten sich die Wundärzte am Ende des Kurfürstenstaates erstmals Prüfungen bei universitär ausgebildeten Medizinern unterwerfen. [Anm. 14]
1802 schrieb der damalige Chefarzt Prof. Dr. Georg Wedekind, dass das Militärhospital über „dumpfe, feuchte, schlechterhellte und ungenügend erwärmte Zimmer (verfüge), die nur Platz für 100 Kranke boten, während darin 200 Aufnahme finden mussten. Auch die Verpflegung (nichts Warmes außer Suppe und Reis) und das Lager (Strohsack) ließ viel zu wünschen übrig.“ [Anm. 15]

0.3.3.In Krisenzeiten als Not-Lazarett genutzte Gebäude

In Krisenzeiten wurden vorübergehend öffentliche Gebäude als Militärkrankenhäuser genutzt. So das Kurfürstliche Schloss (1793 und 1813/14), der Schönborner Hof (ab 1798), das Altmünsterkloster (ab 1808) sowie die preußische Kaserne in der Hinteren Bleiche 6 – 8 (ab 1845). Während einer Blatternepidemie wurde 1871 vor dem Münstertor von der Militärverwaltung ein Notkrankenhaus errichtet. Im Ersten, wie auch im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der auf dem Kästrich errichteten Städtischen Krankenanstalten auch als Lazarett genutzt.

0.3.4.Garnisonslazarett

1892 wurde (auf dem Gelände des heutigen Fort Malakoff Parks) ein großes und gut ausgestattetes Garnisonslazarett mit 350 Betten in Betrieb genommen.
Bereits einen Tag nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde auch das am 31. Juli 1914 geräumte Städtische Krankenhaus im Rochusspital als Lazarett genutzt.

Verfasser: Wolfgang Stumme

Redaktionelle Bearbeitung: Jasmin Gröninger

Verwendete Literatur:

  • Dietz-Lenssen, Matthias: Vom Valetudinarium zum Uniklinikum. Teil 4: Lazarett und Lappenhaus – Aspekte des Militärkrankenwesens in Mainz. In: In Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte, 4 (2012), S. 48 – 55.
  • Dumont, Franz: Ein Tag im Rochusspital. In: Dumont, Franz u.a. (Hg.): Moguntia medica. Das medizinische Mainz. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2002, S. 431 – 439.
  • Dumont, Franz: Grundsteine der Uniklinik – Städtisches Krankenhaus und Pathologisches Institut, begründet von Michael Reisinger und Jakob Hochgesand. In: Dumont, Franz u.a. (Hg.): Moguntia medica. Das medizinische Mainz. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2002, S. 459 – 470.
  • Dumont, Franz: Helfen und Heilen – Medizin und Fürsorge in Mittelalter und Neuzeit. In: Dumont, Franz, Scherf, Ferdinand, Schütz, Friedrich (Hrsg.): Mainz. Die Geschichte der Stadt. Mainz 1999, S. 771 - 805.
  • Lilienthal, Georg: Das Projekt einer Universitätsklinik. In: Dumont, Franz: Ein Tag im Rochusspital. In: Dumont, Franz u.a. (Hg.): Moguntia medica. Das medizinische Mainz. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2002, S. 443 - 449.
  • Rörig, Reinhold: Die Mainzer Spitäler und Krankenhäuser. Mainz 1989.

Aktualisiert am: 29.07.2016

Anmerkungen:

  1. Nach Aufgabe eines kleinen Spitalfriedhofs in unmittelbarer Nähe zum Heiliggeistspital, zu dem auch ein Beinhaus gehörte, wurde ein größerer Friedhof außerhalb der Stadtmauer rheinaufwärts angelegt. Hier wurden auch Fremde begraben, die in Mainz verstarben. Zurück
  2. Der Wachszins (Abgabe eines Zinses in Form von Wachs oder Wachskerzen) war im Mittelalter eine Gegenleistung für gewährten Schutz. Zurück
  3. Bereits seit 1863 wird das ehemalige Spital als Gaststätte genutzt. Bei der Restaurierung 1975/76 wurden die gotischen Maßwerkfenster beseitigt. Zurück
  4. Gegenüber vom St. Barbara-Spital befand sich ab 1665 auch das kurfürstliche Waisenhaus. In diesem Teil der Stadt konzentrierten sich bald die Mainzer Fürsorgeanstalten. Zurück
  5. Das Zuchthaus bestand bis zur Inbetriebnahme des neuen Gefängnisses in der Diether von Isenburg-Straße im Jahre 1910. Heute befindet sich auf dem Gelände das Bruder Konrad-StiftZurück
  6. Dumont, Franz: Ein Tag im Rochusspital. In: Dumont, Franz u.a. (Hg.): Moguntia medica. Das medizinische Mainz. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2002, S. 431 – 439 (S. 432). Zurück
  7. Dumont, Franz: Helfen und Heilen – Medizin und Fürsorge in Mittelalter und Neuzeit. In: Dumont, Franz, Scherf, Ferdinand, Schütz, Friedrich (Hrsg.): Mainz. Die Geschichte der Stadt. Mainz 1999, S. 771 - 805 (S. 790). Zurück
  8. Wegen des guten Rufes des Accouchments gingen die Hausgeburten im 19. Jahrhundert zurück und zunehmend  haben Schwangere aus allen sozialen Schichten zur Geburt das Accouchement aufgesucht. Zurück
  9. Lilienthal, Georg: Das Projekt einer Universitätsklinik. In: Dumont, Franz: Ein Tag im Rochusspital. In: Dumont, Franz u.a. (Hg.): Moguntia medica. Das medizinische Mainz. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2002, S. 443 - 449 (S. 447). Zurück
  10. Dumont, Franz: Grundsteine der Uniklinik – Städtisches Krankenhaus und Pathologisches Institut, begründet von Michael Reisinger und Jakob Hochgesand. In: Dumont, Franz u.a. (Hg.): Moguntia medica. Das medizinische Mainz. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2002, S. 459 – 4470  (S. 467). Zurück
  11. Ebd.  Zurück
  12. Rörig, Reinhold: Die Mainzer Spitäler und Krankenhäuser. Mainz 1989, S. 78. Zurück
  13. Das Krankenhaus wurde benannt nach der Ehefrau des Großherzogs Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein, Alice, einer Tochter der englischen Königin Victoria. Angeregt durch Florence Nightingale ließ Alice die weltlichen Krankenpflegerinnen durch das Rote Kreuz ausbilden. Zurück
  14. Bei der gegenseitigen Abneigung dieser beiden Berufsgruppen blieb es nicht aus, dass die auszubildenden Wundärzte sich dieser ‚Demütigung‘ verweigerten. So blieb der Nachwuchs bei den handwerklich ausgebildeten Ärzten aus.  Zurück
  15. Zitiert nach Dietz-Lenssen, Matthias: Vom Valetudinarium zum Uniklinikum. Teil 4: Lazarett und Lappenhaus – Aspekte des Militärkrankenwesens in Mainz. In: In Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte, 4 (2012), S. 48 – 55 (49). Zurück