Mainz in Rheinhessen

Zur Wasserversorgung von Mogontiacum

Von Josef Heinzelmann

Ich hatte eine briefliche Kontroverse mit Herrn Dr. Rupprecht um die römische Wasserleitung. Ich hatte im "Straßen"-Aufsatz (S. 45), eigentlich nebenbei behauptet, dass die Wasserbrücke übers Zaybachtal nur fürs Lager gebaut worden sei, nicht für die Stadt, jedenfalls nicht für eine in der "Rheinebene".  Er meint, sie habe von Anfang an eine von den Römern gegründete Stadt dort unten - dem bisher wohl siedlungsarmen Gelände im heutigen Innenstadtbereich - mitversorgt. In dieser "Unterstadt" hätte es nur sehr wenige Brunnen aus römischer Zeit gegeben. "Dagegen haben wir mehrere eindeutige archäologische Befunde – ich bot Sie Ihnen an, Sie fragen aber nicht weiter [Anm.1] –, die eine Wasserversorgung 'von oben' beweisen und zwar eben über das Kästrich-Plateau und sonst nirgendwo her." Ich wäre dümmer, als die Archäologie erlaubt, behülfe ich mir damit, wie mir Rupprecht vorwarf, "diese unbewiesene Brunnenlandschaft einfach zu denken, weil es so mal besser ins Konzept passt." Ich habe und hatte zur Wasserleitung kein Konzept, ich beschäftigte mich mit den Straßen. Aber wie ein dummer Schulbub will ich auch nicht dastehen, und so mache ich mir ein paar Gedanken über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten um diese Wasserleitung, und zwar in einem gedanklichen Kontext von Wasserversorgung und Stadtentwicklung, die beide noch nicht endgültig geklärt sind. Es sollen keine Thesen, nicht einmal Hypothesen werden.

Die Wasserversorgung des Lagers

Betrachten wir die Topographie. Eine Wasserleitung in die "Unterstadt" konnte nur vom Kästrich-"Massiv" her kommen, aber ob von Quellen am Abhang, von einer an der Flanke entlang geführten oder von ganz oben, vom Plateau herunter, ist damit nicht gesagt. Betrachten wir die einschlägige Literatur. [Anm.2] Schneider meint, die Legionäre "und die Bewohner der canabae nutzten zweifellos die damals schon vorhandenen Quellen am Abhang des Stephansberges (z. B. Kirschborn [Anm.3], Guldenborn)", eine weitere Quelle entsprang "im östlichen Zitadellengraben".[Anm.4] Mich überzeugt das nicht.

Zwar ist es auffällig, dass das Lager militärisch wenig sinnvoll über die Hangkante hinunterreicht. Natürlich kann das aus Platzgründen so sein, aber es hätte vielleicht auch den Effekt, dass kleinere Quellen dort unten einbezogen werden konnten. Hangaufwärts von Aliceplatz und Bilhildisstraße entsprangen der Grabborn und eine weitere Quelle. Zwischen Walpodenstraße und Alicenberg ist/war dementsprechend ein Städtischer Brunnen. Im untersten Keller (also wohl auf der gewachsenen Erdoberfläche) der MAB am Ende der Emmerich-Joseph-Straße existiert wohl noch heute der Brunnen, mit dem das Bier gebraut wurde. Der wurde allerdings, wie mir mein Vater erzählte, der dort Braumeister war, später tiefgebohrt und erreichte dann unter der Rheinsohle einen besonders guten Grundwasserstrom, der vom Donnersberg her kommen soll.
Insgesamt kann das alles nicht für ein Zweilegionenlager gereicht haben.
Rupprecht sagt selber über die Römerstein-Leitung: „Um das auf einem wasserarmen Untergrund stehende Legionslager mit genügend Frischwasser versorgen zu können… Inwieweit auch die Zivilstadt unterhalb des Lagers mitversorgt wurde, ist noch offen.“[Anm.5] In diesem Zusammenhang muss man zunächst eine historische Dimension beachten. Rupprecht sagt selber, archäologische Befunde "datieren die Erbauung der Anlage in flavische Zeit (69–96 n. Chr.), in der zudem der erstmalige Ausbau des Legionslagers in Stein erfolgte (unter Kaiser Vespasian). Entsprechend der vorherigen Holz-Erde-Konstruktion des Lagers dürfte auch die Wasserleitung als unabdingbare Voraussetzung für das längst auf Dauernutzung angelegte Lager einen hölzernen Vorläufer gehabt haben." Merkwürdigerweise hat er aber noch 1994 geschlossen: "wäre die gesamte Wasserleitungsanlage von der Quelle… bis zum Wasserbassin mit Verteiler und dem von dort als Druckrohrleitung durch das ganze Stadtgebiet führenden Röhrensystem vollständig in die Frühphase der römischen Stadtgeschichte einzuordnen, also in das 1. Jahrhundert." [Anm. 6] Er rechnet hier also die Jahre von 69 bis 89 zur Frühphase von Mainz. Was nun immer „Frühphase“  bedeuten mag: Es muss von Anfang des Lagers an, seit der augusteischen Zeit, eine Wasserversorgung von außerhalb gegeben haben. Ob aber (nur) von Finthen her? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, das Wasser aus der Hechtsheimer Gemarkung vom Kesseltal/Attigbusch (¿Wasserkastell, Attach?) herzuleiten, also dem Oberlauf des Wildgrabens? Gewiss kamen dazu Quellen am Fuße des Großbergs, insbesondere die heutige des Wildgrabens (49°57'19,2" N, 8°17'22,0", 165 m/NN). Von dort hätte eine Wasserleitung genügend und gleichmäßiges Gefälle zum Lager und müsste nicht das kleinste Tälchen überbrücken. Ob es archäologische Befunde gibt, die so gedeutet werden können, weiß ich nicht. Großer Steinbauten bedurfte es jedenfalls nicht. Am Fuße des Hechtsheimer Bergs (nahe bei der z. Zt. umzubauenden Autobahnauffahrt MZ-Hechts­heim) wäre noch eine Höhe von mindestens 145 m/NN gegeben. Messtischblätter und Stadtpläne bieten dann leider keine Höhenlinien mehr. Bis zum höchsten Punkt des Lagergeländes (ca. 126 m/NN) sind es keine 5 km Luftlinie. 0,4 % Gefälle wären das Zehnfache des durchschnittlichen Gefälles des Pont-du-Gard-Aquädukts nach Nîmes.

Wasser aus Finthen auch aus Drais?

[Bild: Josef Heinzelmann]

Die Wasserleitung durch die Bretzenheimer Gemarkung wäre, wenn diese Voraussetzungen zutreffen, sekundär und müsste keinen hölzernen Vorläufer gehabt haben. Kommen wir nun zu ihr, die bisher für den einzigen Mainzer Aquädukt gehalten wurde.
Ihr Verlauf weist Merkwürdigkeiten auf. Sie kommt von Quellgebieten jenseits Finthens ("Ober den Sandmühlen" wollte Rupprecht 1988/1994 noch nicht als Ursprung anerkennen[Anm. 7], und "Am Königsborn", seit Fuchs [Anm. 8] so angesehen) macht dann einen Schwenk nach SO, überquert irgendwie das Aubachtal und macht nach dem Draisberghof wieder einen Knick nach ONO.
Ich halte es für möglich, dass die Wasserleitung ihren ursprünglichen Ausgang im Kemperichfloß gehabt hat; es wurde dort eine Weihung an die Nymphae Laurentes gefunden.[Anm. 9] Zumindest wurde auch diese inzwischen versiegte, aber für die Römerzeit vorauszusetzende Quelle für die Wasserversorgung genutzt.[Anm. 10] Wenn man vernünftig war, wurde auch die besonders ergiebige Quelle des Au-/Gonsbachs in die Leitung eingeführt, die man ohne Brückenwerk erreichen konnte.

Unter dem Titel „Kein Wasser aus Drais für römisches Aquädukt brachte die Allgemeine Zeitung 2006 Juli 13 einen Bericht von Bernd Funke über einen Testschnitt (Klaus Soukup) im Bereich des Draisberger Hofs (Flur Bettzieg, Gemarkung Gonsenheim). Gefunden wurden drei exakt nebeneinanderliegende U-förmige Rinnen aus Sinterablagerungen[Anm. 11] in Kanälen aus vergangenem Holz, die mit teilweise erhaltenen Bleiplatten geflickt worden waren. Leider wurde die Fundstelle nicht genau angegeben, wohl aber die Richtung des Kanals. Nun sehe ich keine Stelle, wo nach dem Plan von Herrn Rupprecht von 1994 (s. Abb.) ein Verlauf "genau von Finthen auf Mainz zu" sein könnte. Vermutlich wurde die im Plan nur als "vermutet" angenommene Strecke jetzt archäologisch nachgewiesen. Damit ist die Nutzung anderer Quellen doch nicht ausgeschlossen, etwa im Kemperich (im Plan mit ?), oder noch viel wahrscheinlicher, weil viel ertragreicher und ohne Gonsbach-Wasserbrücke herzuleitend, die Aubach/Gonsbach-Quelle, für die eine Richtung Finthen-Mainz noch genauer zuträfe (für sie gibt es mehrere mögliche Vereinigungspunkte mit der "Königsbornstrecke").
Auch verstehe ich nicht, warum man aus der Höhenlage der Fundstrecke die Höhe der Römersteinbrücke errechnen kann, wie in dem Artikel unter Berufung auf Dr. Rupprecht behauptet wird. Für die kommen doch nur die Höhen der Dispensorien beim Uni-Sportplatz und am Ende der Brücke infrage. Berechnen kann man nun die Höhe der Leitung über dem Erdboden in der Flur "Attach" zwischen der Fundstelle und dem Uni-Sportplatz.
Die drei nebeneinanderliegenden Rinnen können Wasser gleichen Ursprungs befördert haben oder solches aus drei Richtungen. Sie können aber auch zeitlich nacheinander benützt worden sein. All das wird man wohl aus genauer Untersuchung der Sinterschichten erkennen können. Vor allem sollte man jetzt auch besser das Auffangbecken "im Knick" finden können, vielleicht sind gar die Einflussöffnungen erhalten.

Die Förderleistung

Auch wird man aus dem Querschnitt mit und ohne Ablagerung die Kapazität der Rinnen errechnen können, selbst wenn man das Gefälle nur erschließen kann.
Die aus dem späteren Rinnenquerschnitt und dem Gefälle errechnete Kapazität von 6.000 – 7.000 m3/d ist gewiss ein Maximalwert für das tatsächlich herangeführte Wasser, der entscheidende Minimalwert mag nicht viel über 1.000 m3/d gelegen haben. Ob die Quellen wirklich soviel schütteten hat man noch nicht feststellen können. Die entferntesten waren wohl die schwächsten, wenn man sich die Topographie vor Augen hält. Aber alle waren gewiss ergiebiger als heute, als die ganze Hochfläche von Ober-Olm bis Heidesheim noch bewaldet war. Und das war sie wohl zu Beginn der Römerzeit (und dann wieder ab etwa dem 6. Jahrhundert), aber nicht lange, denn die wenig ökologisch vorgehenden Römer nutzten rabiat jede Holzreserve als Bau- und Brennmaterial, vor allem, wenn sie so nahe einer Metropole lag. Dementsprechend versiegten die Quellen immer mehr auf heutige Schüttung oder fielen trocken…. Dies gilt gewiss auch für die Hechtsheimer Gemarkung, vor allem das Kesseltal. Ich denke, man musste die Finther Quellen einbeziehen, da die stadtnäheren immer weniger Wasser lieferten und gleichzeitig auch der Bedarf angestiegen war.
Zur Kaiserzeit kam eine Legion inklusive Hilfstruppen und Tross (ca. 5.000 Mann) bei Vollbesetzung auf knapp 11.000 Mann. 22 000 Mann konnten gewiss in dem relativ kleinen Lager nicht unterkommen. Zumindest die Auxiliar-Einheiten waren außerhalb untergebracht. Nehmen wir den Tagesbedarf des Lagers (Truppen, Hilfspersonen, Pferde, Maultiere) an Wasser mit 5.000 heutigen Einwohnereinheiten zu 100 l/d an, wären das 500 m3/d. Nehmen wir 15.000 Einwohnereinheiten an, dürfte die Leitung schon überfordert gewesen sein. Allerdings war wohl zumindest im Sommer, in möglichen Dürreperioden, ein großer Teil der Truppen und Tiere außerhalb des Lagers im Einsatz (Krieg, Manöver, Bauten) und man konnte bei akuter Wasserknappheit auch mal die Thermen schließen und die öffentlichen Brunnen abstellen. Im Winter freilich dürfte die Leitung trotz der 0,9 % Gefälle vom Einfrieren bedroht gewesen sein…. Dass mit Wasserknappheit und Einfrieren gerechnet wurde, beweisen "zahlreiche …Zisternen aus allen römischen Epochen im Gebiet des ehemaligen Legionslagers".[Anm 12]

Die Wasserversorgung der Stadt

Ich wiederhole die Annahme, dass die Finthen umgehende Strecke eine nachträgliche Erweiterung war und die aus dem Kemperich-Floss die ältere, denn auf sie zielt der weitere Lauf. Allerdings hätte man die Leitung vom Königsborn her kaum anders führen können.
Eine zweite gedankliche Weiterführung kann ich mir nicht versagen: Nach gut kilometerlang geradem, gut dokumentiertem Verlauf (auf einer kleinen Wasserscheide) durch die Flur Attach (in heutigen Karten auch "Aduch") schwenkt bekanntlich die Leitung vor dem Universitätsstadion wieder ab, um zu den heutigen „Römersteinen“ zu führen.
Zöge sie geradeaus weiter, käme allmählich den Westhang des Zaybachtals herunter, überquerte mit vielleicht 4 m Höhe oder einer Dükerleitung den Zaybach, dann endete sie etwa bei Altmünster. Ein Becken dort brächte genügend Druck für die "Unterstadt". Ich behaupte nicht, dass es diese Trasse gab, sondern nur, dass sie für eine Versorgung der Innenstadt mit Finthen(/Drais)er Wasser zweckmäßiger gewesen wäre als der Umweg über das Kästrich-Plateau. Wenn es diese Führung vor der Erbauung des Steinlagers und der Wasserbrücke gegeben hätte, wäre es übrigens nicht notwendig gewesen, die Attach-Strecke über die Erdoberfläche "aufzustelzen", um genügend Höhe über dem Endpunkt zu haben.
Dieser Standort eines Verteilungsbeckens  könnte identisch sein mit dem mit dem für eine barocke, offensichtlich sehr leistungsstarke Wasserleitung. Dort (etwa beim Tunneleingang in einer völlig umgebauten Situation) lag nämlich die Brunnenstube für die von Erzbischof Lothar Franz für den Neuen Brunnen 1724-28 gebaute Leitung mit Quellwasser aus dem Gebiet der Bretzenheimer Mühle. [Anm. 13]  Diese Quellen existierten gewiss bereits zur Römerzeit, und nur der, der sich ausschließlich auf archäologische Reste, nicht aber auf den gesunden Menschenverstand verlässt, wird ausschließen, dass die doch sehr pragmatischen Römer die stadtnächsten, leicht herzuleitenden Quellen verschmähten zugunsten des mit einem aufwendigen Aquädukt weit hergeholten Finther Wassers.
Doch diese Überlegung muss genau so relativiert werden wie eine weitere. "Da die Quellen" (gemeint sind die vorgenannten an Fuß und Abhang von Kästrichplateau und Stefansberg) „aber nicht genügten, mussten sich die Bewohner des römischen Moguntiacum Ziehbrunnen anlegen“.[Anm. 14] "Der Unterbau zahlreicher römischer Brunnen dieser Art wurde im Stadtgebiet gefunden, so. z. B. 1972 auf der Großbaustelle"„Brand" ein sogenannter Kastenbrunnen aus Eichenbohlen, um 230 n. Chr. angelegt, und ein sogenannter Fassbrunnen aus Fichtenholz…. Bei den Sicherungsarbeiten am Mainzer Dom 1910 bis 1927 wurden unter dem Fundament allein sieben römische Brunnen gefunden…"
Entscheidend ist nämlich die Frage: Ab wann gab es da unten überhaupt eine regelrechte Stadt? Dr. Rupprecht schrieb mir, die Römer hätten gleichzeitig mit dem Lager dort eine Stadt gegründet und eine keltische Siedlung hätte es, nach Aussage der Funde, im Stadtgebiet nicht gegeben. Ich bezweifle beides. Bei der ersten Anlage eines Legionslagers dürften die Römer im Gebiet der heutigen Innenstadt nur lockere, kleine Besiedlung vorgefunden und wohl nicht viel daran geändert haben. Eine systematische Stadtgründung gab es nicht, jedenfalls nicht da unten. Zumindest das Isis-Heiligtum lag bei seiner Gründung, also etwa 100 Jahre später, noch "außerhalb" einer geschlossenen Siedlung, wie Rupprecht selber festgestellt hat.
Wenn und soweit die „Unterstadt“ als geschlossene Siedlungsfläche nicht älter als das Steinlager ist, mag es durchaus sein, dass sie vom "Überfluss" des Lagerwassers mitversorgt wurde.
Alle datierbaren Funde zu "unterstädtischen" Leitungen gehören jedenfalls, wenn ich die Publikationen recht verstehe, genau so wie die für das Lager, in die zweite Zeit der Legio XIV Gemina (jetzt auch Martia) und der I Adiutrix, d. i. 69–89. Ob sie das ganze System oder nur Einzelteile datieren, ist nicht gesagt. Doch schon wenige Jahre oder Jahrzehnte vor 70 mag es in der Unterstadt einzelne größere und wohl öffentliche Wasserverbraucher gegeben haben. Wie sie versorgt wurden, wenn es sie wirklich gab, lässt sich nicht sagen. Eine Wasserversorgung des Lagers muss es dagegen bereits in der Drusus-Zeit gegeben haben.
Um über eine statische Betrachtung der Mainzer Aquädukt(e)-Struktur hinauszukommen, müsste man zuguterletzt noch wissen, ob beim Abbruch des Lagers die Leitung noch funktionierte und dann der Stadt zugute kam. [Anm. 15] Oder wurde das Lager gar aufgegeben, weil die Leitung nicht mehr funktionierte, d. h. entweder zerstört war oder nicht mehr genug Wasser heranbrachte?
Auch Rupprecht spricht eine "Relativierung der einzelnen Entwicklungsstadien" an und verweist auf "eine vorgesehene zusammenfassende Veröffentlichung aller Erkenntnisse zu römischen Wasserleitung von Mainz". Sie wird sicher alle hier aufgeworfenen Fragen eines Laien beantworten, oder einer Klärung näherbringen.

Wie sagte Horaz:
Nil admirari… Si quid novisti rectius istis, candidus imperti; si non, his utere mecum… (Nie nur bewundern… kamst du zu besserer Einsicht, teil es mir offen mit; wo nicht, dann teile mit mir die meine.)

Anmerkungen

[Anm.1] Während dieser Kontroverse war das Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte bereits im Druck. [Zurück zum Text]

[Anm. 2] Ernst J. Schneider, Mainzer Brunnen von der Römerzeit bis heute,, Erweiterter und ergänzter Sonderdruck, Mainzer Altertumsverein, o. J. (1975); Barbara Eckel, Die Entwicklung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Mainz, Mainz (Diss.) 1996, beschränkt sich für die Frühgeschichte auf Schneiders Darstellung. [Zurück zum Text]

[Anm. 3] Fließt heute noch im Garten des Rochusstifts und speiste den "Greben"bach. [Zurück zum Text]

[Anm. 4] Schneider, Mainzer Brunnen, S. 2 und 7. [Zurück zum Text]

[Anm. 5] Artikel Mainz in: Heinz Cüppers (Hrsg.), Die Römer in Rheinland-Pfalz, Stuttgart 1990, S. 459f. [Zurück zum Text]

[Anm. 6] Christian von Kaphengst und Gerd Rupprecht, Mainz, in: Die Wasserversorgung antiker Städte, hrsg. von der Frontinus-Gesellschaft, Mainz 1988, S. 199–203, unveränderte Neuauflage 1994. [Zurück zum Text]

[Anm. 7] Vgl. die Abbildung des Plans in Kaphengst/Rupprecht (wie Anm. 6). Gute Darstellung der Finther Situation bei Karl Ries, Wasser für das römische Mainz, Mainz 1981. [Zurück zum Text]

[Anm. 8] P. Joseph Fuchs, Ord. Ben., Alte Geschichte von Mainz, 1, Mainz 1771. Insgesamt verlässt man sich vielleicht zu sehr auf die Darstellung von Pater Fuchs. Dieser war das Gegenteil eines Fälschers, vielmehr ein für seine Zeit erstaunlicher Vorläufer nachprüfbarer Archäologie. Seine Würdigung bei Pelgen, Aquädukt-Ansichten …, S. 25 u. ö. ist völlig berechtigt. Abgesehen von dem Endpunkt Drusilacum muss man an seiner Darstellung nicht viel korrigieren, wohl aber manches ergänzen. [Zurück zum Text]

[Anm. 9] Ronald Knöchlein, Gonsenheim. Die ältesten Besiedlungsspuren bis zur urkundlichen Ersterwähnung. (Archäologische Ortsbetrachtungen 4), Mainz 2004, S. 35f. [Zurück zum Text]

[Anm. 10] Natürlich hatte Malten nicht recht mit der Behauptung, es habe den Leitungsstrang zum Königsborn nicht gegeben. Aber seine Vermutung einer Zuleitung vom Kemperich her ist alles andere als "eine zwar gut gemeinte, aber geradezu abenteuerliche Verirrung" (Pelgen, Aquädukt-Ansichten…, S. 39f.) Rupprecht besteht in neueren Zeitungsberichten darauf, dass die "Finther" Leitung die alleinige gewesen sei; Zuflüsse vom Draiser Berg habe es nicht gegeben. [Zurück zum Text]

[Anm. 11] Es verwundert übrigens, dass die anhand der Geologie zu erwartenden Sintermassen in den Wasserleitungen in der Mainzer Architektur des frühen Mittelalters keine Spuren wie in Köln hinterließen. [Zurück zum Text]

[Anm. 12] Schneider, Mainzer Brunnen, S. 2.

[Anm. 13] Schneider, Mainzer Brunnen, S. 7. [Zurück zum Text]

[Anm. 14] Schneider, Mainzer Brunnen, S. 2. [Zurück zum Text]

[Anm. 15] "…wo Lager schließlich aufgegeben wurden, … wird natürlich auch eine bestehende Wasserversorgung in zivile Dienste übergeführt worden sein. Mogontiacum/Mainz … (ist) hierfür beispielhaft." Ein Beleg für diese Behauptung fehlt (Klaus Grewe, Römische Wasserleitungen nördlich der Alpen, in: Wasserversorgung antiker Städte…, hier S. 46 und 52). [Zurück zum Text]