Mainz in Rheinhessen

Das Mainzer Rochusspital

Das Rochusspital.[Bild: Stefan Dumont]

Im 17. und 18. Jahrhundert ereichte das Armenproblem aufgrund der ansteigenden Bevölkerungszahl  eine neue Dimension. Vor dem Hintergrund verstärkter Fürsorge der Landesherren für ihre Untertanen entstanden vielerorts soziale Einrichtungen. Schon 1665 hatte Kurfürst Johann Philipp von Schönborn ein Waisenhaus errichten lassen. Mit dem Bau des Rochusspitals (1721-1729 von Ingenieurshauptmann Joh. Baptiste Ferolski errichtet) versuchte der Mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn das Problem der Armen und Kranken in den Griff zu bekommen. Der Bau des Spitals steht in der langen Tradition des Mainzer Hospitalwesens. Seit dem 11. Jahrhundert (Heiliggeist-Spital) lassen sich in Mainz derartige Fürsorgeeinrichtungen nachweisen. Dass mit dem Bau des Rochusspitals die Armen und Kranken in Mainz damit ausreichend versorgt waren, ist nicht anzunehmen. In Städten des 18. Jahrhunderts kann man von einem Anteil der Armen an der Gesamtbevölkerung von ca. 10% rechnen. Da reichten die Fürsorgeeinrichtungen bei weitem nicht aus, die private Fürsorge hatte weiterhin die Hauptlast zu tragen. Das Rochusspital diente von 1797 bis 1803 als Bürgerspital, vorübergehend war hier auch eine Druckerei untergebracht. Von 1848 bis 1914 fungierte es als Stadtkrankenhaus und während des 1. Weltkrieges als Lazarett. Anschließend beherbergte das Gebäude abermals ein Krankenhaus und ab 1964 ein Altenheim. Heute ist in seinen Mauern das Dom- und Diözesanarchiv untergebracht.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

  • 2000 Jahre Mainz. Geschichte der Stadt -digital.
  • Fritzen, H.: Zur Baugeschichte des Rochus-Hospitals in Mainz. In: Mainzer Zeitschrift 52 (1957), S. 1-18.
  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 2.2: Stadt Mainz. Bearb. v. Ewald Wegner. Worms 1988.

Aktualisiert am: 29.09.2014