Mainz in Rheinhessen

Das Haus Zum Aschaffenberg in Mainz

Mainz, Haus "Zum Aschaffenberg"[Bild: Katharina Üçgül]

Die Giebelfassade hat mit ihrer unverändert einheitlichen Kon­struktion noch die typische Erscheinungsform eines der spätgoti­schen Fachwerkhäuser bewahrt, die das auf dem Kirch-Bromba­cher Altar festgehaltene Bild der Stadt im 15. und 16. Jahrhundert maßgeb­lich prägten. Der an der Spitze zu einem Hütchen abgewalmte Steilgiebel und die zwischen Bund-und Eckpfosten sowie den Zwischenständern eingefügten, gebo­genen Brüstungsstreben sind ebenfalls typisch für die Entstehungszeit. Die mittleren Bundständer bilden eine spätgotische Vorform der Strebefigur des "Mannes". Das um 1450 als Doppelhaus errichtete Fachwerkgebäude weist an der Traufseite (Längsseite) stichbogige Arkadenöffnungen auf. Im späten 16.Jahrhundert erfolgte die traufseitige Hausteilung. 1708 wurden das Erdgeschoss erneuert und die Fenster in den Obergeschossen vergrößert. Erst nach der Fachwerkfreilegung 1976 und der Rekonstruktion der rötlichen Farbfassung nach Befund ist das älteste bekannte Fachwerkge­bäude in Mainz wieder als solches zu erkennen.

Nachweise

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 2.2: Stadt Mainz. Bearb. v. Ewald Wegner. Worms 1988.

Aktualisiert am: 19.09.2014