Mainz in Rheinhessen

Die Sektkellerei Adalbert Kupferberg in Mainz

Das Firmengebäude auf der nach ihr benannten Kupferbergterrasse in Mainz.[Bild: Sophia Sonja Guthier]

Im Jahre 1850 gründete Christian Adalbert Kupferberg die Sektkellerei Kupferberg in Laubenheim. Bereits 1855 siedelte die Kellerei nach Mainz, auf dem Kästrich, um. Noch heute kann dort die im selben Jahr erbaute Kellereianlage mit hoher Außentreppe besichtigt werden.[Anm. 1] Die Firma konnte schon zu ihrer Anfangszeit einen enormen wirtschaftlichen Zugewinn verbuchen und vermarktet noch immer ihre prämierte Marke Kupferberg Gold mit Erfolg.[Anm. 2] Zu Beginn der Firmengeschichte war vor allem der Export der Erzeugnisse nach England profitabel.[Anm. 3] Darüber hinaus avancierte die Familie Kupferberg mit der Hilfe von persönlichen Freundschaften und Kontakten zum Lieferanten zahlreicher königlicher und fürstlicher Häuser. Zu diesem Erfolg trug natürlich auch die Qualität ihres Produktes bei.[Anm. 4]

Im weiteren Verlauf der Firmengeschichte baute die Familie Kupferberg die vorgefundenen römischen Keller an ihrem neuen Standort aus. Dies hatte zur Folge, dass im Jahr 1900 der Sektkeller nach mehreren Erweiterung weit in den Berg hineinreichte. Heute lassen sich zwischen den Straßen Mathilden-Terrasse (heutige Kupferbergstraße) und Kästrich, bis hinunter zur Wapoldenstraße mehr als 60 Keller auf bis zu sieben Etagen finden.[Anm. 5] Die ältesten dieser Keller gehörten zu einem römischen Legionslager, dass auf dem Kästrich (lat. „castrum“) angesiedelt war.[Anm. 6]

In der Anlage der Sektkellerei präsentiert heute eine kulturgeschichtliche Ausstellung die zwei Jahrtausende alte Weintradition und Geschichte des Ortes.[Anm. 7] Darüber hinaus befindet sich in diesen historischen Räumen ein Fasskeller mit zahlreichen kunsthistorischen Schätzen, der prunkvolle Traubensaal und eine bemerkenswerte Trinkgefäß- und eine Etikettensammlung.[Anm. 8] Unter den vielen Ausstellungsstücken ist besonders eines der größten, noch heute benutzten Riesenfässer aus dem Jahr 1888 mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Litern hervorzuheben.[Anm. 9] 

Verfasser: Christina McMullin

Erstellt am: 24. Juni 2016

Anmerkungen:

  1. Vgl. C. A. Kupferberg & Cie. KGaA (Hg.): Kupferberg. Sekt und Kultur, S. 10; vgl. Christian Adalbert Kupferberg. 1824-1876, S. 40; vgl. Burkardt, Barbara: Kupferberg Gold und Henkell Trocken. In: Jour-fixe-Büchlein. Kulturtreffe der Freunde Gutenbergs, S. 63-65, hier S. 64.  Zurück
  2. 1852 geschaffene Marke; 1886 durch kaiserliches Warenzeichenrecht geschützt. Vgl. Burkardt, Barbara: Kupferberg Gold und Henkell Trocken. In: Jour-fixe-Büchlein. Kulturtreffe der Freunde Gutenbergs, S. 63-65, hier S. 64; vgl. C. A. Kupferberg & Cie. KGaA (Hg.): Kupferberg. Sekt und Kultur, S. 11. Zurück
  3. C. A. Kupferberg & Cie. KGaA (Hg.): Kupferberg. Sekt und Kultur, S. 11. Zurück
  4. Vgl. C. A. Kupferberg & Cie. KGaA (Hg.): Kupferberg. Sekt und Kultur, S. 12; vgl. Burkardt, Barbara: Von der "Erziehung" zum Sekt - Werbemittel und Printwerbungen für moussierenden Wein zwischen 1840 und 1914. In: Jour-fixe-Büchlein. Kulturtreffe der Freunde Gutenbergs, S. 185-188, hier S. 186. Zurück
  5. Vgl. C. A. Kupferberg & Cie. KGaA (Hg.): Kupferberg. Sekt und Kultur, S. 13; vgl. Kupferberg Gold. Mainz 1900. Zurück
  6. Vgl. Burkardt, Barbara: Von der "Erziehung" zum Sekt - Werbemittel und Printwerbungen für moussierenden Wein zwischen 1840 und 1914. In: Jour-fixe-Büchlein. Kulturtreffe der Freunde Gutenbergs, S. 185-188, hier S. 186; vgl. Christian Adalbert Kupferberg. 1824-1876, S. 53 Zurück
  7. C. A. Kupferberg & Cie. KGaA (Hg.): Kupferberg. Sekt und Kultur, S. 12-13. Zurück
  8. Dohm, Horst: Die Weinstadt Mainz. Geschichte – Kultur – Wirtschaft. Die Weinstuben, S. 128-129. Zurück
  9. C. A. Kupferberg & Cie. KGaA (Hg.): Kupferberg. Sekt und Kultur, S. 47. Zurück