Mainz in Rheinhessen

Die Mombacher Herz-Jesu-Kirche

Bis 1256 stand der Zehnte zu drei Viertel St. Peter, zu einem Viertel St. Viktor zu. In diesem Jahr trat St. Viktor seinen Teil dem Petersstift für eine jährliche Gülte von 6 Maltern Korn ab. Auch die Kapelle St. Nikolaus unterstand dem St. Petersstift, das sich jedoch entgegen dem vielfach erklärten Wunsch der Gemeinde nicht bereit fand, einen Priester für den dortigen Gottesdienst bereitzustellen. Aus diesem Grund kam es 1487 zu einer Verweigerung der Zehntleistung durch die Gemeinde. Der Konflikt wurde mit einem Vertrag zwischen Stift und Gemeinde nur teilweise beigelegt. Erst 1700 kam es nach einer Stiftung des Domvikars Heinrich Georg de la Roche zur Errichtung einer eigenen Pfarrei in Mombach.

Das heutige Kirchengebäude wurde zwischen 1911 und 1913 auf dem Gelände des 1876 aufgelösten Friedhofs errichtet. Der Entwurf geht zurück auf den Mainzer Dombaumeister und Späthistoristen Ludwig Becker. Der Plan sah eine Basilika mit Fassadenflankenturm vor. Realisiert wurden jedoch nur Chor, Querhaus und Ketteler-Gedächtnis-Kapelle. 1953 musste sie infolge eines Luftangriffs aus dem Jahr 1944 wieder aufgebaut werden. 1969/70 wurde an der Nordseite ein Gemeindezentrum angebaut.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff; Simeon Thomas Pfeiffer

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 2.3: Stadt Mainz. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1997.
  • Schmitt, Sigrid: Ländliche Rechtsquellen aus den Kurmainzischen Ämtern Olm und Algesheim. Stuttgart 1996.

Aktualisiert am: 17.05.2017