Mainz in Rheinhessen

Das Kreuz in den Weinbergen von Ebersheim

Das Weinbergskreuz in Ebersheim
Das Weinbergskreuz in Ebersheim[Bild: Rudolf Büllesbach]

Die Geschichte des Weinbergskreuzes in Ebersheim ist eng mit der Familiengeschichte der Ebersheimer Familie Sieben verbunden. Errichtet wurde das Kreuz im Herbst 1780 voller Dankbarkeit von Johann Philip Sieben und seiner Ehefrau Maria Catharina, geb. Eckert. Drei Jahre lang hatten die Ebersheimer unter einer schlechten Ernte gelitten. 1780 aber hatte der Wettergott endlich ein Einsehen: Die Ebersheimer konnten wieder eine gute Ernte in die Scheunen einfahren. An dieses glückliche Jahr erinnert die Inschrift in der Kartusche des Kreuzes:

DIESES CREUZ HAT AVF RICHTEN LASEN IOAN PFILIP SIEBEN V. DESSEN EHE FRAU MARIA CATHARINA SIEBIN 1730

Stifterinschrift auf dem Kreuz in den Ebersheimer Weinbergen
Stifterinschrift auf dem Kreuz in den Ebersheimer Weinbergen[Bild: Rudolf Büllesbach]

Neben dieser Inschrift gibt es auf dem Weinbergskreuz noch eine weitere. Im unteren Teil des Sockels findet sich der Hinweis, dass Nachkommen der Familie Sieben beim Besuch des Heimatortes ihres Vaters, das Kreuz 1896 wieder errichtet haben. Albert und William Sieben waren mit ihrem Vater, Michael Sieben, Urenkel der ersten Stifter, welcher 1860 in die USA ausgewandert war, nach Ebersheim gereist, um seinen Geburtsort zu besichtigen.
Um die Jahrhundertwende ist das Wegekreuz in den Besitz von Jakob Christoph Becker I. übergegangen, der es später seinem Enkel Christoph Singer schenkte. Die Familie Singer pflegt das Kreuz heute noch und hält es in einem guten Zustand.
Im Jahre 1970 hat das Kreuz einen neuen Corpus erhalten. 19 Jahre später musste das ganze Kreuz erneuert werden, so dass heute nur noch der Sockel aus dem 18. Jahrhundert stammt. Eine dritte Inschrift an der Seite des Kreuzes erinnert daran, dass Christoph und Gretel Singer das Kreuz im Jahre 1989 neu erstellt haben:

NEU ERSTELLT 1989 CHRISTOPH SINGER U GRETEL SINGER GEB BECKER

Nachweise

Verfasser: Rudolf Büllesbach

Redaktionelle Bearbeitung: Ann-Kathrin Zehender

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 2.3: Stadt Mainz. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1997.

Aktualisiert am: 04.06.2014